5 echte Geheimtipps für Mallorca

Echte Geheimtipps für einen Urlaub auf der beliebtesten deutschen Ferieninsel zu finden, ist so schwer wie die Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen. Bei über zwei Millionen Touristen pro Monat in der Hauptsaison ist dies auch kein Wunder. Strände, Straßen und Restaurants sind regelmäßig überfüllt und kaum ein Flecken Mallorcas wird dabei ausgelassen. Doch es gibt sie noch, die ruhigeren und typisch mallorquinischen Orte.

Foto Jordan Ladikos von Unsplash

Der faszinierende Südosten

Im Südosten der Insel, etwa dreißig Kilometer östlich der Hauptstadt Palma, liegt der Puig de Randa. Der 542 Meter hohe Berg ist eine bedeutende Wallfahrtsstätte und der heilige Berg der Mallorquiner. Gleich drei Klosteranlagen wurden auf ihm in unterschiedlichen Höhenlagen errichtet. Einen Besuch lohnt vor allem das vollständig renovierte Franziskanerkloster Santuari de Gràcia, an dessen Umbau zeitweilig sogar Antoni Gaudí mitwirkte. Der Puig de Randa kann zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auch mit dem Pkw über eine kleine Serpentinenstraße erklommen werden und bietet zudem von mehreren Punkten aus einen beeindruckenden Rundumblick über die gesamte Insel.

Etwa eine Stunde Fußmarsch in südliche Richtung liegt der mallorquinische Ort Llucmajor, an dessen Marktplatz sich das charmante Café Colón befindet. Es ist vor allem Treffpunkt vieler Mallorquiner und eines der typischen Lokale mit kleiner Karte und dafür wechselnden Tagesgerichten. Das Essen ist authentisch, lecker und wird seit der Eröffnung in den 20er Jahren frisch zubereitet. Mehrmals die Woche gibt es auf dem Platz vor dem Café einen klassischen mallorquinischen Markt. Das bunte Treiben lässt sich dann von der großen Terrasse des Cafés sehr gut beobachten.

Ganz im Südosten der Insel schmiegt sich das rund 560 Einwohner zählende Cala Santanyí um eine kleine Bucht. Bisher gibt es hier nur drei größere Hotelanlagen. Der Rest sind kleine Apartments und Fincas, die idyllisch zwischen Pinienhainen und der steilen Klippenküste liegen. Es ist eines der schönsten Klettergebiete Mallorcas, zu dem auch das vor der Bucht liegende, imposante Felsentor Es Pontàs gehört. In der Bucht selbst ist der etwa einhundert Meter lange Strand feinsandig und besonders leicht abfallend. Wellengang, Strömungen und Touristenmassen gibt es hier hingegen kaum.

Der unbekannte Westen

Mallorcas Westen ist geprägt von den Gebirgszügen der Serra de Tramuntana. Deren zweithöchster Gipfel, der Puig de Massanella mit einer Höhe von 1.364 Metern, ist auf einer rund fünf- bis sechsstündigen Wandertour erkundbar. Die Tour ist Teil des mallorquinischen Fernwanderweges GR 221 und führt auf den Spuren der früheren Schneesammler, die den Schnee als Kühlmittel in die Täler trugen. Die anspruchsvolle Route durchquert eine eindrucksvolle Landschaft aus Steinwüsten und schroffen Karsthängen und endet mit einem bis nach Ibiza reichenden Weitblick.

Weiter südlich liegt das von Tomaten- und Weinterrassen eingerahmte Estellencs. In dem kleinen inseltypischen Ort an der mallorquinischen Westküste sind vor allem in den Abendstunden kaum noch Touristen anzutreffen. Dann jedoch lässt sich von den zahlreichen kleinen Restaurants, wie dem „Vall Hermós“, ein spektakulärer Sonnenuntergang über dem kristallklaren Mittelmeer beobachten. Das beschauliche Estellencs, das einst nur über einen Mauleselpfad erreichbar war, wird dann zum romantischsten Ort der gesamten Insel.

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