dieses Schönreden und Negieren der echten Not von Betroffenen wird immer unerträglicher. Ich könnte .......(darf ich nicht sagen), wenn ich höre, dass bei uns in Deutschland keiner VER-hungern muss.
Auch diese Aussage ist eine Schönfärberei, obwohl sie ganz wörtlich genommen stimmt.
Schon die derzeitigen "Sätze" (um das berühmte Wort diesmal nicht zu bemühen) garantieren Mangelernährung und Isolation für Millionen; von Teilhabe an gesellschaftlichem und kulturellem Leben ganz zu schweigen.
Nein, es geht nicht darum, jeden Tag "Braten" essen zu müssen, es geht aber um Gesundheit. Und alle, die hier Behauptungen aufstellen, dass man damit menschenwürdig LEBEN könne, verhöhnen die Betroffenen.
Das Problem ist doch, wer mit 0,47 € tgl für Öffentliche Verkehrsmittel und für 0,27 € tgl. für Cafe/Kneipe auskommen soll, muss, wenn er überhaupt noch mal sein Wohnklo mit Kochnische verlassen will, wieder vom Nahrungsbudget abzwacken, damit er einmal im Monat einen Kaffee trinken gehen kann. In Frankfurt kann er mit dem SAtz für öffentl. Verkehrsmittel knapp zweimal in die Stadt fahren, zum Arzt, zum Hugendubel, zur "Tafel" oder zum Second-Hand-Laden für neue Schuhe. (soll er eigentlich Unterhosen auch im Second-Hand-Laden kaufen????)
Er ist und bleibt isoliert; die Chancen auf Wiedereingliederung sinken von Monat zu Monat; erst recht, wenn ein bestimmtes Lebensalter erreicht ist, z.B 55+/60+ und mehr. Rente gibt es noch nciht. Wenn irgendwann, ist sie meisten (besonders bei Frauen, die Kinder - allein - erzogen haben), so niedrig, dass der Übergang von Stütze in Altersarmut GARANTIERT ist.
Nahrungsergänzungsmittel, gute Medikamente, eine gute ärztliche Versorgung, eine gesunde Ernährung, Teilnahme an kulturellen Events oder Weiterbildungsmaßnahmen, ein Sonntag in der Natur - all diese an sich normalen Dinge sind für Betroffene unbezahltbar - auf Lebenszeit.
Ja, fallt nur wieder über mich her; den Vorwurf zu polemisieren, nehme ich hin. Den Vorwurf nicht richtig hinzugucken, müssen sich einige von Euch auch gefallen lassen.
Ich weiß, wovon ich spreche. Und wenn ich selbst nicht so viel Power und Energie aufbringen könnte (nicht jeder schafft das), würde ich mir in Anbetracht der wunderbaren Zukunftsperspektive, isoliert, mittellos, vielleicht noch Zwangsarbeit bis 67, ungepflegt (Friseur etc. ist nicht drin) lieber den Strick geben als in Resignation darauf zu warten, dass das nächste Almosen kommt.
Es gibt m.E. nur eine Lösung, wenn wir nicht in einer Raubtier-Gesellschaft leben wollen: das Bedingungslose Grundeinkommen (siehe Fizzlis vorangegangener Beitrag)
sanft aber sauer
die Rebillin emirena