Wenn es kribbelt und krabbelt — Kopfläuse im Urlaub

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Sie sind im Urlaub und plötzlich juckt es am Kopf. Kopfläuse sind keine gern gesehenen Gäste – schon gar nicht, wenn Sie sich in der wohlverdienten Freizeit entspannen möchten. Doch wie verbreiten sich die kleinen Krabbler eigentlich? Müssen Sie Sorge haben, sich die Parasiten in Hotelbetten oder über die Sitze in öffentlichen Verkehrsmitteln einzufangen? Und welche Möglichkeiten gibt es, sich gegen einen Kopflausbefall zu wehren? All das wird hier geklärt.

Alles rund um die Kopflaus

Kopfläuse sind flügellose Insekten, die als Parasiten auf dem menschlichen Kopf leben. Sie gehören zur Familie der Menschenläuse (Gattung Pediculus), die sich vom Blut der Betroffenen ernähren. Kopfläuse legen ihre sehr kleinen, länglichen und grau-braunen Eier — die sogenannten Nissen  — für gewöhnlich an eher dunklen und warmen Stellen des Kopfes ab. Daher sind sie die Läuse in erster Linie hinter den Ohren, im Nacken oder in den Haaren und dort sehr dicht an der Kopfhaut zu finden. Typisches Merkmal bei bestehendem Kopflausbefall ist ein starker Juckreiz an der Kopfhaut. Dieser entsteht durch die Wechselwirkung mit dem Speichel der Läuse, den sie beim Blutsaugen injizieren.

Wie findet die Verbreitung der Kopfläuse statt?

Die oftmals vorherrschende Angst, sich beispielsweise in den Betten von Hotelzimmern, über die Sitze und Kopfstützen in öffentlichen Verkehrsmitteln oder ausgeliehene Kopfbedeckungen (etwa Helme) Kopfläuse einzufangen, ist meist unbegründet. Da Kopfläuse abseits eines menschlichen Wirts nur wenige Tage überleben, sinkt die Wahrscheinlichkeit deutlich, auf diesem Weg befallen zu werden. Der weitaus gängigere Verbreitungsweg ist direkter körperlicher Kontakt mit anderen Menschen. Gerade in Situationen, in denen viele Personen sehr eng miteinander Interagieren, ist es für die kleinen Insekten leicht, den Wirt zu wechseln. Aus diesem Grund leiden zum Beispiel auch eher Kinder als Erwachsene unter Kopfläusen, da sie durch das Spielen mit anderen Kindern, viel häufiger untereinander in Kontakt geraten. Für eine Ansteckung über Tiere, kann ebenso Entwarnung gegeben werden. Diese beherbergen — wenn überhaupt — eine gänzlich andere Art von Läusen, die am menschlichen Körper nicht überlebensfähig ist.

So können Kopfläuse bekämpft werden

Um einen lausigen Urlaub zu vermeiden, gibt es eine Reihe verschiedener Methoden, gegen die Angriffe der krabbelnden Blutsauger vorzugehen. Im besten Fall wird dabei nicht nur auf ein einziges, sondern auf eine Kombination verschiedener Mittel zurückgegriffen. Hier können sowohl mechanische als auch physikalische sowie chemische Maßnahmen zur Anwendung kommen.
Als rein mechanisch ist der sogenannte Läusekamm zu verstehen. Dieser ist anders als ein normaler Kamm mit besonders engstehenden Zinken versehen, die dafür geeignet sind, die Kopfläuse und ihre Eier aus den Haaren auszukämmen. Idealerweise wird das nach dem Haarewaschen noch leicht feuchte Haar, Strähne für Strähne durchkämmt, um möglichst alle unliebsamen Bewohner hinaus zu befördern. Leider ist diese Vorgehensweise nicht zu 100 Prozent zuverlässig, weshalb sich eine Ergänzung durch chemische oder physikalische Mittel anbietet.
Zur physikalischen Läusebekämpfung zählen unter anderem spezielle Mittel mit pflanzlichen oder silikonhaltigen Ölen, die über dem Kopf verteilt werden. Sie dringen in die Atmungssysteme der Insekten ein und lassen sie so ersticken. Der Vorteil hierbei ist, dass keinerlei Nebenwirkungen auftreten, alle Entwicklungsstadien der Kopfläuse (vom Ei bis zur ausgewachsenen Laus) bekämpft werden können und die Wirkung in den meisten Fällen bereits innerhalb weniger Minuten eintritt.
Die chemischen Optionen bestehen in der Regel aus Wirkstoffen, die gezielt das Nervensystem der Insekten angreifen. Diese Mittel enthalten demnach eine Art Nervengift, das unter Umständen zu Nebenwirkungen (etwa allergischen Reaktionen) und einem üblen Geruch führen kann. Darüber hinaus sind die Nissen weitestgehend immun gegen derartige Mittel und die Läuse entwickeln mitunter Resistenzen dagegen. Entsprechend sollte hierauf nur im Notfall zurückgegriffen werden. Sofern derartige Präparate zum Einsatz kommen, wiederholen Sie die Prozedur etwa eine Woche später erneut und kontrollieren Sie, ob sich noch Läuse an der Kopfhaut befinden.

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