Beiträge zum Thema: Bewegung - Grundlage für körperliche, geistige und seelische Gesundheit.... (?)

 
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Sonnenschein1958
Sonnenschein1958
Anzahl Beiträge: 476
Hab lange überlegt, in welche Rubrik ich mein Thema setze, den es würde auch irgendwie zu Partnerschaft+Liebe passen, aber es ist halt auch nicht nur darauf bezogen..

Endlich, nach 6 Wochen bin ich seit gestern wieder beim Joggen, beim Radfahren. Welch ein Genuss! Innerer Schweinehund und zuletzt Grippe hielten mich nun schon seit Anfang des Jahres davon ab, mich ausreichend zu bewegen. Sorgen um meinen Enkel haben mich auch in den ersten Monaten 2010 belastet. Ein Kreislauf, man wird immer schwächer und, was am schlimmsten ist, immer mißmutiger.

Nun ist das Gehirn wieder durchlüftet, der Körper wird seine Streßhormone los, indem er gefordert ist und die Lebenslust kommt wieder zurück.
Damit auch der seelisch-geistige 'Waschgang'. Im Laufen fiel mir folgendes ein:

Auch ich neig(t)e dazu, Verantwortungen abzuschieben: Da waren vorallem die bösen Männer, denen ich im Laufe meines Lebens begegnete, auch ein paar böse Frauen (einschließlich meiner seelisch kranken Mutter) und ich suhlte mich in der Opferrolle.
Das wurde wieder so richtig aktiviert, je schlechter ich mich insgesamt seit Anfang des Jahres fühlte.
Den Hammerschlag, der die Kruste löste, erhielt ich hier im Forum - vielen Dank vorallem Bio, die mir vor Augen führte, dass Träumen durchaus positiv ist - Vorbehalte sind ok, aber man muss sie nicht zum Selbstläufer machen und allen anderen damit die Laune verderben.
Ja, die Männer meines Lebens! Sie alle hatten wunderbare Eigenschaften, sonst hätte ich es wohl nicht so lange versucht und so lange ausgehalten. Wie jeder Mensch, hatten sie leider auch zwei Seiten. Aber ich hatte sie erwählt, ich hatte sie ausgesucht und sie durften sich angenommen fühlen. Sie lebten das, was sie waren, was sie in sich hatten. Freilich hatten sie durch mich eine Art therapeutische Beziehung, in der sie ihre für mich unguten Seiten ausleben konnten. Aber ich war dabei - freiwillig, nicht betäubt und nicht gefesselt!
Ich, auch ein Wesen mit zwei Seiten und sicher auch einer, die den Männern gefallen hat, habe mit meiner (für die Männer) negativen Seite auch einiges dazu beigetragen, dass am Ende nichts blieb als Entäuschung.
Was ich sagen will: Man sucht sich einen Menschen aus und übersieht geflissentlich das, was einem am Anfang schon sagen könnte, dass es nicht gut gehen kann. Man glaubt, damit leben zu können oder den Anderen umkrempeln zu können. So geht man in die Beziehung. Sicher ist es nicht immer bewußte Ignoranz, sondern wie bei mir Instinktlosigkeit. Man rennt 'offenen Auges ins Unglück' und ist entsetzt über das, was man nach der Zeit der ersten Verliebtheit erkennt. Anstatt sich hier aus der Affäre zu ziehen, kämpft man noch weiter bis man völlig ausgeblutet ist.
Was bleibt, sind schlechte Erfahrungen, die man sich AUCH selbst zuzuschreiben hat!

Die ganze Geschichte läuft solange schief, bis man erkannt hat, dass man selbst Verantwortung hat und nicht etwa die Männer, denen man begegnet ist.
Sie mögen die eine oder andere Auffälligkeit haben, aber das ist Teil ihrer Persönlichkeit und niemand zwingt mich, damit zu leben. Es ist meine eigene Verantwortung mich zu schützen oder mir einzugestehen, dass z. B. aufgrund zu unterschiedlicher Lebensauffassungen eine Gemeinsamkeit nicht bestehen kann.

Ich nehme die Verantwortung auf mich und bin plötzlich nicht mehr Opfer. Forumseiten wie "Suchen alle Männer jünger Frauen", "Sind alle Männer einfach gestrickt" usw. entlarven sich mir als Diskriminierung aller Männer. Alle Männer - das sind auch mein Sohn, mein Enkel (erst 2 Jahre), meine vorbildlicher Schwiegersohn, Arbeitskollegen, die wunderbare Väter sind, auch der Mann auf der Straße, der wie auch wir Frauen versucht, als Mensch zu leben.
Klar, es gibt seelisch gestörte Männer und nicht jeder ist auf den ersten Blick als solcher erkennbar. Aber gilt das nicht für alle 'gestörten' Menschen?
Wenn ich meinen Enkel betrachte, für den alles getan wird, damit er einmal ein glücklicher Mensch wird, wird mir auch bewußt, dass zur selben Zeit Kinder aufwachsen, die noch so privilegiert sind, in einem fürsorglichen Elternhaus aufzuwachsen. Kinder, die schon von früh auf die Entbehrung lernen und ohne Liebe aufwachsen müssen. All diese werden einmal in andere Leben treten und das auslösen, was so viele von uns heute quält.

So, das war der Sturm, der in meinem Gehirn losbrach, als ich sauerstoffgetränkte Waldluft einatmete und nach so vielen Wochen wieder spürte: Ich lebe - und ich liebe alle Menschen. Möge es allen gut gehen und mögen alle den Weg finden, sich gegenseitig zu lieben.

Nora
 
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Daisy59
Daisy59
Anzahl Beiträge: 902
Liebe Mädels, ich kann euch nur beipflichten!!!

Man kann ruhig mal tief unten sein, das gehört zum Leben, aber immer dran denken: nur wenige bleiben unten, das Rad hebt sich immer wieder.

Körperliche Aktivität halte ich für lebensnotwendig! Wer rastet, der rostet.

Also raus und los geht's!!

Haltet die Daumen für heut Abend, dass die deutsche Mannschaft gewinnt. Ich guck übrigens auch draußen an der Luft....

Servus
Ilona
 
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Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 7477
Herzlichen Glückwunsch, Sonnenschein!

Raus aus der Opferrolle, das ist wirklich für jeden anzuraten! Nicht nur in Bezug auf den Ehe-, Lebens- oder Beziehungs-Partner, sondern auch bei den übrigen zwischenmenschlichen Beziehungen. Auch Freundschaften scheitern daran, dass man die "Schuld" für eine Krise generell beim Anderen sucht - und findet, weil man sie finden will.
Es ist ja auch bequemer.

Diese Art von Bewegung ist immer besser als in Selbstmitleid zu versinken! Jeder Schritt bis zum Entschluß, nicht mehr Opfer zu sein, hatte seinen Sinn.
Wir begegnen nicht den Menschen, die perfekt zu uns passen, sondern wir begegnen den Menschen, von denen wir etwas lernen sollten. So lange wir den Lernschritt nicht tun wollen, werden wir immer wieder mit ähnlichen Situationen konfrontiert.

emirena
 
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Ronja_R
Ronja_R
Anzahl Beiträge: 141
Hallo Nora, Du Sonnenschein ;-)

Was so ein bisschen frische Luft bewirken kann. Da wird aus einer depressiven Verstimmung Euphorie und aus der gestern noch mit dem Schicksal hadernden eine Philanthropin.
Das gibt es......Tage, an denen alles so einfach erscheint. Diese Tage sollte man genießen und daran arbeiten, dass sie die Mehrzahl im Jahr ausmachen. Positives Denken und Abkehr von der Opferrolle bringt auf jeden Fall weiter!

Ich kann für mich nur sagen, dass mich diese Lebenseinstellung aber gerade gegenüber evtl. Partnern kritischer gemacht hat.....zumindest was eine längere Lebensplanung angeht. Vielleicht ist es die Summe aller Erfahrungen.....ein Partner gerne, aber nicht unbedingt ständig "aufeinander hocken" und weiterhin ein eigenständiges Leben führen.
Heute ist ein Mann für "mein Leben" nicht mehr zwingend erforderlich sondern lediglich eine schöne Bereicherung. Starke Frauen werden nicht geboren, sie werden es mit der Zeit und sollten sich dieser Eigenschaft bewusst sein ohne groß darauf hinweisen zu müssen.

Das war mein Wort zum Sonntag.....
Wünsche Dir und allen anderen einen besonders schönen :-))))

Ronja

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