Arzneimittel im Alter: Was tut Senioren gut?

– Gesponserter Artikel –

Bild von Christian Trick auf Pixabay

Viele Senioren sind auf eine lange Liste von Medikamente angewiesen, da im höheren Alter Erkrankungen und Gebrechen naturgemäß zunehmen und daher der Bedarf an einer Medikation deutlich steigt. Leider haben die meisten Medikamente ein breites Spektrum an unerwünschten Nebenwirkungen, welche sich außerdem mit zunehmendem Lebensalter deutlich verstärken können. Zusätzlich können auch die Arzneimittelinteraktionen, also die Wechselwirkungen der Medikamente untereinander, bei Senioren wesentlich heftiger ausfallen. Patienten sollten hierüber informiert werden, da es durchaus zu gefährlichen Zuständen kommen kann.

Nebenwirkungen und Interaktion beachten
Ein sehr gutes Beispiel für Nebenwirkungen und Interaktion ist die Wirkungsweise von Baclofen. Zwar kann dieses Medikament Spasmen (eine spezielle Art von Muskelkrämpfen) lösen, was sich durchaus positiv auch auf die Muskulatur des älteren Menschen, beispielsweise nach einem Schlaganfall mit einer begleitenden Lähmung, auswirken kann. Doch leider kommt es im höheren Lebensalter zu Interaktionen und Nebenwirkungen des Baclofens, welche durch eine im Alter nachlassende Leber- und Nierenfunktion bedingt sein kann. Daher ist es besonders wichtig, dass die Indikationen für Medikamente wie beispielsweise Baclofen im Alter unbedingt kritisch geprüft werden müssen.

Was tut Senioren gut?
Oft gilt auch bei der Medikation von Senioren, dass weniger oft mehr sein kann. Schließlich ist nicht jedes Medikament zwingend erforderlich. Ein erfahrener Mediziner sollte daher immer die Medikation prüfen. Auffällig ist, dass beispielsweise Erscheinungen wie eine zunehmende Demenz, eine Sturzneigung oder Ähnliches durchaus als Medikamentennebenwirkung oder als Interaktion auftreten können. Es sind daher immer die Wirkungen und Nebenwirkungen gegeneinander abzuwägen. In Summe kann es also durchaus sinnvoller sein, eine Medikation mit einem speziellen Medikament abzusetzen, weil die Nebenwirkungen deutlich negativer zu Buche schlagen als die fragliche Hauptwirkung. Insbesondere im höheren Lebensalter muss daher nicht jeder Laborwert perfekt medikamentös eingestellt sein: Von einer derartigen Laborkosmetik raten Mediziner zunehmend ab. Die Medikation sollte sich daher immer auf notwendige Medikamente wie zum Beispiel eine notwendige Blutverdünnung nach einem Schlaganfall oder Herzinfarkt beschränkt werden.

Studien raten zur Reduktion der Medikamente im Alter
Aktuelle Ergebnisse medizinischer Langzeitstudien kommen zu eben diesem Ergebnis. So sollten insbesondere Hausärzte bei jedem Besuch des älteren Patienten auf dessen Medikamentenliste achten und immer überprüfen, ob nicht gezielt bestimmte Präparate abgesetzt werden können. Es ist formal wissenschaftlich bewiesen worden, dass ältere Menschen vielmehr vom Absetzen als vom Ansetzten einer Medikation gesundheitlich profitieren können. Dieser Umstand kann die Lebenszeit verlängern und die Lebensqualität stärken.

Ein weiterer Effekt im Alter ist, dass durch eine sich langsam reduzierende Funktion der Niere sowie der Leber Medikamente und deren biochemische Abbauprodukte immer schlechter ausgeschieden werden können. Dieser Aspekt kann zu Zeichen der Überdosierung bis zur sogenannten Kumulation (dem Anhäufen von Wirkstoffen im Stoffwechsel) führen, was extrem gefährliche Zustände zur Folge haben kann. Dieser Effekt ist beispielsweise bei einigen speziellen blutverdünnenden Medikamenten zu beobachten: sinken Leber- und Nierenfunktion im Alter ab, kann es zu einer lebensgefährlichen Kumulation der Wirkstoffe und damit zu einem deutlich erhöhten Blutungsrisiko kommen, welches durch eine Dosisanpassung oder einen Präparatenwechsel durchaus zu vermeiden gewesen wäre.

Fazit:
Die Medikation bei älteren Menschen sollte immer kritisch überprüft werden, damit schädliche und störende Nebenwirkungen sowie gefährliche Interaktionen der Medikamente reduziert werden können. Außerdem ist es besonderes wichtig, auch die Dosis immer wieder an die Nieren- und Leberfunktion anzupassen, damit es zu keinen weiteren Schäden der genannten Organe kommt. Werden diese Aspekte berücksichtigt, steht einer sicheren und effektiven Medikation beim älteren Menschen, welche hilft und nicht schadet, nichts im Wege.

Autor