Beiträge zum Thema: Toleranz ohne Grenzen?

 
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"Was toleriert unsere Gesellschaft nicht alles:
prügelnde Jugendliche, religiöse Fundamentalisten, linke Terroristen. Doch das ist eine gefährliche Toleranz, die von der Gleichwertigkeit aller Lebensstile ausgeht und Ursache und Wirkung verwechselt."

Ist Toleranz gegenüber Intoleranz am Ende nicht doch besser als Toleranz im Dienste der Freiheit? Ist an dem Satz "der Klügere gibt nach" nicht doch was dran?
N E I N
sagt Henryk M. Broder in "Kritik der reinen Toleranz", denn "es haben sich schon genug Dumme durchgesetzt."

Mir persönlich ist dieses Buch ein wenig zu politisch gefärbt, aber die Eingangsfrage stellt sich mir eigentlich auch im taglichen Leben immer wieder.

tolerant, aber nicht grenzenlos, grüßt
emirena
 
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Norgebe58
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In unserer Gesellschaft spricht man kaum über Grenzen, hält nichts von Tabus, Respekt ist ein Fremdwort und Verantwortung sollten gefälligst andere tragen.
Fehler im Zusammenleben gibts ja viele. Ich denke wir sollten wieder mit Grundsätzlichem anfangen:

Zeit für andere haben, zuhören können, Tugenden neu entdecken.
Wer einen schönen Garten will muss meist mit Umgraben beginnen und Beete anlegen. Manchem genügt auch eine bunte Wiese - bitteschön - nur wird der Kürbis dann mickerich bleiben.

Natürlich kann ich auch andere für mich denken lassen: z.B.
"unterm Strich zähl ich...!" oder auch gern genommen:
"Gute Preise - gute Besserung!"

Grenzenlos ist unsere Freiheit eine einzige Leere
 
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Die Toleranz muss da aufhören, wo Intoleranz anfängt. Oder anders fomuliert: Intolerante Bewegungen und Gruppen dürfen nicht unsere Toleranz einfordern.
Und genau das passiert heute.
 
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Danke für die "Blumen" ;-)

Genau jene Akzeptanz der kleinen Macken, die Du so nett beschreibst,ist das, wonach wir vor der eigenen Hautür schauen wollen/sollen/können.

Man kann nicht erwarten, daß im Großen und Ganzen Toleranz herrschen soll, wenn es nicht JEDER EINZELNE BEI SICH SELBST ANSTREBT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ja???
Das ist die Haustür :-)

Jocki
 
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ähm, wonach gucken wir jetzt vor der eigenen Haustür?

Ich finde Deine kleinen "Un-Arten" sehr charmant, Jocki, obwohl ich sie gelegentlich nicht als solche erkenne. Ist wohl meine Macke, dass meine Denke manchmal zu kompliziert ist.

Wenn man sich kennt wie wir, ist das kein Problem.
In einer Beziehung ist die Akzeptanz der kleinen Macken das, was Liebe ausmacht. Man muss nur aufpassen, dass es nicht gegen die eigene Überzeugung einseitig wird.

So oft wird über die schlimmen Fallstricke im Internet geklagt; ich finde, das Net kann auch eine großartige Gelegenheit sein, zu kommunizieren. Hier kann man ja sozusagen "unendlich" nach den passenden Worten suchen, wenn man will.

Im wirklichen Leben kann das eine schwer erträgliche "Verlangsamung" sein. Wenn man hier verlangsamt wird, kann man einfach weggehen, sich anderweitig amüsieren und erst zurückkommen, wenn man Lust dazu verspürt.

auch kühl-geregnet und entspannt
emirena
 
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Moin emi,
das "Anfangs-aber" ist mir einfach so in die Finger gerutscht :-)
eine "un"art von mir, viele Sätze mit ABER oder UUUUND oder WEIL zu besginnen . . . .
Toleranz - Akzeptanz . . . manchmal hängt man sich an einem Wort auf,weil kein passenderes zu finden ist.?
Akzeptieren=annehmen.
Wie auch immer, sinnvoll -und oftmals schwer!!- ist,jeden so zu nehmen und zu lassen, wie er ist.
Wir sind nun mal zum Glück ALLE unterschiedlich,JEDER Mensch hat etwas,was ihn liebenswert macht. DAS heißt es herauszufinden. . .
Wohlgemerkt, ich rede von meiner unmittelbaren umgebung. Denn erst einmal sollte jeder vor seiner Haustür nachschauen - das GROSSE,das WELTgeschehen kommt später dran.

Jockeline,den Regen begrüßend,der gerade ganz sacht fällt ;-))
 
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Sammy woods
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Hallo Rena,
wenn man nicht ganz dicht ist hebt man sich von der grauen Masse ab.Da bin ich doch gern a bissal undicht

Sammy mit Samstagmorgengegrinse
 
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Hallo Sammy,

"aufgeschlossen sein" gefällt mir auch sehr gut.
Aber dass Toleranz etwas Gefordertes sein soll, sehe ich nicht unbedingt so. Kommt es nicht darauf an, wie jeder Einzelne das Wort "belegt"?

nur so am Rande, nicht ganz ernst gemeint (oder doch?):
"wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein"

Jedenfalls schön, dass Du Dir ernsthafte und humorvolle Gedanken machst!

lg emirena
 
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hallo Jocki,

ich verstehe nur gerade Dein Anfangs-"aber" nicht.
Mit dem Nachdenken sind wir uns doch einig!

Das mit dem "länger brauchen" und der Ungeduld derer, die das schwer aushalten ist einfach nur die Folge unterschiedlicher Temperamente.
Wär doch doof, wenn wir alle gleich wären.

Ich lese gerade ein Buch, das in der Zukunft spielt. Alle Menschen, Männlein und Weiblein, sehen fast gleich aus, persönliches Eigentum ist verpönt, für Bedürfnisse wie Nahrung oder Schlaf oder Entspannung wirft man sich eine Ampulle ein; z.B. eine Porton "Freude" oder "Unterhaltung", und die Fortpflanzung ist nur ausgesprochen gesunden und optisch symetrischen Wesen, die sich dann "Brüter" nennen dürfen, erlaubt bzw. verordnet. Doch, Sex gibt es trotzdem für alle. auch dafür gibt es eine feindosierte Menge Stimulanz.

Und dann gibt es noch - als STrafe für revolutionäres Verhalten und sonstigeVergehen - die Ampullen für "Schmerz" und für den unerträglichsten aller Fälle die "Ewigkeit".

Da ist nix mehr mit Toleranz, egal wie man sie nennt.
JWB (jene welche bestimmen) haben nach dem Untergang der echten Welt eine Scheinwelt geschaffen, eine Alpha-Generation....
Nee, also ich bleib dann doch lieber sterblich und leide manchmal ein bisshen an der Unversöhnlichkeit, Unmenschlichkeit, an der Doppelmoral, an den kleinen Feindseligkeiten des realen Lebens....
und denke gerne nach. Allerdings nicht immer und unter allen Umständen. Es gibt durchaus Situationen, wo der Kopf in seine Schranken verwiesen wird.

So gesehen bleib ich gerne trotz aller "Kümmernisse", die ständig und überall lauern können, lebendig und damit verletzlich. Und ich kann ganz gut damit leben, dass ich nicht auf alles eine Antwort finde.

emirena
 
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Sammy woods
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Hallo Rena,
anstelle von Toleranz fällt mir noch "aufgeschlossen sein" ein.Während Toleranz etwas befohlenes ist--wenn sich irgentjemand innerhalb des Grundgesetzes äussert oder bewegt,hab ich das zu tolerieren,das fällt manchem sehr schwer,die sich heute noch als "Übermenschen" empfinden.Aufgeschlossen seinist etwas freiwilliges,ein aufenanderzugehen.Wäre manchmal auch bei Betrachtungen über Männlein und Weiblein ganz nützlich(Humor nicht ausgeschlossen)
schönes Wochenende Sammy
 
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. . . aber.Emi, nachdenken ist doch der Beginn von "etwas ändern" wollen/können.
In dem ich über etwas nachdenke,mache ich mir schon mal Gedanken.
Das heißt, ich habe eine Situation (nicht) verstanden und will daran etwas ändern.
Bei manchen Menschen dauert es halt ein wenig länger als bei anderen.
Ich kenne z.B. jemand, der so gut wie ALLES in seinem Kopf hin und her dreht und beleuchtet (NEIN,NICHT DU, Signora Pinzetti *grins*),solange, bis er eine Antwort hat.
Manches Mal denke ich, er schläft gerade ein oder hat mich überhaupt nicht gehört!!!! Dann bin ich versucht, vor seinen Augen zu wedeln - und - plötzlich:; die Antwort!!!!!!
Schwierig, sag ich Dir. Das verlangsamt mich enorm . . .

Fazit: nachdenken und Geduld haben!!!

JOcki
 
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Hallo Sammy,

danke, das nenne ich konstruktive Kritik!
Aus der Situation heraus muss man sicher aber leider manchmal kurz fassen. Hier zum Glück weniger.

Nachdenken lohnt immer, finde ich. Vorausgesetzt, es ist keine unehrenhafte oder gar kriminelle Energie im Spiel. Dumm nur, dass "nachdenken wollen" nicht ausreicht.... (sonst wäre manches anders gelaufen)

emirena
 
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Sammy woods
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Hei Rena,
vielleicht würde essich lohnen darüber nachzudenken.Möglicherweise könnte man anstelle "ich bin tolerant Dir gegenüber " sagen "ich bin offen dir gegenüber und denk über deinen Meinung nach.Das beinhaltet natürlich nicht strafrechtliche Verstösse,dafür sind Gesetze und Richter da.Das ist übrigens mein Stolz auf unser Land,dass hier "versucht" wird Recht zu sprechen.Nach dem Krieg waren alle Erwachsenen (Eltern,Lehrer,Justiz und auch Politiker...) noch von der NS-Zeit geprägt.Da gabs keine "Toleranz" z.B. für Widerstandskämpfer,Deserteure ,heute baut man ihnen Denkmäler und ist "offen" für ihre Beweggründe.Es ist ja fast zum Lachen,dass ein Ministerpräsident,der als NS-Richter bis in die letzten Kriegstage Todesurteile fällte,bei seiner Beerdigung von einem seiner Nachfolger als "Widerstandskämpfer" bezeichnet wurde.Als ich den Wehrdienst verweigert hab war man noch Drückeberger und unpatriotisch,heute ist das normal.
Gruss Sammy
 
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hallo Sammy,

wie würdest Du es denn bezeichnen, wenn es positiv gemeint ist; nicht im Sinne von "ich habe Recht", sondern im Sinne von
"Deine und meine Meinung/Haltung sind gleichberechtigt. Es kommt auf die jeweilige Position an"?

Die "schöne" Interpretation des Begriffes wird ja gerade auch im erwähnten Buch in Frage gestellt.

emirena
 
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Sammy woods
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Naja,Toleranz???
heisst das nicht :ich hab recht,aber ich dulde euch Andersdenkende auch noch gerade so,weil ich ein edler Mensch bin.
Für mich ist Toleranz kein schönes Wort
Sammy
 
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liebe Maryanne,

ich finde hierzu passt auch ganz gut das Thema "Nationalstolz" von Jocki, guck doch mal rein!
DAs Thema wird halt leider ganz schnell politisch, und damit befindet man sich hier auch schnell auf einem glatten Parkett.

Ich bin da momentan etwas zurückhaltend; nicht aus Überzeugung, sondern weil ich momentan andere Prioritäten für mich setze.

Ein wenig erstaunt war ich allerdings auch, Maryanne, dass "Toleranz ohne Grenzen?" so wenig kommentiert wurde. Manchmal liegt das auch nur daran, dass spassige Themen mehr Unterhaltungswert haben.
Das wiederum "toleriere" ich. Und in diesem Falle ist es ja KEINE Über-Toleranz.

lg emirena
 
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Unsere "Übertoleranz" wird uns zum Verhängnis werden. Wir haben keinen Nationalstolz (was nicht heißen soll, dass ich national eingestellt bin). Aber jede Nation ist stolz auf ihr Land. Wir nicht. Das hat verschiedene Gründe. Eher erdulden wir, was so manche "Zugereiste" aus verschiedenen Teilen der Welt sich hier erlauben.
Ist so meine Meinung, ich erlebe es täglich (im Sozialbereich tätig). Man darf nicht mal was sagen!
 
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DolceVita
DolceVita
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Tach Emirena,
Vielleicht ist das ja ein simples Definitionsproblem! Da meinen manche Toleranz hiesse Zuspruch oder Befürwortung.
Toleranz heißt aushalten.
Wenn ich zu etwas gezwungen werde obwohl mir das
fern liegt,so ist das Intoleranz für mich.
Und wenn wir gemeinsam sehen was wir auf gewissen
Gebieten,Medizin,Alltag,Lebensumstände.Leid und
so vieles mehr Tolerieren( ob bewusst oder unbewusst)
so frage ich mich des öfteren wo fängt sie an und wo hört sie auf???????????
So gibt es auch Begebenheiten wo wir ja nicht gefragt
werden die wir gezwungener Maßen Aktzeptieren müs-
sen,( tolerieren ) ob wir wollen oder nicht )
Teilweise sind Toleranz u. Intoleranz auch sehr frag-
würdig und sehr widersprüchlich.
Solange ich für mich und in Verantwortung meiner Mit-
lebenden handeln müsste, würde ich sehr sorgfältig
mit beiden Bergriffen umgehen.
Ob ich immer richtig liegen würde,liegt im Auge des
Betrachters,zumindest würde ich in meinen Möglich-
keiten mehr der Toleranz entgegen gehn als der Intoleranz.Die Goldene Mitte.
Ich denke auch das viele Menschen sehr Fahrlässig
mit diesem wort umgehen.
Aaber ich sage auch klar und Deutlich,daß ich vieles in
unserem Staat nicht tolerieren kann und eine nicht un-
erhebliche Intoleranz habe.

Ps.: Cardia pflichte ich vorbehaltlos zu.

Soll ich jetzt sagen:," Dummheit Siegt"
Errare humanum Este........DolceVita
 
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Ehemaliges Mitglied
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Hallo Emi,

wir Deutschen sind ja die " Tolerantesten" überhaupt
genauso wie die "Kinderfreundlichsten":_:))))

Ich sage auch, der Klügere soll nicht nachgeben, denn wir haben schon genug Unfähige an den fähigsten Stellen und...WIR haben....

eine " große Dummkopf-Nation und -Politik".-
" Ein Volk von wachsenden Idioten,"- VERZEIHUNG,-
aber es ist so, wie es ist!-

Wir applaudieren da, wo es absolut nicht angebracht ist,,, und

so lange bei uns ein rechtskräftig verurteilter Kindermörder Prozesskostenhilfe bekommt, um einen Prozess gegen die BRD führen zu können, und...

die Opfer (Eltern u. a.) ihren Anwalt selbst bezahlen müssen bin ich seeeeehr INTOLERANT!!!!!!!
(..war nur ein Beispiel von vielen)

"Unsere Toleranz wird zu einem Selbstmord auf Raten"
Broder

( Im 3. Reich führte diese Toleranz zu zig Morden auf Bar)

Wozu führt sie jetzt wohl im 4. Reich?????

Nachdenkliche Grüße,
Cardia

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