Beiträge zum Thema: Nationalstolz ?!

 
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Nun flattern sie wieder, die Deutschland-Fähnchen und -fahnen.
An Autos, Gemäuern,Straßenbahnen und sogar an Kinderrollern :-))
Haare werden in schwarz-rot-gold gefärbt, Fingernägel und Fußnägel ebenso . . . .
ein Phänomen?!
Dürfen die Deutschen nur während der WM Nationalstolz zeigen????

Wir sind schließlich auch wer,oder nicht????
ICH jedenfalls bin stolz darauf, eine Deutsche zu sein!!!
 
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Emi,
Dein "ich bin NICHT stolz . . ." unterschreibe ich.
Mir ging es aber vorrangig darum,die positiven Dinge aufzuzählen, die es in Deutschland gab und gibt.
Nicht alles ist schlecht . . . .
Und wenn bei Katastrophen-Meldungen gesagt wird, es waren soundsoviel Deutsche darunter - - - bei unseren Nachbarn sind es dann halt "soundsoviel Engländer,Holländer" oder was auch immer.

Laßt es mich so formulieren: ich stehe dazu,Deutsche zu sein.
Und ich würde auch mein Heimatland nicht verlassen wollen . . .
in anderen Ländern ist es mit Sicherheit nicht anders als bei uns,oder?
Und wenn ich mit meiner Rente in ein Land ziehe, in dem ich mit 1000 € wie ein König empfangen werde . . . da ist doch gehörig was falsch dran!!!!
Dann stelle ich mich doch ÜBER die "normale" Bevölkerung und kann mir die Füße küssen lassen oder was??????

Jockeline
 
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liebe Jocki,

Dein Thema hat mich sehr nachdenklich gemacht. Wenn auch spät will ich dazu doch noch einiges loswerden. Ja, ich denke, dass Du mich ganz gut/ein bisschen kennst und daher weißt, WIE meine Worte gemeint sind, auch dann, wenn sie auf den ersten Blick nicht pure Zustimmung zu sein scheinen.

Zunächst zum "Aufhänger" - Nationalstolz beim Fußball:
die Begeisterung kann ich gut verstehen - warum sollten wir nicht wie alle anderen Länder den Sieg für uns einspielen wollen. Das hat etwas, sogar für Nicht-Fußball-Begeisterte wie mich. Damit tut man niemandem weh und man wird manchmal auch gezwungen, in der Niederlage Größe zu zeigen, in dem man den Besseren anerkennt.

Ich teile selbstverständlich die Meinung, daß wir uns heute NICHT mehr für die politische Vergangenheit weiterhin Asche aufs Haupt streuen müssen.
Wie mehrfach erwähnt hat jedes Volk da so bestimmte dunkle Flecken.

Ich finde es auch nicht schlecht, in Deutschland geboren zu sein und leben zu dürfen. Es gibt vieles, was mir hier gut gefällt. Die Deutschen Dichter und Denker oder auch andere herausragende Größen haben sicher viel für das Ansehen der Deutschen bewirkt.
Ob ich nun persönlich darauf stolz sein soll - da bin ich mir nicht so sicher. Ich finde, dass es nicht nur bei uns sondern auch in vielen anderen Ländern Schönes und kluge Menschen gibt, die Herausragendes geleistet haben.

Es stört mich immer, wenn ich in Katastrophen-Meldungen höre, dass soundsoviele Deutsche unter den Opfern sind. Das hört sich in meinen Ohren anders an als eine blose Information; klingt ein bisschen wie "um die anderen ist es weniger schlimm".
(das ist keine Unterstellung, sondern nur mein Empfinden).

Also ich finde, wir Deutschen haben keine Veranlassung, uns zu schämen oder uns zu verstecken und können froh sein, dass es "uns" einigermaßen gut geht.

AAABER
ich bin NICHT STOLZ, sondern schäme mich eher dafür, dass es uns, dem deutschen Volk nicht gelingt, mehr Gerechtigkeit herzustellen, dass in einem der reichsten Länder der ERde immer mehr Menschen in ARmut leben müssen und keine Chancen bekommen, Würde und Freiheit zu leben sondern permanent dem Spott und der Diskriminierung ausgesetzt werden, "minderwertige Menschen" zu sein.
Auch wenn das selten laut gesagt wird, so wird es doch sowohl in der breiten Öffentlichkeit so gesehen und hingenommen bzw. als Tatsache ignoriert.

Ich bin NICHT STOLZ auf eine Politik der Ausgrenzung und Dekadenz.
Sicher, es gibt Länder, wo das alles noch viel schlimmer ist. Können wir darauf stolz sein?

Ich sehe eine große Herausforderung an alle.
Anpacken anstatt Liegenlassen; ein bisschen muss jeder mögliche STolz täglich neu begründet werden. Man darf sich m.E. nciht auf den Lorbeeren von Goethe und anderen großen Deutschen ausruhen sondern ist mit verantwortlich, was in unserem Lande HEUTE geschieht oder unterlassen wird.

emirena
 
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Sonnenschein1958
Sonnenschein1958
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Wie wäre es, einfach das auszusprechen, was man vielleicht mit dem "ich bin stolz auf.." meint: ICH STEHE DAZU - zu diesem Land, zu seiner Kultur, zu seiner Landschaft, ja, auch zu seiner Geschichte und zu seiner derzeitigen Politik? Es ist wie mit einem Menschen, den man liebt: Man anerkennt die positiven Eigenschaften, aber man kann die negativen, die jeder Mensch auch hat, nicht einfach hinwegdenken. Auch dazu muss man stehen, auch wenn man sie nicht akzeptiert.
Ich stehe zu meinem Land, ich sage, dass ich dazugehöre, ich sage, was mir nicht gefällt, trotzdem möchte ich nicht in einer anderen Kultur leben...
Und es ist wie überall und immer: Man kann nicht die Gesamtheit nach seinen Wünschen ändern, aber ich kann für mich Dinge schaffen, mit denen ich mich identifizieren kann. Ich kann für mich eine Welt schaffen, die mir gefällt. Ich muss, nur weil ich die deutsche/alpenländische Kultur mag, weil sie MEINE ist, nicht unbedingt unter dunklen Eichenmöbeln hausen, sondern ich kann meine Wohnung auch buddhistisch-asiatisch inspiriert gestalten. Darin kann ich dann Beethoven oder Mozart hören... Das meine ich damit. Und trotzdem bin ich in Deutschland und freue mich, hier sein zu können/dürfen und nicht in einem Land, in dem Angst und Terror herrschen...
Wünsch Euch allen einen schönen Tag!
 
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Nein nein - Frau Stobbs ;-)

das ist doch ganz einfach, wie mit dem "you can say . . . "
Frau Stobbs und Du ;-)

Jocki
 
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Merlin47
Merlin47
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Liebe Jockeline,

zu Afghanistan und den Auslandseinsätzen habe ich schon einiges in den Beiträgen ab dem 07.03 geschrieben – ich denke, daß ich mich da nicht wiederholen muß http://www.lebensfreude50.de/forum_themen_beitraege.php?rid=21&tid=916&f=0 . Was das nun mit der deutschen Vergangenheit zu tun hat, möchte ich Dir gerne erklären:

Plichterfüllung, Treue und Stolz waren schon die Werte, die uns 1914 mit dem Bündnis mit Österreich in den Ersten Weltkrieg geführt hatten. Wer glaubt wir hätten daraus gelernt, der irrt, denn im Zweiten Weltkrieg verstrickte uns das Bündnis mit Italien in die Feldzüge auf dem Balkan, in Griechenland und Nordafrika.

Daß wir 1949 nicht schon wieder auf Drängen der USA aufgerüstet wurden und im Vietnamkrieg 1965 und am ersten Golfkrieg nicht teilgenommen haben, verdanken wir nur der damaligen Haltung der Bevölkerung.

Ich erinnere einmal an die Unruhen in Deutschland als 1955 die Wiederbewaffnung durchgeführt wurde und die Demonstrationen gegen den NATO-Doppelbeschluß. Wo ist diese Haltung geblieben – haben wir die Folgen eines Krieges vergessen – sind wir bequem geworden?

Du irrst Dich mit dem kleinen Deutschland, denn gerade die geostrategische Lage mitten in Europa ist mit einem gewissen Zündstoff verbunden.

Ich kann auch den Spruch von der Globalisierung nicht mehr hören, mit dem man alle Schandtaten und das Unvermögen entschuldigt.

Ja, Deinem letzten Satz über die Bösartigkeit der Menschen kann ich Dir nur zustimmen, wir sind Gefangene unserer archaischen Verhaltensmuster.

Wir können zwar Wunderwerke der Technik erschaffen, aber im Herzen gehen wir immer noch mit der Keule auf die Jagd. Deshalb sind wir auch nicht in der Lage weitreichende und visionäre Gedanken und Entscheidungen zu treffen.

Wie man sehen kann, hat Stolz bei genauerem Hinsehen auch mit diesen Dingen zu tun und nicht nur mit der Weltmeisterschaft und Lena.

Merlin
 
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Hallo liebe Stobbs, bitte nicht falsch verstehen, wenn ich sage, ich möchte nicht in Demut leben, heißt das hier nicht, ich wäre Stolz Deutscher zu sein, mitnichten! Meine Tochter hat das Land bereits verlassen und ich glaube, als Rentner tu ichs auch.
Wenn auch meine Möglichkeiten begrenzter sind, ich pfeife auf Stolz und Demut und begebe mich dorthin wo ich einfach nur leben kann bis der Sargdeckel zu geht, ohne unsere Rot-, Grün-, Gelb-, Schwarz. oder simpel manchmal auch "blauen Vorturnern" , die uns nicht regieren, sondern nur benutzen ...
 
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Und Dir, werte Frau Stobbs, muß ich wohl nicht wirklich erklären, was "denglisch" ist . . . . :-)

spricht heute fast jeder und die meisten merken es noch nicht einmal - traurig,traurig

Jockeline
 
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Merlin, was hat denn Afghanistan mit der deutschen Vergangenheit zu tun??????
Sind unsere Soldaten dort !*%§?+#-~! haben wir die Pflicht ,als Nato-Mitglied unseren Beitrag zu leisten . . . . .???
Die Welt ist sehr klein geworden - wir müssen ALLE ein Stück zusammenrücken . . . das nennt man, glaub ich, Globalisierung,oder???
Da kann sich so ein kleines Land wie Deutschland, das auch noch ausgerechnet in der Mitte liegt, nicht ausklammern.
Und dann sagen: och nööö,geht mich nichts an . . .

Wohlgemerkt, ich heiße den Afghanistan-Einsatz NICHT GUT (siehe auch "Berufssoldat")
Und eigentlich sollte sich jeder um seinen eigenen Kram kümmern -im Großen wie im Kleinen- aber das geht nun mal nicht.
Selbst, wenn ALLE ihre Waffen abschaffen würden, hauten sich die Menschen wieder mit der Keule auf den Kopf . . . . . ist so.

Jockeline
 
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Hallo Ronja,

es geht doch nichts über uns urigen Ruhr-Pott-Pflanzen,oder?? *grins*
Auch darauf bin ich STOLZ!!!!!!!!

@ Stobbs: Du MUSST ja nicht denglisch sprechen oder schreiben - ich vermeide das, wo es nur geht.
Eben WEIL die deutsche Sprache genügend Worte hat, um alles auszudrücken . . . .

@Merlin:
warum ist denn für DICH das Wort STOLZ so ablehnend besetzt?? (eigentlich wollte ich "negativ" schreiben . aber s.o. *schmunzel*)
In vielen Ländern ist die wirtschaftliche Lage, verbunden m. Korruption, viel schlechter als bei uns.
Und auch diese Länder haben eine Vergangenheit, die nicht unbedingt vorzeigbar ist.
Warum dürfen die ihren Nationalstolz hochhalten und zeigen???
Warum wird dieser Stolz bei allen anderen geduldet - nur bei den Deutschen nicht????

ICH bin gewiss nicht hochmütig oder eingebildet - eher im Gegenteil.
Und doch halte ich an meinem Land fest - trotz aller Querelen und Nörgeleien,trotz der momentanen schlechten Lage . . .
Das heißt nicht, daß ich mit allem einverstanden bin,was die Politiker so beschließen - aber ich kann das für mich auseinanderhalten.
Deshalb "muß" ich auch nicht auswandern .. . . :-)

"Die Vergangenheit ist Geschichte,
die Zukunft ein Geheimnis,
und dieser Augenblick ist ein Geschenk"

Jocki
 
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Ronja_R
Ronja_R
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Hallo Jockeline,

da stimme ich dir voll und ganz zu.
WIR Deutschen müssen uns weißgott nicht verstecken.
WIR haben ein wunderschönes Land und eine uns eigene Kultur.
WIR haben viel geleistet und "Made in Germany" ist nach wie vor ein hochwertiges Gütesiegel.

Was WIR aber noch tun müssen:
-besser Fußball spielen (zumindest die Herren-Mannschaft *gg*),
-uns mehr trauen und gegen Obrigkeiten, wie auch immer, aufbegehren und nicht einfach wegstecken,
-uns nicht mehr wg. der Greueltaten des Hollocausts bei aller Welt entschuldigen und in Sack und Asche gehen (das ist über 60 Jahre her.....und jede Nation hat mehr als eine Leiche im Keller liegen.....Deutsche kommen nicht als Barbaren zur Welt!)
und vor allen Dingen
-unserer Jugend auch oder gerade in schweren Zeiten Mut und Hoffnung für die Zukunft geben.

WIR sind GUT!
Und darauf darf man auch mal stolz sein und nicht diese Eigenschaft wieder bis ins Letzte zerpflücken.

Und....mein Statement:
Ich bin stolze "Ruhrpott-Eingeborene" und das nicht erst durch die Aktivitäten der Ruhrkultur 2010!!!!!

Ein inbrünstiges Glückauf euch allen
Ronja
 
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Merlin47
Merlin47
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Liebe Jockeline,

weißt Du, was mir im Zusammenhang mit deutschem Stolz und dem Wörterbuch Unbehagen bereitet, ist der Hochmut. Wir begnügen uns nicht nur besser, wie die anderen zu sein, sondern müssen perfekt sein und betrachten das auch noch als Tugend.

Schau Dir das Deutschland nach der Wiedervereinigung an, dann siehst Du, daß wir uns in dieser Haltung seit der wilhelminischen Zeit nicht wesentlich verändert haben und der Spruch vom deutschen Wesen und der Welt findet gerade heute wieder seine Urständ.

Kaum sind wir etwas größer geworden, müssen wir auch gleich unsere Spielsachen auspacken, um mit den großen Jungs in Afghanistan und sonstwo Abenteuer spielen: Ich denke nicht, daß wir da etwas aus unserer Vergangenheit gelernt haben.

Ich kann unsere Nachbarn jedenfalls schon verstehen, wenn sie mit Deutschland so ihre Probleme haben. Sich da froh zu reden, halte ich für nicht besonders sinnvoll.

Ich weiß nicht, aber das Wörtchen Stolz hat für mich immer einen faden Nachgeschmack, ich freu mich lieber und bin glücklich.


Merlin
 
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Lieber Merlin,
Deutschland HAT seine Dreckecke, wie es Sonnenseglerin bezeichnete.
Das ist auch nicht wegzudiskutieren - will ich auch gar nicht. KEINE Geschichte kann weggewischt werden.
ABER - man sollte doch IRGENDWANN mal sagen: wir haben unsere "Hausaufgaben" gemacht und schauen nach vorne.
Es kann nur besser werden. . .

Das Wörterbuch definiert Stolz so:
- Selbstbewußtsein
- Ehrgefühl aber auch
- Hochmut

Also darf ich doch stolz auf mein Land sein!!??

Jockeline
 
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Merlin47
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Liebes Schreiberlinchen,

mir ist jetzt nicht so ganz klar, wie Du das Hallo mit dem Fragezeichen meinst.
Sicherlich ist Hitler aus Österreich gekommen, aber er wurde nun einmal von Deutschen in den Sattel gehoben.

Ich möchte daran erinnern, daß er von einem guten Teil der Bevölkerung in einer demokratischen Wahl gewählt und von einer Partei der bürgerlichen Mitte blauäugig ins Boot genommen wurde.

Ich empfehle einmal das Buch "Der SS-Staat" von Eugen Kogon, indem das System des Nationalsozialismus beschrieben wird.

Ein Führungssystem, in dem es viele kleine Führer auf unterschiedlichen Ebenen gab. Das fängt auf der Ebene von Himmler und Bohrmann an, über die Gauleiter bis hin zu den Ortsgruppenleitern. Man kann nun nicht sagen, daß diese alle aus Österreich gekommen waren.

Auch die Gesinnung der Bevölkerung hatte den nationalsozialistischen Gedanken auf breiter Schicht mitgetragen. Gedanken, die sich bis in unsere Tage erhalten haben und damit meine ich nicht die !*%§?+#-~! (N E O N A Z I S) sondern die ganz normale Bevölkerung.

Ein nachhaltiger Sinneswandel auf breiter Ebene hat sich viel zu spät in den letzten Kriegsmonaten eingestellt, als fremde Truppen bereits den Bodenkrieg in unser Land getragen hatten.

Geschichte kann man nicht wegwischen: Wie Goethe, Schiller und Einstein gehört auch dieses dunkle Kapitel zu Deutschland. Sicherlich haben auch andere Staaten ihre Flecken auf der Weste, aber es geht hier um unsere. Soll das die Rechtfertigung sein, für das Leid und Elend, das wir mit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst haben?

Wir werden da wohl noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten müssen, bis wir das Bild vom bösen Deutschen bei unseren Nachbarn überwunden haben – ob wir wollen oder nicht!

Merlin
 
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An alle :-)

ich habe die Deutschland-Fahnen, die z. Zt. überall flattern als "Aufhänger" benutzt.
Es geht mir NICHT um Fußball - sondern um das Gefühl, DEUTSCHER zu sein.
Warum dürfen Amerikaner, Engländer, Franzosen und wer noch alles laut und deutlich sagen, daß sie STOLZ sind A. E .. . . . zu sein???!!!
Müssen wir Deutschen auch noch nach 60 Jahren kuschen und uns reumütig an die Brust klopfen??
Mea culpa - mea culpa - mea maxima culpa???
Einmal muß doch gut sein,oder????
Und wie Schreiberli schon anmerkt: der Verursacher war noch nicht einmal ein Deutscher!!!!!

Laßt es mich anders ausdrücken:
ich BEKENNE mich überall dazu, daß ich eine DEUTSCHE bin . . .
daß ich in einem wunderschönen Land leben darf . .
mit Menschen, die ENDLICH mal die Vergangenheit begraben. . .

Und das hat auf gar keinen Fall mit Ntionalsozialismus oder dergl. zu tun.
Ich distanziere mich aufs schärfste von Gruppen wie den N E O- N . . und Konsorten.
DAS ist nicht Deutschland.
Jockeline
 
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DolceVita
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Hallo Jockel,

Nenne mir doch bitte einmal Gründe deines " Stolzes"
Deutsche zu sein!!
Wenn Du es auf das Fussballspiel beziehst,frage ich
mich Ernsthaft was für ein Spiel Du denn gesehen hast.
Was ich bis jetzt sehen durfte ( da bin ich wirklich nicht Stolz Deutscher zu sein ) das war ein Abwürgen
von Fussball wobei die Vorschusslorbeeren anderst geklungen hatten.
PV und was das angeht siehst du wohl mehr besoffene
als Nüchterne ist das auch "Nationalstolz"?????
Schlaaaaaaaaaaand was hat das mit Deutschland zu
tun.Da wird die Sprache abgewürgt.Das ist doch
Assideutsch,anderst kann ich das nicht formulieren.
Meine Meinung zum Thema "Nationalstolz" ist eine ganz simple:
Ich kann nur auf Dinge stolz sein, die ich selbst erreicht habe. Für meine Nationalität kann ich nix...
Klar kann ich meine Heimat lieben - aber Stolz?
Als Patriotismus wird eine emotionale Verbundenheit mit der eigenen Nation bezeichnet. Im Deutschen wird anstelle des Lehnwortes auch der Begriff „Vaterlandsliebe“ synonym verwendet.
Diese Bindung wird auch als Nationalgefühl oder Nationalstolz benannt und kann sich auf ganz verschiedene als Merkmale der eigenen Nation angesehene Aspekte beziehen, etwa ethnische, kulturelle, politische oder historische.
Patriotismus wird heute allgemein von Nationalismus und Chauvinismus unterschieden, insofern Patrioten sich mit dem eigenen Land und Volk identifizieren, ohne dieses über andere zu stellen und andere Völker implizit abzuwerten.

"Wie sagt ein italienischer Kammerjäger, wenn er alle Küchenschaben erledigt hat? Er sagt: Schabe fertig!"


Im großen und ganzen hast Du sicher nicht unrecht, was das Bekennen zu den Farben des Landes angeht.
Nur hat das für mich weniger mit Patriotismus oder ähnlichem zu tun, sondern ist in meinen Augen eher eine, sagen wir mal, kurzfristige, modische Erscheinung.
So schnell wie die Fahnen auftauchen, so schnell verschwinden sie auch wieder. ich weiß daher nicht, ob sich da ein gewisser Nationalstolz bzw. ein sich Bekennen stattfindet, oder ob es ganz einfach zu dem Event mit dazu gehört. Ich vermute letzteres.
Oder, um es etwas überspitzt auszudrücken: Wenn ich während der WM an meinem Fahnenmast im Garten eine D.-Fahne hisse, wird mir zugejubelt und alle freuen sich. Tue ich das im Rest des Jahres, laufe ich Gefahr, daß man mich für einen NPD-Wähler hält.
Wie gesagt, nervig finde ich in erster Linie, wenn man aus allen Ecken (Radio, Werbung, Prospekte) mit einem künstlichen WM-Hype überschüttet wird, was ich ziemlich nervig finde.

Es gab schon bessere Zeiten.......DolceVita
 
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Merlin47
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Es ist die Frage, wer sind überhaupt die Deutschen? Ist es Koslovskie aus dem Kohlenpott oder ein de Maizière aus Nordhausen? Schon in ferner Vergangenheit hatte wir ein Problem mit unserer Einheit und das setzte sich bis in jüngster Zeit fort.

Wir haben neben dem ausgeprägten Hang zum Separatismus auch den Hang zur Perfektion: Wir waren unter Preußens Gloria perfekte Militaristen, dann die perfekten Menschenvernichter, um danach die ultimativen Reumütigen zu sein.

So mußte auch zunächst die Welt am deutschen Wesen genesen und heute müssen wir Exportweltmeister sein. Es gab eine Zeit, da wurde das Deutsche Reich im Kaukasus verteidigt und heute die Republik am Hindukusch.

Sicherlich schätze ich die schöne Landschaften und das Leben in unserem Land – aber darauf hatte ich keinen Einfluß in der Gestaltung und stolz kann ich nur auf jene Dinge sein, die ich auch selbst gestaltet habe.

Ich lebe gerne hier und fühle mich auch wohl, aber wenn ich gefragt worden wäre, in welche Nation ich geboren werden möchte, hätte ich mich sicherlich für ein anderes Land entschieden.

Merlin
 
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Ja ein bisschen Nationalstolz-eigentlich recht sympatisch-aber Hand auf's Herz-passt das eigentlich
zu dem Gedanken an ein vereintes Europa welches
doch so wichtig wäre um in der globalisierten Welt
bestehen zu können?
Leider wurde die EU so stümperhaft geschaffen, daß
ausgerechnet jene Länder die Gewinner sind, welche
das Schuldenmachen auf die Spitze treiben.
Hier muss die deutsche Politik für die nötigen Korrekturen sorgen, hoffentlich ist sie stark genug
dafür.
Sicher ist nur eines: Gelingt ihr das nicht, wird der
nationale Gedanke wieder stark in den Vordergrund
treten. Und das mit Recht....
 
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Liebe deutsche Mitbürger, vor ein paar Monaten wurde mir in Irland bei einem diesbezüglichen Gespräch gesagt, wir Deutschen werden benutzt und nicht regiert, und ich finde, das war der gezielte Schlag auf die Nagelspitze. Ich selbst möchte keinem Volk angehören, welches in "Demut" lebt, ich möchte mit jeder Nation in Augenhöhe diskutieren können.
Jede Nation hat ihre geschichtlichen "Dreckecken", aben niemend würde deshalb in Demut verfallen.
Es wird Zeit, das wir alle wieder anfangen zu denken.
Liebe Grüße an alle von Jutta
 
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Weißte,Emi - Du kannst Dich ja freuen, daß ich Dich kenne (einigermaßen - ein wenig,vielleicht?)
und Dir somit für mein zerstörtes Lied die Absolution erteile!!!!! :-))

Also - zurück zum Nationalstolz . . .

ICH bin stolz darauf, einer Nation anzugehören in denen Menschen wie GOETHE, EINSTEIN, ALBERT SCHWEITZER, die Familie MANN, PARACELSUS, JUSTUS VON LIEBIG aufgewachsen sind und das Land mit geprägt haben.
Menschen wie HELMUT SCHMIDT,die GESCHWISTER SCHOLL und viele andere WIDERSTÄNDLER.
Menschen, die auch in dunklen Zeiten ihre Augen NICHT verschlossen haben!!!!!!
Menschen, die auf die Straße gegangen sind, für Gerechtigkeit und Freiheit.
Freiheit - letztens erst!!!!!!
Die Montags-Gottesdienste in Leipzig . . . .
Im Vergleich zu unserer langen Geschichte war es wirklich erst LETZTENS!!!!!

Ich bin GLÜCKLICH, in einem wunderschönen Land leben zu dürfen.
Ein Land mit Bergen,Flüssen und zwei Meeren.
Ein Land, das aus den Trümmern wieder aufgestanden ist!!!
Ein Land, in dem man immer noch seine Meinung sagen darf (auch wenn es hier in manchen Beiträgen anders dargestellt wird)
Ein Land, in dem -natürlich- auch Fehler gemacht werden.Völlig klar. Denn sonst wären wir eine Nation von Maschinen - und da möchte ICH NICHT leben.

Jockeline

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