Beiträge zum Thema: Soziale Gerechtigkeit ..

 
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Orlanda
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Vermutlich hat der Zusammenbruch des Ostens eine neue Welle der Umverteilung ausgelöst - nicht nur in Deutschland, sondern eben auch im Osten Europas. Ich brauche ja nur an den kleinen Bereich - wie z.B. an meinem Arbeitsplatz - denken. Als es losging, hoben die Geier ihre Köpfe. Noch ehe man genau wußte, was "drüben" zu holen ist, begann man im Geiste schon DDR-Häuser möglichst billig zu kaufen, man raffte schon im Voraus...

"Drüben" war es nicht besser. Ein paar Geier waren auch dort sofort zu Stelle als es um Stellenvergabe in den neu gegründeten Ost-Niederlassungen ging. Ich war damals in der Personalabteilung und auf meinem Tisch landeten die Bewerbungen der ehemaligen SED-Oberen, die nun hofften, im Konzern einen guten Posten zu ergattern. In den Bewerbungsmappen befanden sich Dokumente mit haarsträubendem Inhalt..

Es hat nicht lange gedauert, bis jene Herren tatsächlich "oben" waren und Bereiche und Abteilungen leiten durften. Der schicke Schlitten und das passende Gehalt gehörte selbstverständlich dazu.

Es heißt, dass der Teufel immer auf den größten Haufen sch.... und dieser Spruch hat sich immer wieder bewahrheitet.

Es ist in allen Gesellschaftsschichten so, dass sich die eh schon reichen die größten Brocken zuschieben. Und es wurde, scheint mir, immer schlimmer.

Es sind nicht jene, die sich ihren Urlaub vom Mund absparen, um drei Wochen am Meer sein zu dürfen, die der Gesellschaft schaden, sondern jene, die den Kragen nicht voll bekommen...
Während hier im Unternehmen eine ganze Abteilung ihren Job verliert, schaufelt man oben eine Million um die andere und die Vorstandschaft gönnt sich immer wieder satte Zahlungen in die eigene Tasche.

Man könnte dieses Lied unendlich lang weitersingen, aber ich habe so "die Schnauze voll" von all dem, dass ich meistens gar nicht darüber reden oder schreiben mag.

Klar, und dann ist es so, wie ich es beschrieben habe: Solange man selbst auf einem einigermaßen festen Boden steht, ist es einfach vom einfachen Leben zu sprechen. Für jemanden, der Arbeit und ein Dach über den Kopf hat, ist es kein großer Verzicht, kein Auto in der Garage zu haben, keinen Luxusurlaub zu haben... Darum geht es ja nicht. Es geht um jene, denen aller Verzicht auch nicht aus der misslichen Lage hilft. Ich habe die Sicht nach oben und nach unten.

Jene die unten sind, sehen hoch und sehen mich und jene ganz oben..

Manchmal frage ich mich, wann es losgehen wird. Aber solange die mittlere Fettschicht da ist, die die obere schützt, wird es keine Revolution geben. Erst wenn die mittlere Fettschicht immer dünner wird, stehen die Zeichen auf Kampf...

Orlanda
 
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Orlanda
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Liebe Signorina,

hast Du eine Aufzählung von "Handlungen" erwartet?

Nun, es waren einfach nur Gedankengänge, eine gedankliche Zusammenfassung, mit dem Resümee, dass es keine generelle Lösung des Problems gibt.

Vielleicht sollst Du, so wie andere auch, Dich nicht auf ein Handlungsprotokoll versteifen, sondern einfach einmal versuchen zu verstehen, was geschrieben steht...

Manch philosophische Betrachtung hat am Ende das eine oder andere bewirkt....

Orlanda
 
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Hallo Signorina,

inwiefern geht es um das Prinzip ALDI oder IKEA oder um Umsatz-Milliardäre?

emirena, bekennende Nicht-Milliardärin
 
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eine Illusion. Wie praktisch. Dann müssen wir uns ja nicht weiter den Kopf zerbrechen!?

Ich sehe das anders und zitiere Jules Verne:
"alles was Menschen sich ausdenken können, kann/wird eines Tages Wirklichkeit werden"

Der Zusammenhang ist zwar ein anderer, aber was hindert uns, in eine Richtung zu denken, bei der die Wirklichkeit der Illusion oder dem Ideal so nahe wie möglich kommt?

Was hindert uns? Ich bin mir sicher, jeder hat eine Erklärung und eine Antwort für sich gefunden, die gerne auch bei jeder Gelegenheit wieder "bemüht" wird.

Ich fürchte, Menschen sind einfach nur unfähig, über ihren eigenen engen Horizont hinaus zu denken und zu handeln. Ich nehme mich selbstverständlich nicht aus.

emirena
 
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signorina
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Hallo kirie,

da stimme ich Dir zu, von Handlungen lese ich hier auch nichts.

Hallo merlin,

von Demos auf der Strasse halte ich auch nicht viel.

Auch die Pauschalschelte einiger gegen z.B. Aldi zeigt mir nur, dass diese sich nicht richtig informiert haben. Wer seine Meinung wirklich überprüfen will, kann dies ja bei Google (auch Umsatz-Milliardäre) nachlesen.

IKEA arbeitet ja nach einem ähnlichen Prinzip. Da gibt es aber nur Befürworter.

Mich wundert, dass z.B. noch niemand daran erinnert hat, dass man auch in sogenannten "Dritte Welt Läden" einkaufen kann.

LG

Signorina
 
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die Dinge SIND dramatisch!
 
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das Eingeständnis, dass Du auch nicht wirklich eine Patentlösung hast, gefällt mir, liebe Orlanda, wesentlich besser als Standard-Rezepte, die meistens nur als Rechtfertigung dafür dienen, dass man nichts damit zu tun haben will. Schließlich hat man selbst ja nichts falsch gemacht.

Ich verstehe diese Haltung und gestehe, dass ich auch manchmal dazu neige, die Zusammenhänge zu negieren, weil ich ein gewisses Anrecht darauf zu haben glaube, mein Leben zu genießen, so gut es mir eben möglich ist.

Es geht mit nicht darum, Schuld zuzuweisen, weder mir selbst noch anderen, es geht mir nur darum, die Dinge nicht schönzureden.

emirena, satt und zufrieden
 
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Orlanda
Orlanda
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Ja, Merlin. prinzipiell ist es so, vorallem was die Masse betrifft. Im kleinen, um einen herum, kann man schon die Augen offen halten. Manchmal sind es auch die kleinen Dinge, die unserer Anteilnahme bedürfen...

Orlanda
 
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Merlin47
Merlin47
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Es ist einfach eine Illusion zu glauben, wenn man auf die Straße ginge, könnte man etwas wirklich grundlegend verändern.

Ein Blick in die Geschichte zeigt das leider überdeutlich. Meistens werden nur die Köpfe ausgewechselt und nach einer gewissen Zeit ist man wieder von den Idealen abgewichen und befindet sich in einer ähnlichen Situation, wie zuvor.

Der Mensch ist schon seit Jahrtausenden auf der Suche nach der sogenannten Gerechtigkeit und hat sie bisher noch nicht gefunden: woran mag das wohl liegen?

Wir können sicherlich noch weitere Jahrtausende weitersuchen, aber finden werden wir sie auf diese Weise nicht.

Nein, auf der Straße werden wir nur eine Ungerechtigkeit gegen eine andere austauschen können, damit verändern wir jedenfalls nicht den Menschen selbst.

Merlin
 
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Orlanda
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Teil 2:

Die Konsumwelt und das Verhalten einer ‚wohlhabenden’ Masse wird zum Wunschbild all jener, die nichts haben.
Weil sich die maßlos konsumierenden ab und zu besinnen und sich der Abartigkeit ihres Tuns bewusst werden, glau-ben sie in der Bedürfnislosigkeit ihr Heil zu erkennen. Bedürfnislosigkeit, die dem im Überfluss lebenden Menschen als Erlösung aus dem Konsumdelirium erscheint.
Mit dieser Erkenntnis tritt der Wohlhabende an den in Armut lebenden Menschen heran und fordert von ihm Bedürfnis-losigkeit (siehe Streit um Erhöhung der HartzIV-Bezüge).

Die Erkenntnis der Bedürfnislosigkeit entbindet den Wohlhabenden so von Gewissensbissen und Schuldgefühlen.

Die Denkweise ist ähnlich jener der christlichen Lehre, wonach der Arme in den Himmel kommt, zu dem der Reiche keinen Zugang hätte.

Auch hier wird eine vom Wohlhabenden ersonnene Heilsbotschaft dem Armen zur Tröstung in Aussicht gestellt, wenn er denn nur zu seiner Armut stünde und diese akzeptierte: „Nur wer bedürfnislos ist kommt in den Himmel“. Eine Weis-heit, die sicher ihre Berechtigung hat, aber wohl NUR für den, der sich, auf einem soliden materiellen Fundament ste-hend, freiwillig einem Verzicht unterwirft.


--
Diese Gedanken hatte ich heute morgen auf dem Weg zur Arbeit, auch zu meinem Vorschlag eines Kochkurses für Menschen mit geringem Einkommen.
Ich meine, es ist einfach aus meiner Position solche Behauptungen aufzustellen; sicher gut gemeint. Aber ich glaube, dass man auch unter dem Deckmantel des Gutmeinens manchmal das Verkehrte sagen kann...

Wenn ich genau bin: Ich hab für all das Unrecht, das geschieht auch keine Lösung. Dann lieber wieder den Focus auf die eigenen Bereiche lenken und schauen, wo Bedarf ist...

Orlanda
 
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Orlanda
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Teil 1:

Soziale Gerechtigkeit… - ist für mich ein merkwürdiger Begriff, denn nicht alles, was gerecht ist, ist auch sozial und umgekehrt: manche Ungerechtigkeit kann sozial sein – wenn z.B. jemand, der partout nicht arbeiten will, trotzdem von der Gemeinschaft ernährt wird. Und manches was Recht ist, kann auch unsozial sein.

Es gilt in meinen Augen eher: „Gleiches Recht für alle“ und „Jedem genug zum Überleben und Leben“…

„…Und wie war ich so reich damals, als ich arm war!..“
schreibt Peter Rosegger in seinen Erinnerungen an seine Jugend. Diese Sicht findet Rosegger aber erst in späteren Jahren, als er schon wohlhabend ist und in finanzieller Sicherheit lebt.
Seine Kindheit war geprägt von Armut und während seine Eltern den Weg aus der Armut nicht mehr fanden, gelang es dem jungen erwachsenen Rosegger mit der Unterstützung einflussreicher Freunde den Weg in ein materiell gesichertes Leben zu finden.

Der romantische Blick Roseggers von einer finanziell sicheren Basis auf die Armut ist vielen Menschen eigen, die nicht in Armut leben und die keinem materiellen Mangel ausgesetzt sind.

Wer keinen Mangel, keine Armut erleidet, wessen Grundbedürfnisse erfüllt sind, der setzt manchmal die Armut mit verklärter Bedürfnislosigkeit gleich.
Wer jedoch unfreiwillig arm ist, dessen Grundbedürfnisse nicht oder nur mangelhaft erfüllt sind, für den hat Armut kei-nen romantischen Glorienschein – für den bedeutet Armut Hoffnungslosigkeit, physischen Hunger, Trostlosigkeit und Lebensunsicherheit.
Wer in unfreiwilliger Armut lebt, steht mit dem Gesicht zur Wand, ohne Hoffnung auf Verbesserung der Situation.


Früher gab es viele arme Menschen, Familien, und meistens hatte man sich mit diesem Zustand abgefunden. Es gab keine Medien, die den Armen das andere Leben, wie es auch sein kann, vor Augen führten. Es gab Märchen, in denen das Gute immer siegte. Aber man wusste: Das sind Märchen. Man glaubte an Gott und an das christliche Versprechen, dass nach dem Tod die Belohnung käme für das erlittene Leid und Unrecht.
Heute lässt sich niemand mehr von all diesen schönen Traumbildern und Geschichten beeindrucken und trösten. Heute erfährt man durch die Medien, wie das Leben ohne Armut sein könnte. Und alles ist auf dieses ‚perfekte’ Leben zuge-schnitten. Wer heute arm ist, der befindet sich in einem Märchen, aber in einem, in dem nicht mehr das Gute siegt, sondern der Habgierige, der Reiche als Gewinner und Sieger davonkommt.

Es hängen im realen Märchen überall auf den Bäumen „gebratene Hühner“, aber sie hängen sehr hoch und ohne Leiter sind sie nicht zu erreichen. Wer arm ist hat keine Leiter.
Es gehen Rufer herum, die den Hungernden keine Leiter anbieten, sondern sie nur auffordern höher und noch höher zu springen: „Reiß Dich zusammen, dann schaffst Du es!“
Die Hungernden werden immer schwächer und immer trostloser, weil sie mit den vergeblichen Sprüngen auch noch die letzte Kraft und alle Hoffnung und allen Mut verlieren.

Mit einer Verarmung der Bevölkerung geht meist auch ein mentaler Wandel vor sich. Es wird kaum nutzen, ein paar Euro mehr an die Bedürftigen zu zahlen oder Gutscheine für die Erziehung und Bildung der Kinder zu verteilen. Wer für sich selbst alle Hoffnung verloren hat, glaubt nicht mehr an ein besseres Leben, nicht mehr an die Möglichkeiten einer Verbesserung der Lebensqualität und kann positive Sichtweisen und Kraft kaum oder gar nicht mehr an seine Kinder weitergeben.
...
Fortsetzung -->
 
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signorina
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Wenn unter "sozialer Gerechtigkeit" hauptsächlich die Chancengleichheit und Verteilungsgerechtigkeit verstanden wird, darf ein dritter Faktor nicht vergessen werden:

Die Freiheit.

Sie steht dem Schlagwort der sozialen Gerechtigkeit gleichwertig gegenüber. (Siehe arabische Revolution).

Somit ist diese soziale Gerechtigkeit, welche zudem jeder individuell etwas anders sieht, kein absolut gutes Ziel für welches man das andere aufgeben darf.

Umgekehrt gilt das gleiche. Man muss einen funktionierenden Kompromiss finden.

LG

Signorina
 
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Liebe Kirie,
die Deutschen sind auf die Straße gegangen - 1989 in der DDR, zu Millionen....

Aber was für viele dabei rausgekommen ist (Arbeitslosigkeit, soziale Kälte...) haben sie sich sicher so nicht vorgestellt.

Vielleicht hindert das auch viele Menschen am Weitermachen - denn wenn man sich die Parteienlandschaft so anschaut, kann man immer nur das kleinere Übel wählen.

Deshalb: Im Kleinen und im Privaten anfangen, das kann jeder - und wenns jeder tut,tuns alle....

Merope, die jetzt gleich für eine Woche entschwindet.
 
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hallo Lefour,
erstaunt stelle ich fest, dass wir humanitär und sozialpolitisch in etlichen Punkten übereinstimmen.

Ich kann es nicht mehr hören:
Nein, nicht uns ALLEN geht es zu gut.
Und "auf die Straße gehen" mag in mancherlei Hinsicht ein guter Vorsatz zu sein, aber es nützt nichts, wenn die Zusammenhänge, die Abhängigkeiten und die Ausbeutermentalität nicht erkannt wird.
Und wer ist am "längeren Hebel"?

Eine Antwort auf diese rein rhetorische Frage ist geschenkt!
Es geht nicht um Kochkurse sondern um annähernd gleiche Chancen.

Merope, das hat mit auch verwundert, dass die neu aufgelegten "Zuschüsse" bisher so wenig angenommen wurden. Aber es ist eben auch eine Art von Stigmatisierung für die Betroffenen. Und darin genau liegt meines Erachtens die menschenverachtende Haltung.

Es geht eben nicht um Almosen und Mitgefühl, sondern um Menschenrechte, um die Freiheit der Wahl, welches Leben man führen möchte. Dass man dafür etwas tun muss, ist ja wohl keine Frage.
Man erwartet von einem Teil der globalen Geselllschaft, dass er (der Teil) sich mit seinem besch.... Los irgendwie arrangiert (Kochkurs macht) und NICHT dagegen aufbegehrt.

Warum? Es geht doch in Wirklichkeit um Besitzstandswahrung für Superreiche; in einem Bereich, wo dieser Besitzstand mit ehrlicher Arbeit nichts mehr gemein hat.
Da kann ja nicht zugelassen werden, dass dieser Mißstand mal unter die Lupe genommen wird.
Aber da bin ich stur, genau das werde ich so niemals widerspruchlos hinnehmen. Die Erde gehört uns allen.

Das sag mir keiner was von sozialer GErechtigkeit, auch wenn Herr Aldi seine Kohle nicht mitnehmen konnte. Ist diese Kohle etwa bei den Ärmsten in D oder auch nur bei seinen Angestellten angekommen???

emirena
 
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Liebe Merope - es ist ja so wahr, was du sagst. Ja, es müsste ein Zentralthema sein und insbesondere für die Jugend, denn sie wird bald die Aufgabe übernehmen, diese Welt mit allem für sich und ihre Nachkommen zu schützen...
Meine Großmutter sagte immer " für alles und jedes ist auf dieser Welt ein Kraut gewachsen" und vieles lernte ich von ihr. Heute kaufen wir aufgezüchtete Heidelbeeren - schön an zu sehen - aber haben sie noch die wichtige Wirkung (Schutz der Sehkraft zlB.)?Man ist verunsichert - kann man sie noch aus dem Wald holen. Und so ist es mit vielen Dingen -
Ensichten sind notwendig - Herz und Verstand muss wieder in Einklang kommen - und - ich bleibe dabei, jeder Mensch müßte "von seinem EGO etwas herunter kommen - lach, jetzt kann man wieder über mich "fetzen" - dennoch - in diesem Fall ändere ich meine Meinung nicht.
lb. Gruß
 
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Liebe Kirile,

ich gratuliere zum "Einsichts-Erlebnis" beim Anblick des Vollmondes.
Nein, es ist kein "anderes Thema" - es müsste als Zentralthema über allem stehen: "Alles ist miteinander verbunden."

Wenn diese Einsicht von Verstand und Herz Besitz ergriffen hat, ändert sich nach und nach das Denken und Handeln: Vom Ich zum Wir.

Liebe Grüße
Merope
 
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Im Moment habe ich gerade den wunderbaren leuchtenden Vollmond von meiner Terasse aus bestaunt und entgegengesetzt am Horizont die ahnende Morgenröte... es wird ein herrlicher Tag... Oft verstehe ich nicht, worüber sich der Mensch den Kopf zerbricht - Alles ist miteinander verbunden... das wahre göttliche ist die Natur und dazu gehört der Mensch, der sich leider zu sehr von Außen beeinflussen läßt und seines "Ur"sprungs nicht mehr bewußt ist - einfach vergessen hat und scheinbar auch vergessen sollte.... aber das ist ein langwieriges Thema.
Schönen Tag
 
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Orlanda
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Liebe Merope,
ich stoße gerne inDein Horn: Die Lebensmittelverschwendung, die hier in Deutschland betrieben wird, ist enorm.

Und zur Milchwirtschaft: Vermutlich (und nicht nur das!) ist es mit der Milch wie mit vielen anderen Dingen: Es wird mehr erzeugt als gebraucht wird. Überall steht sie herum, die gräusliche H-Milch, die "Jahrhunderte lang" gelagert werden kann. Und man schippert Milch und Milchprodukte quer durch Europa, bis sie an die Endverbraucher kommen. Das ist eine unglaubliche Mißwirtschaft, denn die Produkte müssen aus diesem Grund gut haltbar gemacht werden und kosten enorme Transportenergien.

Regionale Waren kaufen, das ist nach wie vor die beste Methode, um selbst zu sparen und um die Umwelt zu schonen. Brauchen wir den ganzen Südfrüchte-Kram, die Erdbeeren aus sonstwoher im Dezember?

Warum wird nicht mehr gekocht? Man kann mit Nudeln, kartoffeln und Gemüse hervorragende Speisen billig zubereiten. Schaut man sich die ganzen Halbfertig- und Fertigprodukte in den Läden (und vorallem auch Billigläden) an, kommt einem das Grausen: Sie sind nicht nur teuer, sondern auch in ihrer Wertigkeit gleich Null!

Ich würde vorschlagen vorallem mit Familien mit wenig Einkommen kostenlose Kochkurse durchzuführen. Oder auch in den Schulen schon sehr früh Kochen als Unterrichtsfach einzuführen. Lebensmittelkunde ist meines Erachtens eins der wichtigsten Wissensgebiete für einen Menschen.

Jedes Tier lernt von seiner Mutter - manchmal auch vom Vater - was essbar ist und wo man das Essen findet. Was lernen Kinder von manchen Müttern und Vätern? Wie man eine Dose oder ein Päckchen öffnet...

Orlanda
 
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Hallo Merope, noch gut kann ich mich an meine Kindheit erinnern und daran, dass wir aufgrund der Nachkriegszeit selten Fleisch auf dem Tisch hatten, dafür mehr Kartoffeln, Gemüse e.c. und dies entsprechend den Jahreszeiten. Meine Großmutter, aus Böhmen stammend, konnte mit dem was da war wunderbare einfache Gerichte zaubern, die ich auch heute noch auf meinem Speiseplan habe. Einfach, aber gesund. Auch heute wird noch so gekocht, wie die Jahreszeiten etwas bereit halten. So werden im Winter eben keine Erdbeeren gegessen - als Beispiel. Die mediterane Küche bietet auch eine ganze Reihe leckere Dinge - ohne viel Fleisch....
einen schönen sonnigen Tag
 
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Lieber Merlin,
einer der Aldi-Brüder ist ja kürzlich gestorben. Mitnehmen konnte er nichts. Zumindest da herrscht Gerechtigkeit.:-)

Liebe Emirena,
unsere Diskussion geht ein wenig aneinander vorbei. Natürlich weiß ich um die Ausbeutung der "dritten Welt" (Was heißt das überhaupt -es gibt nur eine Welt und pessimistische Statistiker geben der Menschheit noch 300 Jahre bis zur Selbstvernichtung.)

Mir ging es bei meinem Beitrag nur darum, dass - Gott sei Dank - bei uns hier in Mitteleuropa auch Kinder aus benachteiligten Familien Chancen haben.

Was mich allerdings sehr nachdenklich stimmt: (Gestern in der Nachrichten). Bisher haben nur ganz wenige der berechtigten Hartz IV-Familien für ihre Kinder Anträge im Rahmen des Bildungspaketes gestellt.

Heute sah ich auf 3-Sat (leider nur den letzten Teil) eines Berichtes über Bio-Landwirtschaft: Kühe rückzüchten, die wieder Gras und Heu fressen, dadurch seltener krank werden und eine höhere Lebenserwartung haben aber: Sie geben weniger Milch.
Also (so wurde gesagt) - Umstellung unserer Essgewohnheiten.

Sind wir dazu bereit: Kartoffeln und Gemüse - und nur wenig Fleisch - und nicht mehr das Schnitzel, das über den Tellerrand hängt mit 2 Salatblättchen.

Bin mal gespannt auf eure Reaktion. Bisher kriegte ich immer, wenn ich von Konsum-Einschränkung sprach, eins auf den Hut. Aber ich machs trotzdem ---- Mein Hut ist stoßgesichert.:-))))

Gute Nacht
Merope

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