Beiträge zum Thema: Hiiiilfe! Rösler wird Wirtschaftsminister!?

 
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Merlin47
Merlin47
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Hallo Lefour,

die UNO setzt sich doch aus souveränen Mitgliedstaaten zusammen – wobei es völlig unerheblich ist, welche Staatsform die einzelnen Staaten haben. In der UNO werden auch nur Weisungen erlassen und kein Mitglied ist gezwungen sich diesen anzuschließen.

Ich denke auch, daß der Rest der Welt wenig Interesse haben dürfte, wie die BRD ihre inneren Strukturen regelt. Wer also sollte hier eine Resolution zu den Verhältnissen in diesem Land beantragen: etwa China, Nordkorea, Libyen oder Somalia, um nur ein paar wenige zu nennen?

Sicherlich kann man alles verbessern, aber so schlecht ist unsere Staatsform nun auch wieder nicht, daß wir uns vor einem Großteil dieser Mitgliedsstaaten verstecken müßten. Ich denke, daß die UNO größere Sorgen hat, als gerade das Staatsgefüge unseres Landes.

Merlin
 
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ruben7587
ruben7587
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herrschaften ,

es ist doch völlig egal , welche staatsform gewählt wird , allen wird es nie passen .

fakt ist doch , dass wir mit den politikern nicht zufrieden sind und uns wünschen , die alten gegen neue auszutauschen .

erhebt sich die frage , wer soll es machen ?
wo ist er denn zu finden , der gute mensch , der neben seinem guten willen auch noch das nötige rüstzeug mitbringt ?

geld : bröckchen , ich glaube , dass es zwischen den managern - nieten in nadelstreifen - und den echten managern , sehr wohl eine gesunde mittelschicht gibt , denn sonst wäre unser verein längst am ende .
diese leute gilt es zu gewinnen .

macht : wie sagte schröder : wer macht hat , muß auch den willen haben , macht auszuüben .
klartext : mit verliehener macht muß ich auch das kreuz haben , etwas durchzusetzen .

minister : früher glaubte ich , ein wirtschafts - minister müsse der oberguru der wirtschaft sein , ein verteidigungs - minister ? tja , sollte der wissen , wie man verteidigt ? sollte der gesundheitsminister arzt sein ?
nö , wichtig ist in einem ministerium der stab , das ministerium . da sitzen die fachleute , die dem jeweiligen minister zuarbeiten .

und bevor wir uns über unseren verein beklagen , sollten wir darüber nachdenken , wie denn der ideale staat aussehen könnte ?
vorschläge dazu würde ich gerne lesen .
 
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Merlin47
Merlin47
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Lieber Lefour,

warum sollte gerade die UNO die Lösung bringen? Hast Du Dir schon einmal angesehen, wie sich diese zusammensetzt?

Wenn von Kommissionen und Kommissaren die Rede ist, beschleicht mich immer ein Gefühl des Unbehagens.

"Wenn Du nicht mehr weiter weist, dann gründe einen Arbeitskreis!"

Merlin
 
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Merlin47
Merlin47
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Liebes Bröckchen,

dazu müßte man die Parteien entmachten und die parlamentarische Struktur ändern. Nun rate einmal, wer das beschließen müßte?

Ein gutes Beispiel ist die Änderung des Diätengesetzes. Vor Jahren hatte einmal in der Sendung "Hart aber fair" Herr Wüfelspitz vollmundig versprochen, er würde sich mit aller Kraft für eine Änderung einsetzen und die Sache könnte in absehbarer Zeit geregelt werden. Die Jahre sind vergangen: "Allein hör ich die Worte – aber sehe die Taten nicht."

Ich bin mir auch nicht so ganz sicher, ob sich mit einer neuen parlamentarischen Struktur groß etwas ändern würde, denn die Politik zieht, wie auch in jedem anderen Beruf einen ganz besondere Typ von Menschen an.

Ich fürchte, daß wir auch hier Gefangener unserer Möglichkeiten bleiben werden.

Merlin
 
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Bröckchen
Bröckchen
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Lieber Merlin,

da kann einem doch nur schlecht werden ...

Und diese Kungelei beginnt schon in den Kommunen. Auch dort überlegt man genau, wen man auf welchen Posten setzt, damit er die gewünschten Weichenstellungen vornehmen kann. Häufig werden dazu Leute ausgesucht, wo wegen bereits vorhandener Verstrickungen die Manipulation leichter fällt - oder die einfach dumm genug sind, nicht zu erkennen, dass sie einen Posten nur deshalb bekommen, weil sie manipulierbar sind.

... und häufig werden unliebsame (unfähige) Leute in die nächste politische Instanz (Landtag) verfrachtet. Da dann dasselbe Spiel ...

Auf diesem Weg werden dann gleich die Kontakte zur Wirtschaft geknüpft. Das müssen sie nicht einmal selbst initiieren, die Vertreter der Wirtschaft kontaktieren sie von sich aus, haben sie doch oft ein reges Interesse daran, die jeweilige politische Ebene zu manipulieren.

Aber alles Geschimpfe auf diese Zustände hilft nicht, solange man keinen Weg findet, das zu ändern.

Bröckchen
 
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Merlin47
Merlin47
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Das größte Problem ist die Parteienstruktur im Parlament. Es werden nicht die besten Leute an die richtige Stelle gesetzt, sondern Leute, die sich in der richtigen Seilschaft befinden und in den Proporz passen.

Gutes Beispiel, war der Verteidigungsminister Jung, der nur deshalb in dieses Amt kam, weil des Proporzes wegen ein Mann aus Hessen als Minister eingefordert wurde. Seine Qualifikation zu diesem Amt lag darin, daß er ein Busenfreund von Roland Koch war, der ihm zum Dank verpflichtet war (Spendenaffäre in Hessen).

Über das Einkommen der Parlamentarier sollte man sich keine Sorgen machen, denn die meisten sind in duzende Nebenbeschäftigungen verwickelt. Zudem entscheiden sie ja selbst über ihre Bezüge.

Weltmeister ist dabei Herr Riesenhuber, bei dem man sich fragt, wie er bei all diesen Nebentätigkeiten noch die Zeit fürs Parlament findet.

Es lohnt sich schon einmal genauer hinzuschauen warum und wie die einzelnen Leute zu Amt und Würde kommen. Wer zum Beispiel aus einer Seilschaft einer Partei ins Parlament gewählt werden soll bekommt einen Wahlkreis zugeschanzt, bei dem eine Wiederwahl gesichert ist.

Ein gutes Beispiel dazu ist Frau Schavan, die als enge Vertraute von Frau Merkel den sicheren Wahlkreis Ulm in Baden-Württemberg bekommen hat, obwohl sie zu dieser Region überhaupt keinen Bezug hat. Keine Sorge, bei anderen Parteien ist das nicht anders.

Ich glaube auch, daß bei der Spezies der Politiker nicht so sehr die materielle Dinge ausschlaggebend für ihre Weg in die Politik sind, sondern mehr das Machtkalkül. Deshalb klammern sich diese Menschen auch an ihre Stühle, bis hin zur Peinlichkeit.

Diese Ränkespiele führen dann dazu, daß sich das Parlament zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als weitreichende Entscheidungen zu treffen. Man einigt sich dann lieber auf den kleinstmöglichen Nenner oder sitzt es aus.


Merlin
 
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Bröckchen
Bröckchen
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... noch ein Satz dazu:

Eigentlich müsste man ihnen die Bezüge streichen, wenn sie neben ihrem politischen Amt im Aufsichtsrat (z.B. eines Energiekonzerns o.ä.) sitzen.

Besser wäre allerdings, wenn sie aufgrund des Interessenkonflikts das politische Amt aufgeben müssten ...
 
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Bröckchen
Bröckchen
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@ruben

Ich kann nicht glauben, dass Du das glaubst ...
Mehr Geld macht nur noch mehr Gier, und es fordert Menschen mit entsprechender Denkstruktur auf, schnellstens durch Einschmeicheln und Buckeln zu den Honigtöpfen zu gelangen, um dann nur noch darüber nachzudenken, wie man daran bleiben kann (Stichwort Wiederwahl).

Ich sehe es ja in der freien Wirtschaft, wo die Manager wirklich zum Teil unerhört riesige Gehälter beziehen. Und inzwischen sitzen dort die smarten Jung-Manager, die in speziellen Managerschulen gelernt haben, wie kapitalistische Marktwirtschaft am effektivsten betrieben werden kann.

Diesen Managern ist es egal, ob sie die Firma, in der sie auf den Chefsesseln sitzen, zu Grunde richten, hauptsache sie haben bis dahin gut verdient und können dann beim Verkauf der traurigen Überreste ihre dicken Aktienpakete ordentlich zu Geld machen.

Nein, solche Mechanismen möchte ich nicht bei Politikern fördern. Es wird dort eh schon viel zu viel danach geschielt, wie man an der Macht bleiben kann und wie man Konzerne fördern kann (wo sie in den Aufsichtsräten sitzen)
 
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ruben7587
ruben7587
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.... mmmh , denke die nummer läuft ähnlich ab , wie bei den großen einkaufsketten in der grabbelkiste .
gute sachen gibt es halt nur im fachhandel .

klartext : nach meiner meinung verdienen unsere politiker erheblich zu wenig - das ist meine überzeugung !!!

würden sie mehr verdienen , dann würden sich kandidaten zur wahl stellen , die ihr geschäft verstehen.

bis dahin müssen wir uns halt mit drittklassigen politikern abgeben . die besseren - oder guten - sitzen weiterhin dort , wo das große geld verdient wird .

ruben
 
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Na, wie wärs dann mit Schlaraffenland? *ggg*
 
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Merlin47
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Ob Legoland tatsächlich frei von staatlichem Ränkespiel ist, möchte ich doch stark bezweifeln.

Nach meinen Erfahrungen herrschen dort meist ziemlich eigenwillige Diktatoren, also nix mit Demokratie.

Manchmal fallen dort ganze Städte den Tyrannen zum Opfer und werden völlig ausgelöscht. Nein, das Leben ist dort wirklich sehr anstrengend.

Merlin
 
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Man sollte eine Staatsbürgerschaft im "Legoland"
beantragen, dann kann man das Leben wenigstens
spielerisch sehen und bleibt verschont vor
politischen Ränkespielen!!

Tolstoi
 
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die Frage, wo es besser ist, halte ich für legitim.
Sie kann vermutlich nicht eindeutig oder überhaupt nicht beantwortet werden. Aber man kann ja darüber nachdenken.

(ich sprach ja "nur" von Kündigung, nicht von Emigration). Und - es scheitert ja sowieso an den "Abfindungsverhandlungen". Meine "Shweigegeld-Forderung" will keiner akzeptieren. Vielleicht sollte ich mal den Kontakt zu Herrn R. aufnehmen.
(ist Halbspaß oder Halbernst, sucht euch was aus!)

emi(gration)rena
 
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Merlin47
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Ja, es ist ein Kreuz mit den Philosophen: Sie wohnen in einer Tonne und sind immer auf der Suche nach einer Antwort :-))
 
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Merlin47
Merlin47
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Ja, wo ist es besser?

Eventuell dort, wo es keine Menschen gibt :-))

Merlin
 
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Und wohin willste verschwinden, liebe Emirena - ich glaube nicht,dass es anderswo besser ist!

Merope
 
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Ich nehme mir das Recht, eine persönliche Abneigung zu empfinden. Auch das muss mal erlaubt sein.
Oder nciht. Ist mir egal.

Jeder kann das gerne anders empfinden.
Und was die Intelligenz betrifft, da kann man auch geteilter Meinung sein.
Und - nicht jeder, der intelligent ist, ist zugleich ein guter Politiker, ein Demokrat oder auch nur ein sympathischer Mensch.

Aber natürlich hast Du Recht, Lefour!
(und ich kündige trotzdem. Muss mal sehen, vielleicht kann ich ja eine Abfindung heraushandeln, wenn ich verschwinde!!?

emirena
 
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ein bisschen ganz subjektive Abneigung (gegen Aalglatt-Schönling Rösler) neben fachlichen Bedenken kann ich mir auch mal erlauben.
Ich mach' ja sonst schon vieles - mehr oder weniger freiwillig - mit. Aber das bringt mich an die Grenze meiner persönlichen Frustschwelle.

lieber Merlin, ob es sich lohnt oder nicht war noch nie meine Entscheidungsgrundlage. Leider. Vielleicht.

emirena
 
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Liebe Emirena,

Du solltest hier nicht kündigen, es lohnt sich nicht. Ob den Job nun Brüderle oder sein Parteifreund Rösler macht, dürfte an der eingeschlagenen Wirtschaftspolitik wohl kaum etwas ändern.

Die Gründe des Wechsels liegen ja im innerparteilichen Ränkespiel der FDP.

Merlin

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