Beiträge zum Thema: Im Wohnmobil leben?

 
04.07.2020 06:31
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Ich kenne so einen, der diese Lösung sucht. Ich bange um ihn. Im Kugelhagel zusammengeschossen auf sein Kleinbauern hof/Parzelle (Englisch: Plot) in der Nähe Johannesburg, wegen BEE arbeitslos gemacht, nach Deutschland (Deutscher, Vater nach dem Krieg nach Namibia), seine Qualifikationen hier nicht anerkannt, letztes Jahr seine Wohnung in meiner Nähe wegen Eigenbedarf verloren, eine Notlösung in den billigeren neuen Bundesländern gefunden. Baut ein Van um als Wohnmobil, traumatisiert, Angst vor Obdachlosigkeit. Ihm geht es noch schlechter als mit mir. Alles im Alter wo man eigentlich am Höhepunkt seiner Karriere stehen sollte, Familie gründen und alle diese schönen Dinge. Nichts davon liest man in den Zeitungen, nur oberflächlichliches Gelaber das von den wichtigen Dingen ablenkt (was ist der grosse Plan mit Deutschland und unsere Zukunft), würde man mich fragen.
 
03.07.2020 19:24
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Hallo Zecke, 100% Zustimmung!
Dieses "moderne Nomadentum", in dem Personen "im Kofferraum ihres Fahrzeugs" leben, ist wohl schon vor einigen Jahren oder gar Jahrzehnten aus Amerika rüber geschwappt zu uns Europäern. Es hatte seinen Ursprung in der Tatsache, dass Menschen ohne Krankenversicherung und ohne festen Wohnsitz und nach dem plötzlichen Verlust ihres Arbeitsplatzes kaum noch Chancen auf ein Zurück in die bürgerliche Welt gefunden haben. Da liegt keineswegs immer Selbstverschulden vor.
Seit hier in Deutschland die Mieten ins Unermeßliche steigen, besteht auch hier die gleiche Gefahr,
Eine romantische Idee kann sehr schnell in einer Sackgasse und in einer Abwärtsspirale enden. Dann ziehen sich nicht selten auch noch angebliche Freunde oder Bekannte zurück. Da hilft es nicht immer, dass wir über ein eigentlich  ausgezeichnetes soziales Netz verfügen. Für unverschuldete Grenzfälle gibt es nicht immer eine pauschale Lösung..
So lange man jung ist und arbeitsfähig, mag es noch vertretbar sein, im Rentenalter ist Vorsicht geboten.
 
03.07.2020 13:39
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Oh ja, liebe Emirena, das trifft den Nagel auf den Kopf...modernes Nomadentum. Mir begegnen sogar immer mehr im Kofferraum ihres Fahrzeugs lebende Personen. Eher ein Signal, welches mich hellhörig macht in diesen Zeiten.
Also: Minimalismus zur Erholung ja, mit sicherem Basecamp und geregelten Verhältnissen im Hintergrund okay. Aber ausschließlich sicher niemals ohne Not! Um "drin und dabei" zu bleiben braucht es eine (wetterfeste, stabile) Behausung mit Festnetzanschluss und allem was zu einem Leben auserhalb der Armutsgrenze mit allen Regeln und Regelungen dazu gehört...der Rest ist Individualismus und ergibt keinen Sinn mehr in der Gesellschaft um gemeinschaftlichen Sinne von Bildung von...auch die Kellyfamily kann ausreichend davon berichten wie die Armut damals unter diesen Umständen ihr Leben der frühen Kindheit prägte...alles hat zwei Seiten.
 
03.07.2020 09:22
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sorry, sollte ich mich wiederholen:
ja es kann herrlich sein, im WoMo zu leben und frei wie ein Vogel durch die Welt zu ziehen.
Voraussetzung ist natürlich, dass man es sich leisten kann. Das kann nicht jeder und man kann (oder darf) sich auch nicht überall einfach hinstellen und bleiben.
Wer nicht ein Mindestmaß an Sicherheit (festes Zuhause oder einen festen Stellplatz für das Gefährt) besitzt, vor allem auch Gesundheit, ist nicht unbedingt gut beraten, alles auf eine Karte zu setzen oder Balast abzuwerfen. Die wenigsten sind so frei und unabhängig, diesen Zustand ohne Netz und doppelten Boden auf Dauer zu ertragen. Auch die drohende Einsamkeit, die durch verschiedenene Ereignisse ausgelöst werden kann, kann zu einem ernsthaften Problem werden.
Einmal draussen aus der "Komfortzone", ohne die Chance, wieder zurück zu kommen, ist es denkbar schwierig, einen Schritt zurück zu machen. Das sollte man sich schon gründlich überlegen.
Spontaneität kann auch eine Falle sein. Auch in Bezug auf den verständlichen Wunsch, einen Partner für die späten Jahre kennen zu lernen.
Camping usw ist nicht jedermanns Sache. Alle Bedürfnisse müssen ernst genommen werden, sonst ist Scheitern vorprogrammiert.

 
02.07.2020 07:15
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Vordem meine Eltern auswanderten (ich war 4 Jahre alt), sind sie mit einem alten VW Käfer mit Zelt durch ganz Skandinawien gereist. Dort wurden meine frühesten Kindheitserinnerungen auf Dias festgelegt. Diese Dias sind letztes Jahr alle irgendwo verschwunden, als meine Mutter starb und ihr Haus in Kapstadt dringend verkauft werden musste. Ich bin nicht sehr glücklich darüber, aber was soll man machen.
 
30.06.2020 16:28
Hanana
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Mit dem Wohnmobil unterwegs zu sein, ist toll. Ich war mehrmals in Norwegen.... weitestgehend in der freien Natur übernachtet, keine Menschemassen, wunderschöne Fjorde, Natur pur.
 
29.06.2020 22:00
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"Ich brauche Lebendigkeit, jeden Tag neue interessante Kontakte, Events wie Museumsbesuche oder Ausstellungen und Konzerte, Kneipen, Cafés, Restaurants und eine weltoffene Gesellschaft. Das alles mit den adäquaten Menschen wäre super...Mein Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit ist zwar groß, aber ebenso groß ist auch die Sehnsucht nach einem festen und sicheren Platz zum Leben, wo man sich sicher und gut fühlen kann und wohin man jederzeit zurück kommen könnte. Oben im Büro ..."

Ja, ja und ja, ich kann mich 100% damit identifizieren, hier wird etwas in mir angesprochen, eine weltoffene Gesellschaft, ich werde hellhörig, längst vergessene und einst vertraute Bilder drängen sich in mir hervor. Ich erkenne sie, das war meine Welt. Ich vermisse sie so sehr. Und in Frankfurt, Finanz- und Bankenzentrum - vielleicht arbeiteten wir beide sogar im gleichen Sektor, aber auf unterschiedlichen Kontinenten!
 
24.06.2020 18:06
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Auch ich finde den Minimalismus sehr entstressend! Je mehr ich habe, anhäufe um so mehr muss ich verwalten. Persönlich besitze ich ein altes Haus und lebe gerne mit wenigen u d gebrauchten Gegenständen. Dies ist in der Hausgemeinschaft nicht ganz so minimalistisch wie beim Csmpen. Für die totale Erholung zelte ich! Da ist mir schon der Wohnwsgen oder das Womo zu viel! Dusche auf dem Campingplatz reicht ja, oder baden im See oder Bach. Dann möchte ich meinen Ofen und das davor liegen an Kaltwettertagen nicht missen. Ich teile gerne Wohnraum mit Gästen, so stimmt es für mich! Aber es ist: Luxus für mich!
 
06.06.2020 10:20
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So ähnlich mache ich es auch, ich besitze zwar ein Haus, mein Herz schlägt aber ausschließlich fürs Wohnmobil, es gibt mir alles was man zum wohlfühlen braucht. Meine Gedanken gehen soweit das ich das Haus verkaufe.
 
06.06.2020 10:05
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Das ist 'ne Top Lebenseinstellung. Was brauch man zum Leben? Nicht viel... Angewandter Minimalismus, Entschleunigung, einfach ein spannendes Leben, immer was neues.
 
22.05.2020 12:02
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Hallo an alle, zu dem Thema, würde ich auch gerne meine Meinung abgeben.
Ich hatte früher eine schöne große Wohnung, wo ich einige Zeit mit meine Ex Frau gelebt habe, dann kam die Trennung, und ich entschloss mich, in ein selbst ausgebauten Kastenwagen durch die gegend zu fahren, und darin zu leben.
Soweit so gut alles, aber dann kam der Winter, und da ich keine Dusche eingeplant hatte, wurde die ganze sache, etwas unangenehmer, also, was machen, ein Wohnmobil mit großes Bad und Dusche musste her.
Gesagt getan, so erwarb ich ein Wohnmobil, mit all die Sachen, was wichtig sind. Mittlerweile habe ich alles was jeder Mensch, in sein Zuhause auch hat, wie zB. Bett, Sitzgelegenheit, Tisch, Küche, Bad und Dusche, Waschmaschine, Koch und Back gelegenheit, usw....
Aber vor allem....RUHE, kein Nachbar wo auf Nacht um zehn, seine Schnitzel klopft, oder....usw....

Wen irgendwo mal zu laut oder ich mich unwohl fühle, kein Problem, Schlüssel ins Zündschloß und ich fahre woanders , wo es ruhiger ist, das kann man in eine Wohnug oder Haus so schnell nicht machen.

Einsamkeit....nein, keine Spur, so viele Menschen was ich in die letzten 2 Jahren, kennen gelernt habe, das hatte ich vorher in die 48 Jahren nicht gehabt.

Mein Fazit nach 2 jahre im Wohnmobil leben,....ich möchte es nicht mehr missen, war einmal in mein Leben, die richtige Entscheidung.
Liebe grüße
Robert
 
10.04.2020 08:58
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Hallo Zentaur, ich fürchte, mein letzter Beitrag wurde von Dir etwas anders interpretiert als er von mir gedacht war.
Mein Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit ist zwar groß, aber ebenso groß ist auch die Sehnsucht nach einem festen und sicheren Platz zum Leben, wo man sich sicher und gut fühlen kann und wohin man jederzeit zurück kommen könnte. Überzeugte WoMO-Fans meinen vermutlich meistens eine andere Art von Freiheit als ich. Für mich gehört zur Freiheit auch ein weiter Blick, der nicht nach wenigen Metern an der nächsten Hauswand endet. Das ist in unterschiedlichen Formen möglich, Irgendwo in der Natur, aber nicht im Wald, oder in einer Wohnung in der Stadt, in einer oberen Etage, mit Rundumblick wenn möglich. Beides nach Lust und Laune wäre für mich ideal. Wenn aber nur eines von beiden möglich ist, dann doch lieber nicht ein Wohnmobil. Ich würde mich dann darin trotz vermeintlicher Freiheit irgendwie obdach- und heimatlos fühlen.
Aber das ist nur meine subjektive Empfindung und ich erhebe keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Missionieren möchte ich natürlich niemanden. Jedem das Seine, wenn möglich. Wenn nicht möglich, darf geträumt werden...

 
09.04.2020 13:33
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Hallo emirena, ich kann deinen Drang nach Freiheit ganz ohne Vorurteile nachvollziehen, sich nicht einkesseln zu lassen spricht mir aus dem Herzen! Ich war vor Jahren in Canada da ist das ganz Normal, heute da morgen da, man baut sich die Welt wie man sie haben will, man geht dahin
wo man sich wohlfühlt!!!!
 
09.04.2020 08:09
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ja das könnte sogar  ich mir vorstellen, am Sonntag Morgen mitten in Mainhattan, z.b. im Bereich um die Alte Oper herum, mit Blick auf die (entzauberten) Spiegeltürme der Deutschen Bank. Oder im Bereich des Messeturms.
Allerdings müsste es wahrscheinlich sehr früh am Morgen sein. Einen Standplatz, wo man ungestört stehen bleiben könnte, wüsste ich eigentlich auch nicht. Außerdem muss man auch an die Entsorgung denken, und das ist mitten in der Stadt wohl schwierig. Für eine Nacht und einen Morgen, okay. Wenn man eine Wohnung in Mainhattan hätte, würde sich das erübrigen. Wenn nicht, wird man weiterziehen müssen. Irgendwo hin, wo man von irgendwelchen anderen WoMo-Fahrern mit irgendwelchen Macken  genervt sein könnte. Irgendwas ist ja immer ....  
 
08.04.2020 11:07
schlichter
schlichter
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War eimal mit dem Wohnage in Remagen dieckt am Rhein. Die Schiffe vorbei fahren zu sehen und zu hören,eimalig.Der Imposante Rest der berühmten Brücke.
Dann fährt ein Wohnmobil vor,färt Die Treppe aus, stellt 3 Paar Schuhe und Schlappen raus.
Danch wurde die Antenne ausgerichtet und Keiner ward mehr gesehen.Ich war begeistert, das brauch ich nicht.
Ein wirklich einsmes Fleckchen Erde habe ich gefunden an einem Sonntag morgen in Mainhatten, keine Sau da, nur Die Hochhäuser und ich. Als hätten die das nur für mich gebaut. Hammererlebis.
 
23.03.2020 10:56
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Hallo Sue, schön zu lesen, dass jemand meinen individuellen Standpunkt versteht. Ich verstehe ja auch alle anderen Lebensentwürfe, habe nur aktuell andere Sehnsüchte.
Es liegt ua auch daran, dass ich alleine lebe und könnte sich theoretisch wieder ändern.
Also, jedem das Seine, viel Glück!
 
20.03.2020 17:09
einfachich123
einfachich123
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.................?
 
20.03.2020 12:32
MK1954
MK1954
Anzahl Beiträge: 4
. . .wer sich entscheidet in einem Wohnmobil sein Leben zu gestalten hat seine Gründe, hat seine (eventuell besondere) Einstellung dazu . . . und in welcher Ausstattung dieses Leben abläuft hängt nicht zuletzt von den finanziellen Mitteln ab, die zur Verfügung stehen . . . es gibt für alle Ansprüche Geeignetes . . . ich bereite mich seit einiger Zeit darauf vor, denn ne kleine Weltreise ist mein Ziel . . . nun gut, ich hab den Willen so einfach, aber auf jeden Fall autark das Ganze zu gestalten . . . dabei bin ich das Leben in einer Großstadt, als auch auf dem Lande, seit Jahren gewöhnt und komme hervorragend damit klar . . . wie geschrieben, Jeder nach seinen Wünschen und Bedürfnissen . . . jetzt ist erst mal gesundbleiben das Wichtigste . . .
 
20.03.2020 12:16
Sue59
Sue59
Anzahl Beiträge: 2
Liebe Emirena, ich kann dich gut verstehen. In einem Wohnmobil zu leben ist sicher etwas besonderes und auch eine Herausforderung. Es hat auch was von Abenteuer. Ich bin begeisterte Wohnmobilistin und kann mir das für mich vorstellen, solange ich fit genug dazu bin. Genauso kann ich aber gut verstehen, dass du das Leben in der Stadt, mit all den tollen Angeboten, die es dort gibt, bevorzugst. Gott sei dank sind wir Menschen alle unterschiedlich, mit unterschiedlichen Vorlieben. In diesem Sinne - Carpe diem und bleibt alle gesund.
 
20.03.2020 11:59
Ehemaliges Mitglied
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...für Leute, die gerne auf dem Land leben, mag das eine geeignete Wohnform sein.
Es ist aber so, dass nicht alle älteren Menschen ein Leben auf dem Land gut finden. Mir geht es so.
Ich brauche Lebendigkeit, jeden Tag neue interessante Kontakte, Events wie Museumsbesuche oder Ausstellungen und Konzerte, Kneipen, Cafés, Restaurants und eine weltoffene Gesellschaft. Das alles mit den adäquaten Menschen wäre super. Leider gibt es wohl keine geeigneten Plätze dafür und auch nicht sehr viele Menschen, die das gleiche wollen. Tod bin ich noch lange genut.
Als ich mich vor einigen Wochen wieder mal in meiner früheren Heimat Frankfurt aufhielt, ua um meine früheren Kollegen zu treffen, wurde mir klar, wie sehr mir die Umgebung meines damaligen Büros mit Blick auf Main und Skyline fehlt.
Ich schreibe das, weil ich mich gegen Verallgemeinerungen wehre. Es gibt immer und überall Menschen, die glauben, zu wissen, was ALLE wollen. Man muss differenzieren.

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