Depression, die unsichtbare Krankheit, wie kommt man da wieder raus?

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Bild von Małgorzata Tomczak auf Pixabay

Eine Depression ist für die Betroffenen eine ganz besonders belastende Situation. Die Einschränkungen im sozialen Bereich und die damit einhergehenden Ängste sowie der Mangel an Therapieplätzen verstärken oftmals die Erkrankung noch. Doch es gibt Hilfe und wirksame Möglichkeiten, um aus der Krankheit wieder herauszukommen.

 

Depression ist weit verbreitete Krankheit

Die Betroffenen einer Depression leiden oftmals an Antriebslosigkeit, fehlender Lebensfreude und Schlafprobleme sowie starke Selbstzweifel. Oftmals äußern sich die seelischen Beschwerden auch in Form von körperlichen Leiden. So wie etwa Rückenschmerzen und Schwindel sowie Tinnitus. Nicht selten treten solche Begleiterscheinungen wie Alkohol, Aggressivität und ein Rückzug aus dem sozialen Leben auf. Die Betroffenen neigen dazu, die Schuld bei anderen Personen zu suchen. Aktuellen Studien zufolge ist eine Depressionserkrankung die dritthäufigste psychische Störung – quer durch alle Altersgruppen. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation wird die Depression in Zukunft das häufigste Leiden weltweit sein.

Was gibt es für Therapiearten?

Es gibt verschiedene Therapieformen zur Behandlung einer Depressionserkrankung. Die wichtigsten Kriterien einer Behandlung sind zum einen die kognitive Verhaltenstherapie und zum anderen die Verabreichung von Medikamenten. Bei der Psychotherapie werden die Betroffenen über einen längeren Zeitraum – in der Regel über mehrere Wochen oder Monate – im Rahmen einer Gesprächstherapie behandelt. Bei einer Verhaltenstherapie ist das Ziel, die Einstellungen der Betroffenen zum Leben und das Verhalten in verschiedenen Situationen sowie den Umgang mit Problemen zu verändern.
Bei der Behandlung mittels Psychoanalyse und tiefenpsychologischer Psychotherapie wird eine Verbindung zwischen derzeitigen Gefühlen, Reaktionen und Erlebnissen mit Erfahrungen aus der Zeit während der Kindheit und der Jugendzeit hergestellt. Als eine wirksame Behandlung bei einer Depression hat sich auch die Interpersonelle Therapie erwiesen.

Als Medikamente haben sich Antidepressiva bewährt

Im Rahmen einer medikamentösen Behandlung werden bei einer Depression in der Regel Antidepressiva eingesetzt. Diese bewirken einen Ausgleich des Mangels bestimmter Botenstoffe im Gehirn. Dieser Mangel gilt als Ursache für die typische Antriebslosigkeit von Betroffenen einer Depression. Bewährt haben sich selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und Monoaminoxidase-Inhibitoren sowie tri- und tetrazyklische Antidepressiva. Allerdings kann nicht gesagt werden, ob die Betroffenen auch auf ein bestimmtes Medikament positiv reagieren. Nicht selten kann es mehrere Wochen dauern, bis die Medikamente eine Wirkung zeigen. Das kann dann zu einer unzufriedenen Situation bis hin zum Abbruch der medikamentösen Behandlung führen. Doch Geduld zahlt sich hierbei oft aus. Denn wirken die Medikamente, kommt es zu einer Verbesserung des seelischen Zustandes und auch die körperlichen Beschwerden verschwinden oftmals.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten

Doch es gibt noch weitere Behandlungsmöglichkeiten. Denn jede Depression ist anders. So hat sich die Lichttherapie als wirksam erwiesen. Diese Behandlung basiert darauf, dass verhindert wird, dass das Gehirn das Schlafhormon Melatonin produziert, welches eine depressionsfördernde Wirkung zu haben scheint. Weiterhin praktizieren einige Kliniken auch eine Therapie mittels Schlafentzugs. Durch den Schlafentzug wird das morgendliche negative Gedankenspiel verhindert. Ebenfalls eine wirksame Therapie ist die körperliche Aktivität – bevorzugt an der frischen Luft. Denn diese sorgt für Müdigkeit und steht damit der oft bei einer Depression mit einhergehenden hohen Wachheit entgegen.
Leider müssen Betroffene oft lange Wartezeiten auf einen Therapieplatz in Kauf nehmen. Um diese Zeit zu überbrücken, bieten sich beispielsweise Online-Selbsthilfe-Programme an. Diese werden vor allem von den Krankenkassen angeboten.

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