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Orlanda
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Ich habe soeben ein Buch fertiggelesen. Es erzählt die Geschichte der Marianne von Werefkin, der Gefährtin von Alexej Jawlenski. Sie hatte Jahre in einer Art "Irrsinn" verbracht, das möchte ich hier aber nicht schildern, sondern, dass sie mit 68 noch von gestandenen Männern angeschmachtet und begehrt wurde! Sie war damals schon verarmt, aber sie war aufgrund ihres erfahrungsreichen Lebens eine Weise, eine Seherin und das haben die Männer wohl gespürt. Der jüngste Mann in den Reihen der Anwärter war knapp über 50, ein kunstsinniger Berliner, den sie Santos nannte. Die beiden hatten eine sehr innige, nicht von Sex dominierte, Beziehung - aber natürlich spielte (angeblich) die körperliche Seite auch eine (wenn auch untergeordnete) Rolle.
Sie hat diese Beziehung sehr genossen - man sah sich drei-, viermal im Jahr, wenn Santos ins Tessin fuhr, um ein paar schöne Wochen mit seiner "Marianna" zu verbringen.
Das sind schöne, mutmachende Geschichten - gerade auch im Hinblick auf ihr Leben und auf die 'Fehler', die sie beging. Es zeigt, dass der Mensch reifen kann, dass man klüger werden kann und dass man, wenn man geläutert ist, auch dem richtigen Mann begegnen kann.
Ich glaube, liebe Stobbs, es gibt 'wunderbare' Männer - das, was Du da geschildert hast, ist vielleicht in Deinen Augen ein wunderbarer Mann. Die Kriterien für solche Einsichten sind aber höchst verschieden und manchmal sehr anspruchsvoll....
Orlanda