das stimmt, Orlanda, einen Anspruch auf "genehme Texte" gibt es nicht.
Jeder kann schreiben was er will; Du, ich, alle!
Ob Du weißt was ich gemeint habe? - ich glaube eher nicht.
Es kommt - finde ich - darauf an, ob und wie man "gefragt wird" (oder nicht). Ein allgemeines "Gefragtwerden" (zur Diskussion stellen) ist etwas anderes als eine Auffordrung zur Anteilnahme am den banalsten Dingen des Alltags.
Du findest theoretische Diskussionen langweilig; ich finde es im Gegensatz zu Dir langweilig, wenn ich die persönlichen Geschichten von mir unbekannten Menschen IM DETAIL serviert bekomme, ungefragt. Wiederholt. Mir kommt das vor, als kreise der/diejenige mit seinen Gedanken nur um sich selbst und sieht sich als den Nabel der Welt.
Klar kann man von sich selbst erzählen, wer tut das nicht! Ich komme mir aber nicht so wichtig und interessant vor, dass alle an Freud und Leid meiner Gegenwart und Vergangenheit teilnehmen wollen, Weder als Zuschauer noch als Statisten.
Solche "Plaudereien" auch wenn sie durchaus witzig formuliert sein können, wirken auf mich auf Dauer wie eine exhibitionistische Sucht, die eigene seelische Blöße zur Schau zu stellen. Mit Offenheit hat das m.E. nichts zu tun.
Das mag bei vielen Buchautoren genauso der Fall sein (drum gibt es so unendlich viele Memoiren von mehr oder weniger wichtigen Leuten), aber ein Buch kann ich weglegen, muss es nicht kaufen und schon gar nicht mehrmals lesen. Ein Verleger wird sich genau überlegen, ob er ein Buch herausgibt, das nur wenige lesen wollen.
Ich fände es aber gut, wenn alle, die gerne von sich selbst erzählen wollen bzw. können, tatsächlich Bücher schreiben würden. Dann regelt sich das mit der "Nachfrage" von alleine. (Fühlen die sich diese Autoren eigentlich alle "gefragt"?)
In den Buchhandlungen ist jedenfalls Platz genug für ALLE Genres, von trivial bis wissenschaftlich.
Ich bitte um Verzeihung, mit dem Buch "Alt werden..."
hat das alles nichts mehr zu tun. Manchmal passiert es eben....
emirena