Hallo Bloom,
zu den "barbarischen Bräuchen der Araber" noch eine Anmerkung:
ich glaube, man muss, ebenso wie überall auf der Welt, unterscheiden zwischen den "normalen" Menchen auf der STraße und deren Machthabern, Diktatoren, Geschäftleuten mit Dollarzeichen in den Augen etc.
Hattest Du es so gemeint?
So sehe ich es; insbesondere auch bei den Ägyptern, die ich ganz gut kennengelernt habe.
Im Grunde genommen ist es ein sehr friedliches, freundliches Volk. (das heißt nicht, dass es NULL Kriminalität gibt, aber die gibt es auch bei uns und überall und die will ich damit auch nicht verteidigen.)
Das hast Du genau in meinem Sinne formuliert, dass es SINNLOS ist, glücklich lächelnde bettelarme Menschen zu zeigen/zu benutzen, um von den Ungerechtigkeiten und Krisen abzulenken. Das führt in die Irre, ist aber nett anzusehen, "bequem" und tröstet evtl. sogar über die eigenen Sorgen hinweg.
Ja, glücklicherweise zeigen die jüngsten Ereignisse, dass sich das Blatt auch bei friedfertigen Menschen mal wenden kann. Selbst während dieser Ereignisse (in Kairo) zeigte sich, dass das Volk nicht aus rückständigen "Halbnomaden", ungebildeten Bösewichten oder ähnlichem besteht, sondern aus Menschen, die sich für ihre elementaren Menschenrechte einsetzen. Das ist sehr gut so.
Zu viel Bescheidenheit kann schnell als Dummheit ausgelegt werden oder als Ohnmacht (mit denen kann man es ja machen). Insofern stelle ich das gutdeutsche Sprichwort "Bescheidenheit ist eine Zier" mal in Frage.
Dass einfache Menschen seit jeher auszubaden hatten, was andere ausgeheckt haben (und oft zum eigenen Vorteil), ist auf eine solche defensive Einstellung zurückzuführen, "ich kann sowieso nichts tun und rege micht deshalb lieber gar nciht auf". Ja, sich nur aufzuregen ist auch verkehrt, da muss ein Plan her. Wozu Menschen fähig sind, wenn sie an einem Strang ziehen - darauf muss man aktuell nicht weiter eingehen (natürlich kann man aber).
emirena