Zeckenschutz: So können Sie Zeckenstichen vorbeugen

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Bild von Hermann Traub auf Pixabay

Gemeinsam in die Natur – wandern, einfach mal die Seele baumeln lassen und nette Gespräche genießen. Das macht mit Gleichgesinnten viel Spaß und bietet Raum für interessante Kontakte. Wenn da nur die Zecken nicht wären. Wie Sie Zeckenstiche vermeiden, erfahren Sie jetzt.

Wann brauche ich Zeckenschutz beim Wandern?

Lange Kleidung und weitere Tipps gegen Zecken müssen Sie nicht das ganze Jahr über beachten. Ausflüge in klirrend kalter Winterluft sind meistens zeckenfrei. Minusgrade mögen die kleinen Parasiten nicht. Besonders munter sind sie bei Temperaturen zwischen 14 und 23 Grad Celsius. Doch schon ab etwa sieben Grad Celsius werden sie aktiv und damit ist dann ein richtiger Zeckenschutz nötig. 1

Dauerte die klassische Zeckensaison früher etwa von März bis Oktober, macht sich auch hier der Klimawandel bemerkbar. So tauchen die ersten dieser Spinnentiere jetzt oft schon im Februar auf und sind auch noch im November aktiv. In wärmeren Regionen Deutschlands brauchen Sie sogar das ganze Jahr über einen Zeckenschutz beim Wandern.

Wenn Sie Zeckenstiche vermeiden wollen, sollten Sie die nachfolgenden Maßnahmen also nicht vom Kalender, sondern vom aktuell vorherrschenden Wetter abhängig machen.

Wo brauchen Sie einen Zeckenschutz beim Wandern?

Zecken warten nur an ganz bestimmten Plätzen auf ihren Wirten. Das ist meist in Waden- bis Hüfthöhe. Der beste Zeckenschutz ist es also, die Lieblingsbereiche der Zecken einfach zu meiden. Dazu gehören hochgewachsene Wiesen, Gebüsch, Unterholz im Wald oder auch Heuhaufen auf abgemähten Wiesen.

Um Zeckenbissen vorzubeugen, sollten Sie also auf den Wanderwegen bleiben, die in der Regel wenig und nur sehr flachen Pflanzenbewuchs haben. Wenn Sie eine Pause einlegen, tun Sie das besser auf Raststationen im Wald, auf kurzgemähten Wiesen oder anderen Flächen ohne hohen beziehungsweise dichten Bewuchs. Gerade das dichte Unterholz von Lichtungen und Waldrändern und Wiesenkanten sind nämlich eine Einladung für Zecken.

Welchen Zeckenschutz sollten Sie beim Wandern auftragen?

Es gibt ein ganzes Potpourri verschiedener Mittel zum Zeckenschutz. Die können Sie als Lotion oder Spray auf die Haut auftragen. Die Mittel wirken dann als sogenanntes Repellent. Sie töten die Zecken also nicht, sondern machen Sie durch ihre Inhaltsstoffe höchst uninteressant für die achtbeinigen Parasiten.

Wichtig: Der richtige Zeckenschutz passt auch zu Ihrer Kleidung. Sollten Sie beim Wandern Funktionskleidung tragen, verzichten Sie am besten auf Präparate mit dem Wirkstoff DEET. Er kann die Fasern dieser Kleidung angreifen.

Neben chemischen Repellents gibt es auch verschiedene biologische Möglichkeiten, denen eine zeckenabweisende Wirkung nachgesagt wird. Ätherische Öle der Nelke und des Lavendels etwa sollen die Plagegeister abhalten und so dem Zeckenstich vorbeugen.

Die richtige Kleidung als Zeckenschutz

Unabhängig von der Außentemperatur ist lange, geschlossene Kleidung ein guter Zeckenschutz beim Wandern. Enganliegende Hosen und langärmelige Oberteile machen es den Zecken schwer, einen Weg auf und unter die Haut zu finden. Zur langen Bekleidung gehören auch geschlossene Schuhe. Die Wandersandalen sollten Sie also zumindest im Wald und auf Wiesen daheimlassen.

Helle Kleidung hat sich ebenfalls bewährt, um Zeckenstiche zu vermeiden. Sie schreckt zwar die Parasiten nicht ab. Aber die kleinen, dunklen Zecken sind auf dem hellen Untergrund deutlich schneller und besser zu erkennen, sodass Sie sie sofort entfernen können.

Regelmäßige Kontrollen können Zeckenstichen vorbeugen

Nutzen Sie Pausen beim Wandern immer auch, um sich selbst und andere Wanderer auf Zecken hin zu kontrollieren. Zusätzlich vom aufgetragenen Zeckenschutz und passender Kleidung können Sie die Stiche so vermeiden.

Die Spinnentiere können sich nämlich extrem gut an uns festklammern – sind dafür aber nicht die Schnellsten. Es dauert also eine Weile, bis sie ihre bevorzugten Körperpartien mit eher dünner, gut durchbluteter Haut erreicht haben. Auf dem Weg dahin sind sie oft gut sichtbar.

Kontrollieren Sie außerdem ungeschützte Hautbereiche und typische Stellen wie die Achselhöhlen. Selbst wenn Sie einen Zeckenstich nicht vermeiden konnten, senken Sie Ihr Infektionsrisiko deutlich, wenn Sie den Parasiten zeitnah entfernen.

Wohin mit gefundenen Zecken?

Je weniger Zecken es gibt, umso kleiner ist die Gefahr, dass Sie eine auflesen. Deshalb ist die Entsorgung von Zecken, die Sie an sich und Mitwanderern finden, quasi ein passiver Zeckenschutz. Das bedeutet, töten Sie die Parasiten immer, bevor Sie sie wieder in die Umgebung werfen. So können diese Zecken zumindest keinen weiteren Wanderer mehr gefährden.


1 Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Bundesverband e. V.: Zecken. (15.09.2020).

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