Bestimmt kommen gleich Gegenstimmen; ist ja auch in Ordnung.
Ihr werdet mir entgegenhalten, dass es manchmal auch schlicht und einfach um das pure Sattwerden/Überleben gehen kann und muss. Das stimmt natürlich und ist auch gut so, denn wenn jeden Tag Weihnachten wäre.....
Nein, es muss nicht immer Kaviar sein. Im Gegenteil, wer sich selbst zu viel des Guten(??) tut, verliert womöglich die Fähigkeit, das Besondere zu schätzen.
Die Dekadenz lässt grüßen. Nichts finde ich schlimmer als Menschen, die dermaßen abgehoben sind, dass man sich fragt, wie die mit Lebens- oder sonstigen Krisen fertig werden könnten.
Man kann ethische Werte pflegen, sozial kompetent sein und trotzdem ein sinnlicher Mensch!
Zuweilen rufen Sinnesreizungen die Eindrücke eines anderen Sinns auf direktem Wege hervor, also ohne dass sie über der Gedächtnis miteinander verkoppelt sind: man spricht dabeivon Synsthesie.
So sind z.B. Künstler Synesthetiker, was ihrer Kreativität zu Gute kommt. Denn letztlich ist Kreativität wohl die Fähigkeit, Vorhandenes neu zu kombinieren (Materialien, Farben, Geräusche, Gerüche, Geschmäcker). Auch die Sprache ist ein geeignetes "Material" für Kreative, um Sinneseindrücke in Worte zu transformieren.
Beispiele: tiefe Töne "riechen" nach Vanille; Milch "schmeckt" blau usw.
Dass verschiedene Sinne miteinander in wechselseitigem Austausch stehen, ist auch aus der Weltliteratur bekannt. So soll z.B. Casanova, als er zwei Schwestern zugleich verführte, auf die Reizung des Geschacksinnes gesetzt und dann vom lustvollen Essen und Trinken der beiden Schönen selbst "beflügelt" worden sein.
(Es gibt aber auch das Gerücht, das Lord Byron essende Frauen für unsinnlich gehalten haben soll. Tut mir direkt Leid, der Arme. Aber er ist tot. Das hat er nun davon)
So, ich werde jetzt Spargel schälen....
emirena