Vom Katalog zum Klick – Geschichte des Versandhandels

Foto von Karolina Grabowska von Pexels

Heute, in den Zeiten des Internets und seiner riesigen Anzahl an Onlineshops ist der Versandhandel so beliebt wie nie zuvor. Es gibt ihn allerdings auch schon sehr lange. Schon früh wurden die Vorteile des Einkaufs von zu Hause aus erkannt. Besonders hier in Deutschland kann der Versandhandel auf eine ereignisreiche und lange Geschichte zurückblicken.


Der Versandhandel in Deutschland – früher und heute

Die ersten Versandhäuser Deutschlands entstanden mit der Zielsetzung, Menschen, die in ländlichen und abgelegenen Gebieten wohnten, mit Waren versorgen zu können. Der Versand der Ware stellte sich dabei als optimale Lösung heraus. Ernst Mey gilt als Begründer des deutschen Versandhandels, da er im Jahr 1886 den ersten illustrierten Warenkatalog herausbrachte. Bereits Anfang des Jahrhunderts entstand in Reuth das heute sehr bekannte Versandhaus Witt-Weiden. In den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts entstand eine Vielzahl neuer Versandunternehmen, die zum Teil heute noch bekannt sind. So wurden etwa die Versandhäuser Klingel, Bader, Baur, Schöpflin und Quelle in diesem Jahrzehnt gegründet.
Nach dem 2. Weltkrieg entstanden eine Reihe weiterer bekannter, deutscher Versandhäuser, darunter Neckermann und Otto. Zu der damaligen Zeit war der Versandhandel sehr beliebt. Auch das Wirtschaftswunder und die stark angestiegene Kaufkraft trugen noch das Ihre zum Erfolg des Versandhandels bei. Es ist deshalb nicht weiter verwunderlich, dass die Versandhäuser ihr Sortiment stetig erweiterten und somit immer größer wurden.

Der Versandhandel in der DDR

Es gab allerdings nicht nur in Deutschland einen Versandhandel. Auch in der DDR wurden jahrelang Versuche unternommen, einen Versandhandel einzurichten. Diese Bemühungen scheiterte jedoch kläglich. Die schlechte Versorgungslage war Schuld daran, dass der Versandhandel gegen Mitte der 70er-Jahre wieder eingestellt wurde.

Die Auswirkungen des Internets

Mit der Verbreitung von Auktionsplattformen und Versandhändlern im Internet (u. a. Amazon, eBay), dem Ausbau des Filialnetzes größerer Fachmärkte (Obi, Saturn, Media-Markt) und der Aktionswarenentwicklung in Discounter-Märkten sank der Anteil des konventionellen Versandhandels am gesamten Einzelhandelsumsatz. Daher mussten sich viele Versandhändler umorientieren und nun auch als Internetanbieter profilieren. Nicht jedes Unternehmen schaffte diese Veränderung, im Jahr 2009 war der Quelle-Versand, 2012 Neckermann insolvent.Heute boomt besonders der Internet-Versandhandel und die große Anzahl an Onlineshops stellt inzwischen eine große Konkurrenz zum herkömmlichen Versandhandel dar. Besonders die Flexibilität des Onlinehandels wird in der heutigen schnelllebigen Zeit von der Bevölkerung sehr geschätzt.

Autor