Verwitwet und auf Partnersuche – ein nicht ganz leichtes Thema

Trotz aller Probleme verwitwet auf Partnersuche

Verwitwet und auf der Suche nach einem neuen Partner: Wer sich jemals in dieser Situation befand, weiß, dass sie nicht immer ganz einfach ist. Sowohl vom eigenen Umfeld als auch von Seiten des vermeintlich neuen Partners eröffnen sich bei der Partnersuche 50plus plötzlich Problemfelder, an die man selbst zuvor womöglich gar nicht gedacht hat.

Foto von Dmitriy Ganin von Pexels

Nicht selten kommen moralische Fragen ins Spiel, die Konfliktpotenzial bergen: „Dürfen“ Mutter oder Vater sich schon auf eine neue Beziehung einlassen, wenn die Kinder den Tod des Elternteils vielleicht noch gar nicht verkraftet haben? Kommen Freunde und Familie mit der neuen Lebenssituation zurecht? Stoße ich jemanden vor den Kopf, wenn ich mir ein neues Leben mit einem anderen Partner vorstellen kann? Und ertrage ich das Gerede der Nachbarn, wenn von nun an regelmäßig ein fremdes Auto vor der Haustür parkt?

Das schlechte Gewissen meldet sich

Und oft meldet sich bei den Verwitweten selbst plötzlich das schlechte Gewissen. Für viele fühlt es sich an wie ein Betrug am Ehepartner und Verrat an der gemeinsamen Vergangenheit, wenn sie nach dessen Tod einer neuen Liebe begegnen. Sich überhaupt „Single“ zu nennen und damit einzugestehen, dass der bisherige Lebensentwurf nicht funktioniert hat, stellt für viele Verwitwete ein Problem dar. Ganz zu schweigen vom ersten konkreten Schritt in Richtung einer neuen Beziehung.

Dabei ist es ganz selbstverständlich, dass auch Verwitwete, die älter als 50 Jahre sind, nicht den Rest ihres Lebens allein verbringen wollen. Schließlich stehen ihnen noch viele Jahre voll Lebensfreude und Vitalität bevor. Diese gemeinsam mit einem Partner zu verbringen, ist umso bereichernder. Denn besonders im Alter ist es wichtig, stabile soziale Bindungen aufzubauen und zu pflegen. Ein neuer Partner kann zur Steigerung der Lebensqualität in der zweiten Lebenshälfte immens beitragen.

Auf dem Weg zur neuen Liebe

Doch wie schafft man schließlich den Schritt in die neue Zweisamkeit? In Zeiten des Internets ist ein Leichtes, neue Kontakte zu knüpfen. Singlebörsen, die sich speziell an Senioren und die Generation 50plus wendet, haben ihr Angebot auf diese Zielgruppe abgestimmt. Schnell findet man so Gleichgesinnte, die sich im gleichen Abschnitt ihres Lebens befinden, die gleichen Ziele und Absichten verfolgen und bereits ähnliche Erfahrungen im Leben gemacht haben.

So liegt auch ein weiterer Vorteil der Singlebörsen für Menschen über 50 Jahren auf der Hand: Ab diesem Alter ist die Wahrscheinlichkeit höher, als Witwe oder Witwer andere Menschen zu finden, die ein vergleichbares Schicksal erlebt haben. Der Austausch ähnlicher Erfahrungen macht es einfacher, sich auf einen neuen Partner einzulassen. Solche spezialisierten Partnerbörsen vereinfachen daher den Kontakt zu Gleichgesinnten oder vielmehr „Leidensgenossen“.

Doch das Internet ist auch heutzutage nicht der einzige Weg, neue Kontakte und im besten Fall Beziehungen zu knüpfen. Viele Vereine und Hobbygruppen richten sich an Senioren, um speziell diese zueinander zu bringen. Dabei muss es ja auch gar nicht immer eine neue Liebe sein. Sport, Kochen oder Wandern: Oft entstehen bei der gemeinsamen Freizeitgestaltung auch innige Freundschaften auf Basis gemeinsamer Lebenserfahrungen. Wird daraus doch noch einmal Liebe – umso schöner. Es erfordert allenfalls etwas Mut, sich darauf einzulassen.

Autor