Sind Aktieninvestments auch mit 50+ noch sinnvoll?

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In Zeiten, in denen die Zinsen bei null liegen und das Vermieten von Immobilien insbesondere für Privateigentümer immer unattraktiver wird, ist guter Rat teuer. Wie sollen die Früchte der eigenen Arbeit gegenüber der Inflation bewahrt werden? Wie soll das Vermögen wachsen? Wie soll das Portfolio für den bald anstehenden Ruhestand aussehen? Eine zentrale Anlageklasse ist dabei die Aktie.

Das Problem der Unternehmensanteile sind jedoch die Kursschwankungen und die Unvorhersehbarkeit des Marktes. Für junge Menschen, die noch einen Anlagehorizont von 30, 40 oder gar 50 Jahren bis zur Rente haben, ist das kein Problem. Wie aber sieht es im gesetzteren Alter aus? Wir zeigen, warum Aktieninvestments auch mit 50+ noch sinnvoll sind.

Direkte Teilhabe an der Wirtschaftskraft der Welt

Wer in Aktien investiert, investiert nicht in nebulöses ein Papier oder Bankprodukt. Aktien sind Unternehmensanteile. Anteile von etlichen hervorragenden Unternehmen auf der Welt, ohne die unser Leben ganz anders aussehen würde. Ein Blick auf das Label vieler Produkte in unserem Haushalt genügt. Mit Aktien werden Investoren Teilhaber eines Unternehmens und profitieren damit vom Weltwirtschaftswachstum und so von der Wertentwicklung an der Börse – Informationen auf boerse.ard.de.

Das ist aber nur eine Seite der Medaille, denn als Miteigentümer besteht auch ein Anspruch auf eine Gewinnbeteiligung. Viele börsennotierte Unternehmen realisieren dies in Form einer jährlichen Gewinnausschüttung (Dividende, Definition des wirtschaftlexikon.gabler.de). Diese beträgt je nach Unternehmen zwischen 1 und 5 Prozent – in Einzelfällen auch mehr.

Dividendenaktien für Cashflow und gegen die Inflation

Vor allem sogenannte Dividendenaktien mit hoher jährlicher Ausschüttung generieren damit einen regelmäßigen Zahlungsstrom, der im Rentenalter für ein nettes Zubrot sorgt und das in der Regel völlig unabhängig davon, wo der Kurs aktuell steht. Hier kommt der Charakter des Sachwerts zum Tragen. Denn, wenn der Kurs z.B. eines bekannten Chemiekonzerns aus Ludwigshafen, dessen Internetpräsenz auf basf.com zu erreichen ist, fällt, dann handelt es sich zunächst nur um einen Verlust auf dem Papier.

Im Unternehmen selbst geht dadurch keine Produktionsstätte verloren. Nach wie vor sind Aktionäre dann im Besitz von x-Prozent von BASF. Auch gegenüber der Inflation bietet die Aktie einen effektiven Schutz. Während Geldwerte (Spareinlagen, Tagesgelder etc.) per Inflation um ca. 1,5-2 Prozent pro Jahr entwertet werden, gleicht der Kurs ähnlich wie bei physischen Edelmetallen langfristig die Inflation aus.

Aktienmärkte entwickeln sich langfristig positiv

Trotz aller Vorteile, die die Aktie hat, ist es mit 50+ nicht klug, all-in in Aktien zu gehen. Das liegt an der Schwankungsbreite der Märkte. Denn, wer mitten in einem Crash einen Teil seiner Aktienbestände verkaufen muss, da er den Erlös als Rente einplant, macht kein gutes Geschäft.

Die Statistik zeigt, dass Anleger, die über längere Zeiträume Aktien halten (mindestens 15 Jahre) in der fast 200-jährigen Börsengeschichte immer einen deutlichen Gewinn erzielt haben. Durchschnittlich haben die Aktienmärkte über alle Crashs und Krisen hinweg ca. 7-8 Prozent Rendite pro Jahr erwirtschaftet. Um auch beim Kauf und Verkauf von Aktien Geld in Form von Transaktionskosten und Depotgebühren zu sparen, bietet sich ein Aktiendpot Vergleich auf blog.de an.

Mit zunehmendem Alter das Risiko reduzieren

Da im gesetzteren Alter aber nicht mehr die Zeit dazu da ist, eine lange Durststrecke auszustehen, ist die korrekte Gewichtung der Aktie am Portfolio wichtig. Je nach Risikobereitschaft macht es durchaus Sinn 10 bis 40 Prozent des liquiden Gesamtvermögens in Aktien zu haben. Einige Experten nennen ganz allgemein die Faustformel von 100 minus Lebensalter, um daraus den prozentualen Aktienanteil am Gesamtvermögen zu errechnen.

Um das Kursrisiko zu senken, sollten ältere Investoren bei hohem Aktienanteil vor allem auf dividendenstarke Aktien setzen. So fließt regelmäßig Geld aufs Konto, ohne dass Aktien verkauft werden müssen. Der Rest des Portfolios sollte sich aus weniger schwankungsanfälligen Bestandteilen zusammensetzen. So etwa Anleihen, Edelmetallen, zumindest minimal verzinsten Spareinlagen sowie eventuell einer selbstgenutzten Immobilie. Mit dieser Absicherung im Alter kann die Lebensfreude ab 50 vollends genossen werden.

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