Beiträge zum Thema: Alters - Armut...

Hallo Gastarbeiter,

vermutlich kommt es darauf an, WAS derjenige beruflich macht.
Bei den sogen. "Kopfarbeitern" kann ich mir das eher vorstellen, als bei den "Handarbeitern"
Ich kann mir nicht vorstellen, bis 66 +4 in meinem Beruf zu arbeiten.
Bis dahin werde ich wohl so eine Arthrose in den Fingergelenken haben, daß ich noch nicht mal meine Kaffeetasse halten kann, ohne den Inhalt zu verschütten . . . . :-(
Und mit 60 wirst du keine Möglichkeit habe, einen anderen Job zu finden.

Jockeline

Ja, das ist schon ein sehr gravierendes Thema, Roberto. Irgendwie habe ich das Gefühl, du hast die Nachfolge von Schreiberlinchen angetereten; wo ist sie eigentlich geblieben?

Nun zum Thema:
Eine 87-jährige Dame in meinem Bekanntenkreis, kann zwar schlecht laufen, futtert etliche Tabletten täglich und hat wirklich nicht viel Geld. Aber sie macht ab und zu auch eine Busreise, die es zu besonders günstigen Preisen über irgendeine kirchliche Organisation gibt.
Ich finde es Klasse, denn diese Leute würden vereinsamen, wenn sie nicht diese Kontakte hätten. Sie haben ihr Leben lang gearbeitet. Sie würden sicher auch lieber was anderes machen, als "Kaffeefahrten", wenn sie könnten.

Auch ich habe größte Bedenken, wenn ich mal in Rente gehe. Ich würde etwa 2/3 meines jetzigen Gehaltes bekommen und damit könnte ich meine Wohnung nicht bezahlen. München ist ein teures Pflaster. Umziehen? Dann wären alle sozialen Kontakte weg.

Wenn man hört, was so "betreutes Wohnen" kostet, dann weiß ich, dass ich mir das niemals leisten kann.
Welche realistischen Alternativen gibt es ?

Dann denke ich an meine Kinder, die sagen jetzt schon, dass sie es viel schwerer haben werden mit der Altersversorgung.

Aber bei allem Negativen sollte man auch immer mal daran denken, dass es anderen Menschen in anderen Ländern noch viel schlechter geht.

Daisy - zur Morgenstunde

Das wird wohl so kommen, dass viele arbeiten müssen, bis sie tot umfallen. Die Alternative heißt Suppenküche und Armenspeisung.

Nach Scheidung und Firmenpleite habe ich zwar wieder einen Job, doch als allein Erziehender, der zwei Kinder zu ernähren hat, kann ich nicht wirklich viel für die Zeit nach dem Berufsleben auf die Seite legen.

Ich persönlich habe kein Problem damit, bis 66 + 4 zu arbeiten. Sofern ich dann noch arbeiten kann und noch eine Anstellung habe.

Besser als ein abruptes Ausscheiden aus dem Arbeitsleben finde ich jedoch eine stufenweise Reduzierung der Arbeitszeit. Doch das muss man sich leisten können und die Firma muss auch mitspielen.

Vielleicht müssen wir auch einfach nur umdenken. Mit 60 schon in Rente? Muss das wirklich sein?
Wenn ich morgens zur Arbeit gehe, kreuze ich immer den Platz, auf dem fast jeden Morgen die Busse auf die reisefreudigen Rentner warten. Viele dieser Herrschaften - es sind meistens Frauen - sind kaum älter als ich. Fröhlich, mit den neuesten Wanderklamotten und -utensilien, die man bei SportScheck oder Sport Sowieso bekommt, stehen sie schwatzend und plaudernd vor dem Bus. Manchmal ist auch ein Mann dabei oder auch zwei. Diese werden umschwirrt wie eine Lampe in der Sommernacht.
Ich gönne es den lieben Leuten, haben sie doch dafür gearbeitet. Aber wenn kein Geld mehr vorhanden ist, muss man sich halt etwas Anderes einfallen lassen.

Mir fallen immer die Kinder ein, die unversorgt, sich selbst überlassen, irgendwo herum sind, nach der Schule, Schule schwänzen, um die sich keine Menschenseele kümmert!
All die rüstigen Rentnerinnen und Rentner haben manchmal keine Kinder und keine Enkelkinder.
Was für ein Mißverhältnis! Wer kann überforderte Eltern besser entlasten als ältere Menschen, die noch körperlich und geistig fit sind! Ließe sich in der Kinderbetreuung noch ein bißchen Geld verdienen? Ich denke schon - der Umgang mit der Jugend täte den Alten auch gut. Nichts wirkt so auffrischend wie der Umgang mit Kindern. AntiAging kostenlos, eventuell noch mit stundenweiser Bezahlung...

Nora