Beiträge zum Thema: Unser Tisch erzählt!
Fortsetzung:
Das blonde Kathrinchen stand dann immer dabei und sprach dem Scheinpatienten Mut zu.
Der " Patient " wollte auch alles wieder gutmachen; indem er einmal Frauen- oder Kinderarzt werden wollte und die beiden Jugendfreundinnen würde er dann natürlich höchstprivat und umsonst behandeln.-
Dieses Versprechen hatte der angehende Dr. Milan hoch und heilig vor meinen vier Tischbeinen gegeben.
Es war der 21. August 1968
Plötzlich ertönte aus dem Radio eine Sondermeldung:
" Die Russen sind in Prag !*%§?+#-~! fing laut an zu schreien und zu weinen. Wir wussten es vorher nicht.
Er war der Neffe von Alexander Dubcek und er musste sofort zurück zu seiner Familie.
So beendete der " Prager Frühling " eine Jugendfreundschaft, wie ich sie selten erlebte.-
Diese Erinnerungen sind in meinen Kerben eingegraben
und so wie auch dieser Frühling und Sommer sicher auch
im Herzen einiger Menschen.
Cardia
Das blonde Kathrinchen stand dann immer dabei und sprach dem Scheinpatienten Mut zu.
Der " Patient " wollte auch alles wieder gutmachen; indem er einmal Frauen- oder Kinderarzt werden wollte und die beiden Jugendfreundinnen würde er dann natürlich höchstprivat und umsonst behandeln.-
Dieses Versprechen hatte der angehende Dr. Milan hoch und heilig vor meinen vier Tischbeinen gegeben.
Es war der 21. August 1968
Plötzlich ertönte aus dem Radio eine Sondermeldung:
" Die Russen sind in Prag !*%§?+#-~! fing laut an zu schreien und zu weinen. Wir wussten es vorher nicht.
Er war der Neffe von Alexander Dubcek und er musste sofort zurück zu seiner Familie.
So beendete der " Prager Frühling " eine Jugendfreundschaft, wie ich sie selten erlebte.-
Diese Erinnerungen sind in meinen Kerben eingegraben
und so wie auch dieser Frühling und Sommer sicher auch
im Herzen einiger Menschen.
Cardia
Ein Frühstückstisch erzählt aus dem Jahr 1968:
Zur damaligen Zeit und mit Beginn des neuen Jahres stand ich im Wohnraum zweier junger, 17-jähriger Mädchen, die mich täglich zu ihrem gemeinsamen Frühstück beanspruchten.
Sie absolvierten beide ein einjähriges Praktikum im hiesigen Krankenhaus. Kathrin kam aus Belgien und studierte Sprachen und das Hannerl kam aus Franken und wollte Krankenschwester werden.
Inzwischen war es Frühling und zu dem munteren Geplappere der beiden Mädchen gesellte sich nun ein weiterer Gast. Milan, so ein 18-jähriger, schüchterner Bengel. Er kam aus Prag, wollte auch ein Praktikum machen, um besser Deutsch zu lernen und dann Medizin studieren.
Die drei verstanden sich recht gut und ich genoss als ihr Tisch dieses tägliche, muntere Geplappere der Jugend.
Bald waren sie unzertrennlich und am 21. August 1968 sassen sie wieder bei mir am Frühstückstisch.
Die vielen neuen Eindrücke des Krankenhauses und die vielen Krankheiten hinterließen bei Milan auch viele hypochondrische Spuren und
so musste das schwarzhaarige Hannerl auch regelmäßig den Puls bei Milan überprüfen und einmal sogar den Verdacht auf Blinddarmentzündung ausräumen.
Fortsetzung folgt.
Zur damaligen Zeit und mit Beginn des neuen Jahres stand ich im Wohnraum zweier junger, 17-jähriger Mädchen, die mich täglich zu ihrem gemeinsamen Frühstück beanspruchten.
Sie absolvierten beide ein einjähriges Praktikum im hiesigen Krankenhaus. Kathrin kam aus Belgien und studierte Sprachen und das Hannerl kam aus Franken und wollte Krankenschwester werden.
Inzwischen war es Frühling und zu dem munteren Geplappere der beiden Mädchen gesellte sich nun ein weiterer Gast. Milan, so ein 18-jähriger, schüchterner Bengel. Er kam aus Prag, wollte auch ein Praktikum machen, um besser Deutsch zu lernen und dann Medizin studieren.
Die drei verstanden sich recht gut und ich genoss als ihr Tisch dieses tägliche, muntere Geplappere der Jugend.
Bald waren sie unzertrennlich und am 21. August 1968 sassen sie wieder bei mir am Frühstückstisch.
Die vielen neuen Eindrücke des Krankenhauses und die vielen Krankheiten hinterließen bei Milan auch viele hypochondrische Spuren und
so musste das schwarzhaarige Hannerl auch regelmäßig den Puls bei Milan überprüfen und einmal sogar den Verdacht auf Blinddarmentzündung ausräumen.
Fortsetzung folgt.
Der TISCH ist ein uralter Eichentisch - die Zeit hat Spuren hinterlassen, mancher unerklärliche Kratzer, die eine oder andere Delle... Hat schon so manches auf dem Kerbholz, der alte Recke!
Trotzdem ist der alte Tisch noch sehr stabil und steht da auf starken, kräftigen Beinen - man sieht, dass er schon einiges durchgestanden hat...
Von Zeit zu Zeit bekommt er eine Massage mit einer Mixtur aus Carnaubawachs, Zedern-, Soja- und Zitronenöl... Dann duftet er nach Holz und Wald und Wildnis, wo er gewachsen ist...
Beim Polieren schnarrt und quitscht er ganz genüsslich und es ist für mich ein Hinweis, dass der eine oder andere Bolzen wieder festklopft werden muss.
Die Preisgabe weiterer Geheimnisse muss mit dem Tisch noch verhandelt werden... Schließlich sind wir hier nicht im KABARETT, nicht wahr?
Nora
(diesmal mit pietätvoller LEBENSFREUDE)
Trotzdem ist der alte Tisch noch sehr stabil und steht da auf starken, kräftigen Beinen - man sieht, dass er schon einiges durchgestanden hat...
Von Zeit zu Zeit bekommt er eine Massage mit einer Mixtur aus Carnaubawachs, Zedern-, Soja- und Zitronenöl... Dann duftet er nach Holz und Wald und Wildnis, wo er gewachsen ist...
Beim Polieren schnarrt und quitscht er ganz genüsslich und es ist für mich ein Hinweis, dass der eine oder andere Bolzen wieder festklopft werden muss.
Die Preisgabe weiterer Geheimnisse muss mit dem Tisch noch verhandelt werden... Schließlich sind wir hier nicht im KABARETT, nicht wahr?
Nora
(diesmal mit pietätvoller LEBENSFREUDE)