Eine berechtigte Frage: wer ist "wir".
Wir, das sind in meinem Verständnis alle die, die Tatsachen negieren, die verallgemeinern, die auf weniger Privilegierte herabblicken und diese verallgemeinernd in die asoziale Ecke stellen, die sich selbst für etwas Besseres halten, die alles richtig zu machen glauben.
"Helfen Wollen" ist wie ein kleines Pflaster auf eine große Wunde kleben, deren Entstehung man nicht verhindert hat.
Klar ist es toll, dass Menschen "helfen wollen". Es genügt aber nicht. Gut gemeint ist meistens nicht gut (außer für den Gutmeinenden, der sich damit glaubt aus der Affaire zu ziehen.)
Es ist aber höchste Zeit, die grassierenden weltweiten Übel mit der Wurzel auszureißen, anstatt ein bisschen Placebo-Puder draufzustreuen.
Am Beispiel Ägypten haben die Moslem-Brüder Essen für die Armen organisiert. (wer diese Art von Lebenshilfe an Anspruch nehmen muss, kann kaum nach Bio und/oder den Umweltschäden fragen. Er will und muss einfach nur essen. Die Regierung hat sich einen Dreck drum geschert und daher ist es nciht verwunderlich, dass es einen Aufstand der Massen gab.
Ist es wirklich so viel anders bei uns???
Nur die Zahlen sind anders.
Jammern nützt nichts, richtig. Deswegen gehen Millionen Menschen schließlich auf die Straße uns stürzen korrupte Regime. Es waren nicht die ganz Armen und Hungernden, die auf die Straße gegangen sind, sondern die gebildeten, die aufbegehrt haben. Bei uns sieht das leider anders aus. Bei uns gibt es leider keinerlei Solidarität sondern nur Häme und falsche, weil einseitige Schuldzuweisungen.
Man muss sich nicht wundern, wenn radikale Elemente früher oder später Oberwasser gewinnen.
Es muss sich - und zwar weltweit - grundlegend etwas ändern, wenn wir (die gesamte Menschheit) nicht früher oder später im Chaos versinken wollen.
Eine solche VEränderung geschieht aber nicht, indem sich jeder einzelne seinen eigenen kleinen Schleichpfad ausdenkt, um möglichst unbeschadet ans Ziel zu gelangen.
Natürlich ist es nicht so einfach! Meint ihr etwa, ich wüsste das nicht?
Genau das sage ich doch auch.
Es sind nicht auf der einen Seite die Guten und auf der anderen Seite die Bösen.
Aber immer wieder gibt es Kategorisierungen, die sich so anhören, als wäre es so einfach.
(die Armen versaufen das wenige das sie haben oder die Familien, in denen nicht "anständig" gekocht wird)
Jammern bringt nichts, das stimmt. Ich weiß nicht, ob ich damit gemeint bin, aber es hört sich so an. Und dagegen verwehre ich mich in aller Deutlichkeit.
Literatur-Empfehlung dazu
"Empört Euch!" von Stephane Hessel, 94, KZ-Überlebender, gestern bei Beckmann
Anmerkung von mir: wer, wenn nicht wir?
Die Leute, die die Tafeln brauchen, um sich zu ernähren, können nicht danach fragen, wo das Gemüse herkommt. Genau das ist der Punkt. Es sieht auf den ersten Blick aus wie ein Luxus-Problem und ist garantiert gut gemeint. Die Tafeln sind so etwas wie ein Freibrief für die Politik.
Sie sind dennoch unumgänglich. Eine Schande für ein europäisches Land.
Das Problem ist ein Elementares.
emirena