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Orlanda
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Irgendwie, meine Lieben, (ich schließe mich ein!) verliert man beim Lesen der Beiträge allen Mut und alle Hoffnung.
Ergänzung, Gemeinsamkeiten - lauter Begriffe, die sehr viele Bedenken hervorrufen. Die vergangenen Erfahrungen und Erinnerungen mögen wohl Urheber dieser Bedenken sein.
Z.B. Ergänzung: Wird hier vorallem negativ belegt. Klar, diese Nutzgemeinschaften, sprich Ehe, in denen man jahrzehntelang "sich ergänzt" - so nach dem Motto einer wäscht das Geschirr, der andere ißt dafür den Teller leer, damit das Geschirrabwaschen leichter wird, sind grauenhaft. Grauenhaft ist auch, dass die meisten sich aus solchen Beziehungen nicht mehr befreien, weil ja alles so gut läuft - auch wenn man nicht mehr miteinander reden kann.
Ich erinnere mich an einen Kanu-Urlaub mit einem Mann. Wir waren eine Woche in den Masuren unterwegs - großer Rucksack, Schlafsack etc. und eben unser Kanu. Es "flutschte" einfach, wir teilten die Arbeit nicht nur, sondern es lief so, als wären wir ein jahrelanges eingespieltes Team. Sogar eine Schwitzhütte bauten wir im verbotenen Naturschutzgebiet des Gartensees. Die dafür benötigten großen Steine und Äste besorgten wir auf dem Weg dorthin. Unser Kanu glich einem richtigen Frachtschiff - es hing schwer im Wasser. Wir kochten am Gaskocher, schliefen im Zelt, saßen am Lagerfeuer (aus Fichtenzapfen), badeten nackt in einem See, den wir über eine Bach durchs Moor erreichten und hatten so viel Spaß... Wir ERGÄNZTEN uns wunderbar, die Handgriffe saßen, keiner mußte dem anderen sagen, was zu tun ist.
Und genauso stelle ich mir das Leben mit einem Mann vor: Es flutscht - zwei Menschen, die wirklich zusammenpassen, ergänzen sich - ob im Glück oder wenn es darum geht, gemeinsame Sorgen zu bewältigen. Man muss nicht immer alles negativ sehen. Wenn ich jemand bin, der lange überlegt, so begrüße ich, wenn mich mein Partner ein bißchen in Schwung bringt, genauso wie mein Zögern ihm auch hilfreich sein kann.
Eben darum ist es sehr wichtig, richtig zu wählen: Einen "zerstreuten Professor" bzw. einen Mann mit zwei linken Händen, der alles mir überläßt, werde ich sicher nicht mehr in meine nähere Nähe lassen, genauso wie auch ein Mann keine Frau lieben und zur Partnerin nehmen muss, die ihn nur ausnutzen wird.
Gemeinsamkeiten müssen sein, auch wenn man ab und zu gerne alleine durch den Wald läuft. Ich brauche keinen Mann, der seiner Wege geht und mit dem ich höchstens Erlebnisse rhetorisch austausche.
Orlanda