Berufsperspektiven für ältere Arbeitnehmer

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Wer über 50 Jahre alt ist und seinen Job verliert, sieht sich meist ohne eine Perspektive. Noch in den 1990er Jahren war es für über 50-Jährige unmöglich, einen neuen Job zu finden – sie galten als nicht vermittelbar. Dies hat sich mittlerweile aber geändert. Unternehmen stellen immer häufiger ältere Arbeitskräfte ein, um von ihrem Erfahrungsschatz zu profitieren. Dies zeigt auch eine Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung: Im Jahr 2011 sind 44 Prozent der 60- bis 64-Jährigen einer Arbeit nachgegangen oder hätten sich zumindest um einen Job bemüht. Laut der Süddeutschen Zeitung lag die Zahl vor 20 Jahren gerade einmal halb so hoch.

Von der Arbeitslosigkeit in die Berufstätigkeit

Wer aber mit 50 oder 60 Jahren seinen Job verliert, wird am Anfang erst einmal frustriert sein. Die Senioren wissen oft nicht, welche Regeln heutzutage auf dem Arbeitsmarkt gelten. Wie sieht die Bewerbung aus? Wird sie per Mail oder per Post geschickt? Welche Gesprächsfallen gibt es in Bewerbungsgesprächen? Für Arbeitssuchende über 50 gibt es deswegen spezielle Schulungen, beispielsweise die Perspektive 50plus der Bundesregierung. Bei dieser Maßnahme werden die Arbeitssuchen aufgebaut, sie können ihren Frust über den Arbeitsmarkt loswerden und bekommen zudem Tipps zur Mode, ihre Frisur und den neuen Medien, berichtet welt.de. Auf diese Weise ist es möglich, diese Menschen zu vermitteln. Immerhin stimmt die Mehrheit der Teilnehmer dieser Maßnahme darin überein, dass sie wirklich unterstützt werden.

Mut zur Umorientierung

Viele der Arbeitssuchenden über 50 finden aber oft trotzdem keinen Job. Sei es, weil ihnen die Qualifikationen fehlen oder weil es einfach keine Jobs in ihrem Bereich gibt. In diesen Fällen sollten sich die Senioren überlegen, umzuschulen. Wer vorher in der Werbebranche tätig war, kann beispielsweise auf das Internet umschulen und in der digitalen Werbung weiterarbeiten. Oder sie machen das Hobby zum Beruf: Die ehrenamtliche Tätigkeit in einer Wohltätigkeitsorganisation wird zu einer hauptamtlichen, eine Krankenschwester nimmt Arbeit in einem Kindergarten an. Wichtig ist, dass diese Menschen sich trauen, einen neuen Berufszweig einzuschlagen und das zu tun, worauf sie Lust haben – ebenso wie die jungen Leute, die auf Arbeitssuche sind. Das einige der älteren Semester zweifeln, wieder Arbeit zu finden, die sie fordert und fördert, wird durch Diskussionen im Internet deutlich, gutefrage.net ist ein gutes Beispiel dafür. Die Antworten hingegen zeigen aber auch, dass es mittlerweile einige Menschen gibt, die das Potenzial der älteren Arbeitnehmer sehen. Diese Ansicht setzt sich zum Glück auch in Unternehmen durch: Der Fach- und Führungskräftemangel spielt dabei eine Rolle. Über 50-Jährige haben in der Regel ein hohes Leistungs- und Verantwortungsbewusstsein und eine hohe Reflexionsfähigkeit sowie Frustrationstoleranz. Neben den ganzen jungen Arbeitnehmern, die oft nur ihre Karriere im Kopf und noch keine Berufserfahrung haben, macht sie das deswegen zu attraktiven Arbeitskräften.

Durch den demographischen Wandel zeichnen sich aber auch noch andere Aussichten ab. So greifen bereits jetzt schon zahlreiche Betriebe auf sich bereits in Rente befindende Arbeitskräfte zurück.

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