Kiries Idee ist gut, ein Besuch kann viele Fragen klären. Auch was mit den vielen kleinen Köstlichkeiten aus den Früchten des Südens gemeint ist... Die Herstellung eines solchen Gerichtes ist letztendlich auch Arbeit...
Deshalb fällt mir ein, weil die Idee in sich schon verlockend scheint, WER denn die Arbeit erledigt? So ein, wenn auch kleines Anwesen zu bewirtschaften ist nicht nur idyllisch. Aufräumen, kochen, die Gäste versorgen, den Garten (denn gerade in südlichen Gegenden muss die Bewässerung künstlich erfolgen!), wer kauft ein - ein Auto ist sicher wichtig und auch das muss erhalten werden, kostet Geld.
Klar ist auch, dass eine kleine Rente in manchen südlichen Ländern relativ viel Geld sein kann - aber eben auch nicht überall - wie teuer ist das Leben in Protugal? Wie ist die ärztliche Versorgung? Hat das Haus einen Brunnen - wie sicher ist die Wasserversorgung? Was ist mit der Energie wie z. B. Strom - wie teuer ist er, wo kommt er in der Einsamkeit her? Keine Heizung, trotzdem könnte es kalte Tage geben - gerade für alte Knochen eine Qual. Bin auch schon in Mittelitalien fast erfroren im Februar - auch da gabs keine Heizung. Ja, und die gesamte Technik überhaupt...?
Wenn die Arbeitsverteilung danach erfolgt, wer wieviel monetäre Leistungen erbringt und diejenige(n) mit höheren finanziellen Möglichkeiten weniger Arbeitsleistung erbringen muss/müssen, ist auch schon der Grundstein für partielle Unzufriedenheit gelegt.
Ich spreche so, weil ich eine Bekannte habe, die ein großes Vermögen geerbt hat und eine Wohngemeinschaft mit Frauen gegründet hat - am Rande einer Großstadt in ihrem schönen Haus. Ein Mann ist zugezogen und hat letztendlich die Gemeinschaft gesprengt. Ehe das passiert ist, gabs aber ewigen Streit. Die Hauptfinanziererin war sehr dominant (verstehe ich auch irgendwie - ihr gehörte das Haus usw.) und die anderen wurden wie Dienstboten 'gehalten' bzw. haben es so empfunden. Damals hörte ich auf daran zu denken, dass es eine gute Idee sei, im Alter eine Wohngemeinschaft zu gründen. Der Mensch wird im Alter in seinen Eigenschaften verhärtet - Güte wird noch gütiger, Geiz und Exzentrik werden unerträglich. Dazu kommt altersbedingte Sturheit und schon haben wir eine Art Kindergarten, aber leider ohne Erzieherinnen.
Naja, vielleicht sehe ich zu schwarz, das Optimale gibt es ohnehin nicht. Aber Dinge, von denen ich von vorne herein schon aus Erfahrung weiß, dass sie nichts taugen, werde ich mir sicher nicht antun. Egal wie schön es klingen mag. Risikofreudig bin ich nur, wenn ich z. B. trotz schlechter Wetterprognose zum Wandern gehe, weil ich im Rucksack Regenzeug dabei habe.....
Nora