Internet-Shopping 50plus: Augen auf beim Internetkauf und -verkauf

Der Internetmarkt hat in den letzen Jahren eine immer wichtigere Bedeutung gefunden. Inzwischen kaufen über 42 Millionen Menschen in Deutschland online ein. Kaufen und Verkaufen im Internet ist aber längst nicht mehr nur eine Domäne der ganz jungen Generation. Der Anteil der Gruppe von den über 45-Jährigen ist, nach Angaben des Statistischen Bundesamtes, hierbei im Laufe der letzen Jahre besonders hoch angestiegen. So haben inzwischen viele Menschen in den 50ern, 60ern und 70ern das Internet für sich erkundet und

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nutzen es auf unterschiedlichste Weise. Etwa drei Viertel der Altersstufe 45 bis 64 Jahre sind als Käufer im Internet aktiv. Bei der Generation 65plus nutzen inzwischen schon rund 57 % das Internet als Einkaufsmöglichkeit.

Vorteile des Online-Kaufs

Einkaufen über das Internet ist oftmals eine tolle Sache, da Fahrtzeiten und Wege wegfallen und die gewünschten Produkte ganz bequem per Mausklick von zu Hause aus bestellt und direkt nach Hause geliefert werden. Egal, ob Bücher, die Supermarktbestellung, die neue Herbstmode, fertig zubereitetes Sushi, Bio-Kosmetikprodukte, die Reisebuchung für den Jahreswechsel, die neue Waschmaschine oder unterschiedlichste Computertechnik, es gibt inzwischen nahezu nichts mehr, was nicht online bestellt werden könnte. Doch leider gibt es gerade online immer wieder „schwarze Scharfe“ unter den Verkäufern und auch Käufern, die es gerade auf Internet-Neulinge oder auch auf ältere Menschen abgesehen haben. Auf großen Kauf- und Verkaufs-Plattformen und in Kleinanzeigen tummeln sich solche Betrüger am liebsten, denn dort gibt es Dinge sowohl zu kaufen, als auch zu verkaufen.

Achtung: extrem attraktive Angebote und höher angebotener Kaufpreis

In der Tat lauern Gefahren im Internet. Mit ein paar einfachen Tipps kann man die meisten unseriösen Kontakte jedoch schnell erkennen. So wie die TV-Experten von techfacts.de erläutern, geht es immer wieder bei Internetbetrug um das gleiche System. Wer im Internet einkauft oder verkauft, möchte natürlich ein möglichst gutes Preis-Leistungs-Verhältnis haben. Dies wissen auch gezielt arbeitende Betrüger und locken mit extrem attraktiven Angeboten oder treten selbst als Käufer mit einem wesentlich höher vorgeschlagenen Kaufpreis auf, als er objektiv zu erwarten wäre. Gerade in der Generation 50plus wird häufig mal der Keller oder Dachboden durchstöbert und aussortiert. Dabei findet sich das eine oder andere alte gute Stück, das über das Internet in bare Münze umgesetzt werden kann. Somit werden auch online-Verkäufe immer interessanter.

Ausland, Scheckbetrug und Postfach

Vorsicht ist bei Interessenten geboten, die sagen, dass sie aus dem Ausland stammen oder ganz offensichtlich nicht richtig Deutsch sprechen oder schreiben. Diese kommen oftmals mit der „Masche“ an, dass eine direkte Überweisung aus irgendeinem Grund nicht möglich ist, aber ein Scheck möglich wäre. Schecks sind sehr unsicher, da sie noch nach Wochen platzen können. Nach Empfang des Schecks soll die Ware an eine Adresse geschickt werden, die häufig ein Postfach ist. Spätestens dann ist Vorsicht geboten und die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Scheck kurz danach platzen wird. Dies bedeutet im Endeffekt: kein Geld und die Ware wäre auch weg.

Überzahlter Scheck als größtes Übel

Schlimmer kann es noch mit einer vorgegaukelten Überbezahlung per Scheck werden. Der vom Verkäufer erhaltene Scheck ist vom vorgetäuschten Käufer auf eine höhere Summe ausgestellt. Der Aussteller bedauert seinen Irrtum und bittet die überschüssige Summe zurück zu überweisen. Wird diese Rücküberweisung tatsächlich durchgeführt, so wurde der Verkäufer dreifach betrogen: Ware weg, Kaufpreis weg und dazu noch die Überschusszahlung des Schecks. Zurück bleibt zudem das ungute Gefühl, betrogen worden zu sein. Eine Strafanzeige ist hier oftmals die letzte Möglichkeit.

Persönliche Übergabe der Ware

Als Käufer sollte man ebenso keine Vorabzahlungen leisten, sondern erst zahlen, wenn die Ware in gutem Zustand angekommen ist und man sich überzeugen konnte, dass im Paket auch die echte Ware und keine alten Bücher, Steine oder ähnliches sind. Bei Kleinanzeigen aus der Region ist eine persönliche Übergabe die beste Lösung. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Am besten trifft man sich außerhalb des Wohnraums und noch besser in Begleitung. Wird ein persönliches Treffen vom Verkäufer abgelehnt, ist ein Zurückziehen vom Geschäft der sicherste Weg. Ein guter persönlicher Kontakt mit Namen, Festnetznummer und Adresse dagegen klingt vielversprechend. Der Name kann im Zweifelsfall häufig schnell über das Telefonbuch geprüft werden. Wer eine Handy-Nummer selbst in der Anzeige angibt und auf diese nur viele Kurznachrichten, aber keinen persönlichen Anruf erhält, kann ebenso von Betrügern ausgehen. Wirklich interessierte Käufer und auch Verkäufer suchen den direkten Kontakt und sind auch zu einer persönlichen Übergabe bereit.

Übrigens: über den Publikationsversand der Bundesregierung kann eine kostenlose Broschüre zum Thema „Wegweiser durch die digitale Welt für ältere Bürgerinnen und Bürger“ bestellt oder als PDF heruntergeladen werden.

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