Ist das geschriebene Wort, wie Postkarten, Briefe nur noch was für die ältere Generation?

Gesponserter Artikel

Postkarte schreiben

Bild von StockSnap auf Pixabay

Persönliche Briefe und Postkarten – nur etwas für die ältere Generation?

In Zeiten der weltweiten elektronischen Vernetzung ist es eine Selbstverständlichkeit geworden, persönliche Grüße und Informationen am PC, Tablet oder Smartphone zu empfangen und zu versenden – Fotomaterial inklusive. Aber sind dadurch handschriftliche Mitteilungen auf Papier dadurch überflüssig geworden und wird dies allenfalls nur noch von älteren Menschen genutzt, die keine Lust haben, sich mit der neuen Technik auseinanderzusetzen? Der Handel mit Papierwaren für den Privatgebrauch – Gruß- und Glückwunschkarten, Ansichtskarten, Briefpapier usw. – ist zwar leicht rückläufig, aber dennoch ist die Freude nach wie vor ungebrochen, wenn man persönliche Worte von einem lieben Mitmenschen in seinem Briefkasten findet.

Kommunikationsformen im Wandel der Zeit

Es ist noch gar nicht so lange her, da war es am ersten Tag am Urlaubsort gang und gäbe, den nächstgelegenen Souvenirshop nach passenden Postkarten zu durchforsten, um die Daheimgebliebenen aus dem Feriendomizil zu grüßen. Heute ist man durch mobiles Internet, das überall verfügbar ist, ständig mit den Lieben zu Hause in Kontakt und schickt sich mit wenigen Fingerbewegungen tagesaktuelle Fotos, die mit ein paar kurzen Worten versehen werden und per Messenger verschickt werden. Da erscheint inzwischen sogar die gute alte SMS ein wenig aus der Mode gekommen zu sein. Aber ist deshalb das handgeschriebene Wort ein Grund, den Ersteller zu belächeln oder gar als altmodisch zu bezeichnen?

Gründe, die für Handgeschriebenes sprechen

In der Tat gibt es gute Gründe, um wieder einmal einen Brief, eine Postkarte oder eine Glückwunschkarte mit persönlichen Worten zu füllen und Informationen per Handschrift zu kultivieren. Ein wesentlicher Aspekt ist die Wertschätzung des Adressaten: Man freut sich als Empfänger viel mehr über einen Brief oder eine Karte, bei der sich der Absender Mühe und Gedanken gemacht hat. Hinzu kommt, dass dieser Gruß auf Papier noch nach vielen Jahren Freude macht und Erinnerungen weckt, wohingegen eine Kurznachricht auf dem Handy spätestens nach einem Defekt oder einem Gerätewechsel unwiederbringlich verloren ist. Darüber hinaus ist nicht zu verkennen: Papier und Schreibutensilien brauchen keinen Strom und sind nicht von Akkus oder Ladegeräten abhängig, sondern sind immer mit einem Handgriff verfügbar.

Auch Schüler schreiben gerne

Wer erinnert sich nicht an seine Schulzeit, in der man während der Unterrichtsstunde heimlich unter der Schulbank einander kleine Notizen zugeschoben hat? Und auch heute nutzen Jugendliche und junge Leute noch die Form des kultivierten Schreibens – auch ohne ständig präsentes Smartphone. Nicht ohne Grund werden in jedem Jahr erfolgreich Autorenwettbewerbe für Schüler veranstaltet, in deren Laufzeit die jungen Menschen mit Notizbüchern arbeiten, um „wie die Alten“ ihre Gedanken und Ideen jederzeit und mit Nachhaltigkeit niederschreiben zu können. Auch wenn die Schüler heutiger Zeit die „Schönschrift“ kaum noch beigebracht bekommen, lieben Kinder handschriftliche Dokumente. So hat eine Studie eines Institutes in Reutlingen, die von der „Initiative Schreiben“ in Auftrag gegeben wurde, gezeigt, dass immerhin 91 Prozent der befragten 16- bis 31-jährigen Probanden der Ansicht sind, dass Handschriftliches einen besonderen Wert hat. Und es ist unbestritten, dass handgeschriebene Wörter auf Papier im Kopf ganz anders wahrgenommen werden als Texte auf einem Display – und dies im positiven Sinne.

Und so kommt es, dass handschriftliche Briefe trotz oder vielleicht sogar wegen der digitalen Transformation derzeit bei Jung und Alt eine Renaissance erleben.

Autor