Beiträge zum Thema: In "festen" Händen

 
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Sonnenschein1958
Sonnenschein1958
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Liebe Emirena,

der Weg ist das Ziel, ob mit oder ohne Begleitung... In der Vorzeit waren die älteren und alten Frauen die weisen Frauen, vertraut mit dem Leben und dem Wissen, das man zum Leben braucht.
Es ist wie mit allem, was man innen fühlt: Je mehr man darüber redet umso verschwommener wird es.
Kann nicht sagen, ich will nicht mehr - nie mehr, kann nicht sagen ich hab schönere Dinge gefunden, die ich nun mache, kann nicht sagen ich hab eine Lösung gefunden.
Aber das ist irgendwie gleich. Als ich heute Morgen durch den Wald lief oder am Nachmittag mit dem Fahrrad dahin brauste, war nur der Gedanke in mir, wie leicht doch alles ist. Allen vergeben - auch mir! - die Energien dafür verwenden, dass man das was vor einem liegt positiv plant oder auch geschehen läßt.

Wünsche Dir und Euch allen eine gute Nacht!
Nora
 
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nein, liebe Nora Sonnenschein,
es ist kein Makel, beim Partner das zu suchen, was man in der Kindheit vermisst hat.
Ebenso wenig wie es ein Makel ist, zu wissen, dass man evtl., je nach individueller Einstellung, freiwillig tiefer lieben kann als wenn man mit einer einengenden Erwartungshaltung konfrontiert ist.

Wie Du an einer anderen Stelle geschrieben hast, sollte man aber grundsätzlich nur das tun, was man wirklich selbst tun will. (ausdrücklich: ich spreche NICHT von den kleinen Kompromissen im Alltag, die unumgänglich sind) Und man sollte wissen, dass man an den Anforderungen, die man an andere stellt, auch selbst "gemessen" wird.

Kleines Problemchen dabei: es ist nicht immer ganz leicht herauszufinden, was man selbst will, was gut für einen selbst ist und wie man den Spagat zwischen Wissen und Können hinbekommt.

Sind wir nicht alle an dieser "Aufgabe" schon mal gescheitert?

Trotzdem, jedes Scheitern ist nur ein weiterer Lernschritt zum "Erfolg". Ohne kritischen Blick auf sich selbst wird man die gleichen Fehler weiter machen.

Viel Glück! So oder so!
emirena
 
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Sonnenschein1958
Sonnenschein1958
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Es ist, wie schon Emirena sagt, Auslegungs- und Interpretationssache! Und es liegt tief verwurzelt im Menschen, ob er das Festgehaltenwerden wünscht, erträgt oder unerträglich findet. Manche - ich zähle mich da dazu - lechzen ihr Leben lang nach der elterlichen Liebe, die in der frühen Kindheit nicht vorhanden war. Man ist sich dessen nicht bewußt, es wühlt nur in einem und ständig meint man, dass man nicht genug geliebt wird.
Aber kein erwachsener Mensch kann einem anderen erwachsenen Menschen das geben, was dieser in der Kindheit an Liebe und Zuwendung nicht bekommen hat. Liebe zwischen Erwachsenen muss eine erwachsene Liebe sein und die gewährt Freiheit für beide Partner oder zumindest in dem Maße, in dem beide damit einverstanden sind.

Es ist kein Makel, wenn man zugibt, dass man mit dem Freund oder Mann endlich das erleben möchte, was Mama und Papa nicht gegeben haben. Aber es wird die Beziehung zum Partner komplizieren. Ich weiß aus Erfahrung, dass man, obwohl man die totale Hingabe des Partners möchte, mit einem Mann, der einen total vereinnahmt, auch nicht glücklich wird.

Und: Man findet immer wieder jene, die alles eher als treu sind - in keiner Weise. So als hätte man sich selbst einen Lehrer gewählt, der einen vor Augen führt, welche Lektion man ENDLICH lernen sollte...

Nora
 
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ach, das ist aber schön, das Kerzerl schaut mal wieder vorbei!
Was die "festen Hände" betrifft - es ist eben alles eine Frage der Auslegung und Interpretation!
Hauptsache, man einigt sich.

liebe Grüße
emirena
 
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ich dagegen stehe dazu, dass ich in "festen Händen" bin!
es sind feste, starke hände, die für mich da sind und mich halten, wenn ich sie brauche, die mir aber flügel leihen, wenn ich fliegen will. ich fühle mich kein bisschen an einer leine, lebe nicht in einem käfig. alles was ich tue und lasse ist freiwillig, tja und ich tummle mich hier nach längerer zeit mal wieder, um nach alten bekannten ausschau zu halten und weil ich grade "eine woche" geschenkt bekommen habe - lach.
alles liebe
ingrid
 
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In diesem Punkt geht es mir wie Dir, Ronja;
für mich selbst würde ich es auch niemals so nennen.
In meinen Ohren klingt es immer auch nach "Gefangenschaft". Und Treue nur aus Mangel an Freiheit oder Gelegenheiten ist ja wohl nicht besonders viel Wert.
Für mich selbst akzeptiere ich keine "lange Leine", ich bestehe darauf, GAR KEINE Leine "angehängt zu bekommen". Umgekehrt muss das natürlich genauso sein und ich betrachte das auch als selbstverständlich.

Aber man sollte eine solche Aussage vielleicht auch nicht zu wörtlich nehmen. Es kann auch ganz harmlos und liebevoll gemeint sein und einfach nur andeuten, dass man derzeit sich von der aktiven Suche distanziert. Freiwillig oder unfreiwillig. Als Außenstehende bin ich vorsichtig damit, hier etwas hinein zu interpretieren.

emirena
 
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Ronja_R
Ronja_R
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In festen Händen?
Oh Gott, das hört sich irgendwie nach Schraubstock an ;-)
Diesen Begriff würde ich niemals angeben, denn er vermittelt, dass man seiner eigenen Freiheit beraubt ist. Ich meine damit die Freiheit, eigenen Interessen nachzugehen und eigene Freundschaften/Bekanntschaften zu pflegen. Das bezieht sich auch auf Mail-Bekanntschaften aus dem Internet.
Treue innerhalb einer Beziehung ist für mich unabdingbar.....das muss ich nicht zusätzlich nach außen hin kundtun.
Dass man im Leben dabei auch auf viele "schwarze Schafe" trifft, ist nichts Neues und wird es immer geben......hier im Internet und draußen im Real Life.

Grüße ohne Daumenschrauben ;-)
Ronja
 
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Sonnenschein1958
Sonnenschein1958
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Liebe Olivia,
momentan bin ich gar nicht so auf einen neuen Mann aus - gut, ich versuchs, aber es müßte einer sein, der mir den Freiraum läßt, mein Großmutter-Dasein zu leben, wie ich es mir vorstelle.
Ich finde, gute Beziehungen zu Enkeln beginnen in den ersten Lebensjahren und deshalb versuche ich sehr viel Zeit mit dem Kleinen (2) zu verbringen. Da ich noch voll berufstätig bin und 150 km entfernt von ihm wohne, ist unsere gemeinsame Zeit auf regelmäßige Wochenenden reduziert. Aber es paßt!

Wenn mir irgendwann ein 'dazupassender Mann' begegnen sollte, mit allen guten Atributen ausgerüstet, dann freue ich mich natürlich. Aber so wirklich braucht es momentan keine Änderung diesbezüglich in meinem Leben.

Alles Gute für Dich!
Nora
 
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Sonnenschein1958
Sonnenschein1958
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Liebe Schreiberlinchen,

man muss wirklich differenzieren und ich habe eher auf Leute gezielt wie den erwähnten verheirateten Bekannten, der sich in Scout24 herumgetrieben hat..

Es erscheint mir sehr wichtig, dass man, auch wenn man verliebt ist und 'in festen Händen' Freundschaften erhält - mit Männern und Frauen. In den ersten Zeiten der Verliebtheit vergißt man oft, dass man auch noch Freunde hat. Wenn die Liebe schief geht, ist man froh, dass es noch die Leute gibt, die einen auffangen.

Das Forum hier ist eine Sache, die Partnerschaftssuche doch eine etwas andere, wenn ich gezielt 'Abwechslung' suche. Für den/die, dies nicht betrifft, wer dies ablehnt, muss ja nicht antworten. Seinen eigenen Freund hier als Suchender zu erleben ist aber eine andere Sache. Mir ist es auch passiert, in Liebe.de. War mit dem Mann zwei Monate zusammen, als ich durch Zufall auf sein Profil gestoßen bin. Er meinte, er hätte sein Profil halt noch nicht gelöscht. Konnte sein, konnte aber auch nicht sein..

Alles Liebe!
Nora
 
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Sonnenschein1958
Sonnenschein1958
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Liebe Emirena,
ich hatte beim Lesen die ganze Zeit den Eindruck, dass Simone de Beauvoir, deren Thesen eine ganze Frauengeneration beeinflusst haben, ein Leben lebt, dass sie sich ausgedacht hat. Nach einer großen Enttäuschung und dem Willen, NICHT Ehefrau und Mutter zu werden, tat sie sich mit einem der interessantesten Männer der damaligen Zeit zusammen und hat dieses Leben auch mit aller Konsequenz durchgehalten.
Mir haben ihre Bücher geholfen, mein eigenes Leben, mein eigenes Verhalten zu durchleuchten. Ich machte einige 'Fehler' und habe sehr schwer und sehr spät erkannt, dass man im Grunde genommen immer nur das tun sollte, was man wirklich will.
Ich schätze Simone de Beauvoir sehr, weil sie ehrlich ist - zumindest im Rückblick. Wer aufmerksam liest, spürt alle ihre Gefühle, vorallem aber ihren starken Willen, das durchzusetzen was sie will.

Wenn man ein Buch liest, nimmt man immer das auf, was zu einem paßt. Merkwürdigerweise finde ich auch meistens durch Zufall Bücher, die gerade in eine Stimmung passen oder sich in eine momentane Lebenssituation fügen, aktuelle Fragen in mir beantworten. Ich weiß, es geht vielen so.

Nora
 
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Sonnenschein1958
Sonnenschein1958
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Schreiberlinchen,
Du reagierst auf meine Überlegung aber empfindlich!
Du reißt die Frage aus dem Kontext!
Ich fragte niemanden persönlich, die Frage ist vielmehr hypothetisch. Wenn das Thema "in festen Händen" hier besprochen wird, ergibt sich eine solche Fragestellung ja wohl von selbst.
Ich denke, dass eine kritische Auseinandersetzung mit den Themen hier erlaubt sein muss - oder ist das etwa ein Forum in dem nur zuckersüßer Schokoladenbrei die Gehirne vernebeln soll?
Das Leben ist nicht so rosig, wie sich manche(r) das gerne zurechtschmieren möchte. Wenn auch nicht ganz so schwarz wie man das an manchen Tagen annimmt. Die Wahrheit liegt - wie immer - dazwischen und aus den Diskussionen hier ergibt sich - sicherlich nicht nur für mich - manchmal auch ein Quentchen Wahrheit. Wir bringen alle ein bißchen von uns und unseren Erfahrungen ein und das ist gut so. Denn wenn jemand wie Du sehr positiv gestimmt ist und dies hier im Forum auch rüber bringt, ist das bis zu einem gewissen Grad auch ein Lichtschein für jene, die gerade nicht so gut drauf sind. Aber erwarte bitte nicht, dass wir alle auf der rosaroten Welle daher schwimmen. Das Leben ist - und das ist gut so - nicht nur hell und nicht nur dunkel und die Kunst liegt darin, sich in allen Welten zurecht zu finden.
Also, nicht böse sein, wenn ich die allgemeine Frage in einem gesamten Kontext stelle, warum sich jemand auf die Partnerschaftssuche begibt, der in festen Händen ist! Ich habe sicherlich nicht erwartet, dass nun eine Lawine von Begründungen losbricht...
 
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Ehemaliges Mitglied
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So sehr ich Simone de Beauvoir auch schätze, ich denke sie hat sich in Bezug auf Satre wohl selbst überschätzt, sich etwas vorgemacht oder sich irgendwie doch "verbogen" als Tribut an diese "Liebe".

Kann frau machen, muss sie aber nicht.
Ich kenne auch einige Leute, die solche angeblich "freie Liebe" praktiziert haben, aber da gab es immer eine(n), die/der darunter gelitten hat. Im konkreten Fall (sexuelle Treue) bin ich mir allerdings relativ sicher, dass die Leidenden meistens die Frauen waren und weiterhin sein werden. (WEnn Frauen zu sehr - oder falsch - lieben!, manchmal ist es auch etwas anderes als Liebe)

Deswegen halte ich es damit:
"Augen auf im (Straßen-)Verkehr; ein bisschen Achsamtkeit kann nicht schaden. Ist aber natürlich keine Garantie. Ganz ohne (wenigstens minimiertes) Risiko gibt es aber auch keine Liebe.

Es gibt wie immer "solche und solche". Die einen lügen sich selbst und auch anderen etwas vor, aber manche wollen vermutlich wirklich nur kommunizieren. Ich habe jedenfalls nichts gegen Letztere in einer Community wie dieser, aber lasse mir ungern ein X für ein U vormachen.

Schlechte Erfahrungen blieben mir glücklicherweise deswegen (?) bisher erspart und ich denke, wenn man selbst offen und ehrlich ist, hat man die größtmögliche Chance, auch an die Ehrlichen (und Richtigen) zu geraten.

emirena
 
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Sonnenschein1958
Sonnenschein1958
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Es ist, glaube ich, so unglaublich schwierig, Lösungen zu finden. Auch bei sehr langen Partnerschaften gibt es Phasen, in denen nicht unbedingt immer die eheliche Treue eingehalten wurde. Manchmal wurde auch bewußt, um die Ehe nicht zu gefährden, ein Kontakt mit einem (außerehelich) geliebten Menschen abgebrochen. Manchmal ist es geschehen und man wurde 'untreu' ohne dass der Partner es mitbekommen hat. Spannend, wenn man sich die Geschichten sehr alter, oftmals schon verwitweter Menschen anhört.

Wer sich in der Menschengeschichte umschaut, stellt fest, dass die Zweier-Treue wahrscheinlich ein Produkt der Seßhaftigkeit ist. In den Jägergesellschaften herrschten andere Kriterien, da war die allgemeine Sterblichkeit höher und man 'paarte' sich damals wahrscheinlich mit dem, der den meisten Jagderfolg hatte oder mit der, die jung, fit und gebärfähig war. Treue in unserem Sinne gab es nicht. Interessante Thesen zu diesem Thema schildert Regine Leisner in "Die Rabenfrau". Alles Fiktion, aber durchaus denkbar. Es kommt aber durch, dass schon damals es nicht leicht war zwischen Mann und Frau und das Resüme ist, dass es nur ein Miteinander geben kann, sollte alles zum Wohle der Menschen gedeihen.

Ich will gar nicht absprechen, dass es in einer Partnerschaft zu Situationen kommen kann, in denen ein anderer Mensch mir oder dem Partner wichtig wird - für kurze Zeit, ohne die Partnerschaft zu belasten. Dabei muss es dann aber auch bleiben und ich möchte davon auch gar nichts wissen. Meist findet eine 'Beichte' ja ohnehin nur zur Erleichterung des eigenen, schlechten Gewissens statt. Und man braucht gutes Selbstbewußtsein, um die "Rivalin"/den "Rivalen" nicht zur Superfrau/zum Supermann werden zu lassen.

Letztendlich zählt die ECHTE Liebe zwischen Mann und Frau, die auch die Überlegung beinhaltet: Was kann ich meinem Partner/meiner Partnerin zumuten...
 
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Sonnenschein1958
Sonnenschein1958
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Klar, hier kann man auch Freundschaften suchen oder Genossen für die Freizeit. Das ist ja völlig legal.
Mir fiel allerdings der Mann (63) einer Bekannten ein, der sich ganz offen in Scout24 eine junge Geliebte (18-32!) gesucht hat. Leider wurde er von zwei Freundinnen der Ehefrau "aufgefunden"...

Einige, sich "in festen Händen" befindende Menschen suchen auch einen Flirt. Naja, wer sowas mag? Ich will keinen Mann, der seine Energien woanders als bei mir auslebt. Den Anspruch haben übrigens auch viele Männer.
Ich habe mich intensiv mit dem Thema "Treue in einer Beziehung" auseinander gesetzt. Vor 5 Jahren war ich mit einem Mann 'verbandelt', der eine sexuell offene Beziehung führen wollte. Ich kannte dieses Thema ja noch aus meiner Jugend, als Treue verzopft und unmodern galt. Dieser Lebensstil hat noch nie funktioniert, er funktionierte auch nicht bei den Künstlerpaaren der 20iger Jahre und wer Simone de Beauvoirs Lebensgeschichten gelesen hat weiß, dass auch sie gelitten hat an Sartes Untreue. Sie hat ihre Gefühle aber bekämpft und es sich nicht wirklich eingestanden, weil sie auch in einer gewissen Weise beziehungsunfähig war und keine enge Beziehung ertrug. Aber sie wurde sogar einmal schwer krank, weil sie es kaum mehr aushielt mit Sartres Weibergeschichten. Natürlich haben sie sich geliebt. Aber in so einem Durcheinander, in dem nie Ruhe einkehrt, muss man mehr als starke Nerven besitzen.

KeineThese darüber, dass sich ein Leben gut leben ließe, in dem beide Partner sexuelle Freiheit haben, ist haltbar. Einer genießt und einer leidet IMMER.
Naja, jetzt bin ich ganz schön weit abgekommen vom ursprünglichen Thema - aber vielleicht auch nicht so sehr...
 
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Sonnenschein1958
Sonnenschein1958
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Will das Ganze einmal positiv sehen:
In festen Händen.
Als ich noch sehr jung war und noch keinen Freund hatte - das hat bei mir länger gedauert als das heute bei den meisten Mädchen der Fall ist - träumte ich immer von "meinem" Freund, "meinem" Mann. Und ich stellte mir seine Hände an meinem Gesicht, an meinem Körper vor. Schöne Hände, kräftige, männliche Hände. Liebevoll, sanft aber auch zupackend. Hände, die mich halten würden, wenn ich schwach würde. Hände, die da wären um mich zu stützen und zu unterstützen. Ein klein bißchen halt auch die Hände des Vaters, der nicht da war und nie da gewesen ist.

Ich bin in festen Händen könnte heißen, dass man eben sein Leben und sein Vertrauen in die Hände eines Partners gelegt hat. Das muss nicht heißen, dass man deshalb gefangen ist. Hände eines Vaters, einer Mutter sind auch feste Hände. Die auch loslassen, wenn das Kind eigene Wege gehen will. Aber da sind, wenn sie gebraucht werden.
Das ist die Kinderzeit, vielleicht auch noch die Jugend. Aber auch im Erwachsenenalter täte es gut, jemanden an der Seite zu haben, auf dessen Hände man sich verlassen kann. Das gilt sicher für Frauen ebenso wie für Männer.

Was allerdings jemand, der in festen Händen ist, in einer Partnerschaftsagentur zu suchen hat, ist mir rätselhaft. Er oder sie mag sich in festen Händen fühlen, aber der Partner/die Partnerin, die daheim sitzt und der Frau/dem Mann vertraut, ist nicht in festen Händen, sondern hängt in der Luft - doppelt, weil er von seiner Situation nichts weiß.

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