Über 2 Jahre Corona – Hat sich in dieser Zeit das Dating verändert?

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Corona hat den Lebensalltag der Menschen sichtbar verändert. Eine solche Pandemie, eine offensichtliche Gefahr für die Gesundheit, hat bei vielen – leider nicht allen – zur Abkehr von einer gewissen Unbekümmertheit hin einem verantwortungsvolleren Miteinander geführt. Dass dieser veränderte Lebensalltag auch das Dating beeinflusst, lässt sich an neuen Verhaltensweisen ablesen.

Digitales Kennenlernen – Der Trend stärkt das Online-Dating

Das traditionell beliebte Treffen verliebter Menschen in Bars, Restaurants und an öffentlichen Hotspots wurde durch Corona quasi unmöglich. Singles, die nach Dates suchten, brachte diese Entwicklung automatisch zum Online-Dating. Bei den sowieso schon populären Partnerbörsen im Internet führte dieser Trend zu verstärkter Blüte: Etablierte Plattformen brachen bereits im Jahr 2020 vorherige Nutzerrekorde. Viele Onlineplattformen reagierten durch zusätzliche Optionen, ein Corona-sicheres Treffen umzusetzen: Durch erweiterte Profilangaben zu Themen wie Masken oder Impfung. Das unbekümmerte spontane Treffen in einer Bar oder einem Restaurant – vorerst passé. Doch der neue Fokus auf das Online-Dating war nicht gleichbedeutend mit oberflächlicheren Interaktionen. Corona machte das direkte Treffen so zu einem finalen Akt einer längeren digitalen Kennenlernphase.

Qualität über Quantität – Der Fokus auf das Wesentliche

Da in der Pandemie eine Vielzahl an Dates nicht nur unpraktisch, sondern regelrecht gefährlich wurden, veränderte sich der Fokus: Weg von vielen schnellen Dates und hin zu einem wohlüberlegten Treffen mit einer vorher schon sympathischen und vertrauteren Person. Singles mussten sich spätestens durch Corona bewusst werden: Was ist beim Dating wirklich wichtig? Qualität statt Quantität war das neue Mantra. Die schädliche Pandemie hatte so indirekt positive Entwicklungen zur Folge. Gerade in Zeiten zunehmender Isolation erhielt die Suche nach einem Partner mit dem man vieles teilen und sich verlässlich austauschen kann gegenüber einer rein körperlichen Beziehung sichtbar mehr Anerkennung. Entschleunigung, weniger Smalltalk und die Suche nach Gemeinsamkeiten statt nach schnellen Körperlichkeiten dominieren das bis heute einflussreiche neue Datingverhalten. Viele dieser aktuellen Entwicklungen werden wohl auch nach dem Höhepunkt von Corona Teil des Datens bleiben.

Keine Rendezvous in Bars und Restaurants, sondern Video-Dates und Treffen in der Natur

Da vorzeitige Treffen mit einigen Risiken verbunden waren, unterstützten viele Online-Plattformen nicht nur das Corona-sichere Daten durch die Förderung offensichtlicher Maßnahmen wie Masken und Impfungen, neu war in vielen Fällen auch ein Videocall-Feature, das zu neuem Datingverhalten inspirierte. Wollte sich jemand beim Daten in der Corona-Zeit sicher fühlen, konnte die Person fortan auf Video-Dates setzen. Wer nach mehreren schriftlichen Austauschen unmittelbaren Kontakt zur Person aufbauen möchte, ohne sich dem unnötigen Risiko einer Ansteckung oder vergleichbaren Situationen auszuliefern, bekam so eine zusätzliche Option geboten, das Verhältnis zueinander auszuloten. Erst dann folgte für viele Nutzer seit Corona das erste richtige Treffen: Nicht in Bars oder Restaurants, sondern in vielen Fällen fernab von Menschenmassen: in der Natur. Das leise Treffen in Zweisamkeit, fernab des gesellschaftlichen Trubels, ist das Resultat eines neuen fokussierten Datens. Dieses neue zielgerichtete und reduzierte Dating hat dazu geführt, dass teils unangenehme Exzesse und Eitelkeiten der Vergangenheit in den Hintergrund rückten. Man kann Corona nicht für viel dankbar sein, aber dafür vielleicht schon.

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