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Merlin47
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Nachdem Stobbs schon einen Schwank aus ihren Kindertagen, zum Thema präsentierte, möchte ich da nicht nachstehen und auch einmal aus meinem Nähkästchen plaudern:
Irgendwann hatte meine Mutter wohl den Eindruck, daß ich alt genug sei, um am Morgen für ein paar Stunden alleine sein zu können, und nahm deshalb für einige Zeit einen kleinen Nebenjob an.
Obwohl mich Mutter gut vorbereitet hatte, war es dann am Morgen doch ein etwas mulmiges Gefühl alleine in der Wohnung zu sein. Eine völlig neue Erfahrung war es nun, sich morgens nach dem Aufstehen selbständig zu waschen, anzuziehen und zu frühstücken.
Alles lief bestens und Mutter lobte mich für meine Selbständigkeit, was natürlich meinen Eifer noch mehr anspornte. Als ich mich wieder einmal an einem Morgen gewaschen hatte und gerade mit dem Kamm meine Haare ordnete, standen ein paar widerspenstige Haare am Hinterkopf ab und ließen sich einfach nicht bändigen.
Während ich mit der Widrigkeit kämpfte, kam mir die rettende Idee. Irgendwo stand noch eine Flasche mit Haaröl, welches mein Problem sicher lösen könnte. Flugs holte ich die Flasche und träufelte vorsichtig ein paar Tropfen ins Haar.
Mit großer Freude sah ich nun, wie sich der widerspenstige Haarbüschel elegant an meinen Kopf anlegte. Ich hätte zufrieden sein können, wenn da nicht ein neues Problem aufgetaucht wäre. Während das Haar am Hinterkopf schön glänzend anlag, störten mich nun einzelne unordentliche Strähnen an den noch nicht behandelten Stellen.
Erneut griff ich zur Ölflasche, mehrere kräftige Spritzer ins Haar lösten rasch mein Problem. Die ganze Frisur erlangte nun den Chic eines spanischen Caballero. Aber, man kann alles noch verbessern. Erneut griff ich zur Flasche, hier war Sparsamkeit fehl am Platze und der Erfolg gab mir recht.
Ein neues Problem trat nun auf. Im Gesicht reichte das enganliegende Haar nun bis weit in die Stirn, das war höchst störend und unangenehm. Ich erinnerte mich daran, daß meine Mutter in solchen Fällen immer zur Schere griff, um die Haare auf eine vernünftige Länge zu bringen.
Das kann doch nicht so schwer sein, dachte ich noch, als ich die Schere in der Hand hielt. Mit ein paar gekonnten Schnitten entfernte ich die lästigen Strähnen von meiner Stirn. Etwas Mühe hatte ich dann, als ich versuchte, die abgeschnittenen Haare aus meiner mittlerweile gut geölten Stirn zu entfernen.
Stolz betrachtete ich nun das wahre Meisterwerk der Friseurkunst. Mutter wird sicher begeistert sein, dachte ich bei mir, während ich mir ein paar Tropfen Öl aus den Augen rieb.
Etwas ernüchtert war ich dann, als ich freudestrahlend in die entsetzten Augen meiner Mutter sah. Sie entölte mich dann, aber an meiner excelenten Frisur konnte sie nichts mehr verbessern, so lief ich wohl noch eine Weile mit einem etwas gewöhnungsbedürftigen Haar_schnitt durch die Gegend.
Merlin
P.S. Ich verstehe nicht, was an dem Wort Haar_schnitt so verwerflich sein soll, daß man es zusammengeschrieben als !*%§?+#-~! zensieren muß.