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Orlanda
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Liebe Nixname,
gerne suche ich Beispiele in der Natur, auch im Tierreich - wir sind ja auch Säugetiere, wenn auch gehirnmäßig höherentwickelte (angeblich...)...
In der Balz, Brunft oder wie immer das bei den lieben Vierbeinern sich nennt, stehen Männchen und Weibchen eng beisammen. Sogar Einzelgänger wie Bären oder Tiger, dulden einander in der Zeit der aktiven Fortpflanzung.
Danach geht man wieder eigene Wege. Bei manchen gefiederten Genossen betreibt man gemeinsame Brutpflege, bis die Jungen flügge sind.
In Rudeln lebende Tiere spalten sich nach der Brunft auch oftmals in weibliche und männliche Gruppen. Nur während der Brunft gesellen sich ein oder mehrere Männchen zur Weibergruppe.
Der Mensch hat nun sich Regelwerke ausgedacht, damit nur alles schön unter Kontrolle ist. Es erleichtert die Übersicht und sichert das Überleben der Nachkommen. Es gibt mehrere Modelle...
Nun außerhalb der Kinderproduktion stehend beginnt man sich zu fragen, ob denn auch in späten Jahren noch ein Regelwerk notwendig ist. Brauche ich noch einen Partner, der mit mir morgens aufsteht und sich brav abends neben mich ins Bett legt. Mag ich noch diese permanente Nähe?
Es kann schon sein, dass einen noch einmal Amors Pfeil so richtig trifft, dann geschieht das, was im Wiener Lied so klingt wie ".. Du narrischer Kastanienbaum, Du blühst noch im August...". Es ist nichts einzuwenden gegen eine späte Blüte und noch einmal den Frühling zu genießen, auch wenn er unzeitgemäß daherkommt..
Dann steht man eng beisammen, wie Bär und Bärin, Tigerkater und Tigerin... Man hat sich zum Fressen gern, mit Haut und Haaren...
Vielleicht wird's später eng und man will wieder frei durch die Wildnis streunen, keine Leine am Hals und kein "bei Fuss" im Ohr..
Auch das wäre normal.
Orlanda