Beiträge zum Thema: Hunde fühlen auch ...

 
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Orlanda
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Liebe Mondavia,
wir dürfen nicht vergessen: Der Mensch ist ein Naturwesen, auch wenn sein derzeitiger Zustand das fast nicht mehr erahnen läßt..!
Doch IN der Natur ist er Säugetier und sonst nichts. Deshalb haben große Raubtiere auch kaum ein Problem damit, ihn als Beutetier zu sehen, wenn kein anderes Beutetier greifbar ist - oder wenn ein Raubtier körperlich nicht mehr in der Lage ist große Wildtiere zu schlagen - da ist der Mensch auch eine leichte Beute...

Es ist fürchterlich für die Menschen, die es trifft, aber sie haben ein gutes Los gegenüber den Tieren, die dem Menschen in die Fänge kommen - ich meine weniger Wildtiere, die geschossen werden, sondern jene, die der Mensch unter grauenhaften Bedingungen züchtet, um sie sich zum Nutzen zu machen.

NIEMALS braucht sich der Mensch über grausame Raubtiere beschweren, ist er doch das grausamste unter allen Raubtieren!

Weißt Du, dass wesentlich mehr Haie den Menschen zum Opfer fallen als umgekehrt?

Orlanda
 
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hallo Mondavia,

Du zitierst eine frühere Aussage, die mir jetzt ein wenig aus dem Zusammenhang gerissen zu sein scheint.

An der ursprünglihen Stelle ging es mir dabei um das berechtigte In-Frage-Stellen grundsätzlich und auch um die Frage, ob es artgerecht ist, Einzel-Hunde zu halten, die oft mehr oder weniger als Partner-Ersatz dienen.

Das "Essen" von Tieren diente mir nur als Beispiel.
Ich selbst habe darauf keine Antwort, d.h. ich bin in Bezug auf tierische Nahrung etwas hin- und hergerissen. Ich tue etwas, was mir eigentlich von meiner Grundeinstellung her widerstrebt.

emirena, tierisch inkompetent
 
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manche Menschen würden sich auch gerne einschläfern lassen. Dürfen sie aber nicht. ABer eines fernen Tages (wenn sonst gar nichts mehr geht) wird man es bestimmten Menschen vielleicht "erlauben".

Ja, ich gestehe, das ist etwas makaber. Aber ich behaupte, das es so ist bzw. wahrscheinlich so ähnlich kommen wird.
(den Begriff "so ähnlich" näher zu erläutern, erspare ich mir.)

emi vor/hinter der Glaskugel
 
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Orlanda
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Ich möchte zum Thema Einschläfern auch noch etwas sagen:
Ich schicke voraus, dass es mir im Nachhinein bewußt ist, dass man keinen Rassehund kaufen soll, der schon die Grundlagen der Erkrankung aufgrund seiner Rasse in sich trägt. Das ist beim Dackel die Dackellähme (die es auch beim Schäferhund gibt, heißt aber anders...).

Ich habe mir schon früh Lektüre beschafft und war der Meinung, eine intakte, trainierte Muskulatur würde die Wirbelsäule stützen und es käme nicht zum Bandscheibenvorfall. Wie ich später erfuhr war das ein Trugschluss. Denn schon aufgrund seiner genetischen Veranlagung altern die knorpeligen "Dämpfer" der Wirbelsäule beim Dackel wesentlich schneller als dies bei anderen Hunden (vorallem nicht-Rassehunden) der Fall ist. Das heißt, ein zweijähriger Dackel hat Bandscheiben im Zustand wie sie sonst ein wesentlich älterer Hund hat. Dass da alles Training und straffe Muskulatur kaum oder keine Auswirkungen haben, verstand ich leider erst sehr spät.

Fakt ist, dass mein geliebtes Hundewesen, Freund und Genosse so vieler schöner Stunden, am 3. Oktober 1998 nicht mehr ins Auto einsteigen konnte. Die Krankheit wurde 3 Wochen lang behandelt, er bekam Injektionen und Mikrowellenbestrahlung. Es wurde trotzdem immer schlimmer. Eine Röntgenaufnahme zeigte, dass jener Bereich der Wirbelsäule betroffen war, der die meiste Belastung auszuhalten hat. Es war hoffnungslos, aber der Arzt überließ mir die Entscheidung was zu tun sei. Cliff hatte keine schlaffe, sondern eine spastische Lähmung, was das ganze auch noch sehr schmerzhaft machte. Das hängt damit zusammen, welcher Nervenstrang gequetscht wird, so erklärte mir der Arzt - jener der zum Gehirn leitet oder umgekehrt.

Am vorletzten Tag seines Lebens konnte er sich nicht mehr lösen (seinen Kot absetzen). Ein Hund, der das nicht mehr kann, kann auch nicht mehr fressen. Und ein Hund, der nicht mehr laufen kann, ist eine der armseligsten Kreaturen die es gibt.
Da lag er nun am Sofa und schlief; seine Pfoten zuckten und er gab seine typischen Jagdlaute von sich. Ich wußte, er träumt, dass er hinter einem Hasen herjagt, das war eine seiner Lieblingsbeschäftigungen. Und ich wußte, dass das nie wieder passieren wird, weil sein Körper so zerstört ist.

Da wußte ich, dass ich den Weg gehen werde, der ihm Frieden bringt. Denn das Tier versteht nicht warum es leidet - es versinkt in grenzenlosem Schmerz und hat kein Wissen um Trost und Heilung.

Ich hatte die Wahl, ihn leiden zu lassen, damit hätte ich mir den Abschied erspart. Das wäre für mich aber eine sehr grausame Entscheidung gewesen.

So fuhr ich ihn am nächsten Tag, am 26. Oktober 1998, zu unserem Tierarzt, der ihn vor dem Einschläfern betäubte. Cliff, mein Hund, schlief in meinen Armen ein, schmerzfrei und ich sah, wie seine wunderschönen treuen braunen Augen brachen und grau wurden...

Es war der schlimmste Tag und die schlimmste Zeit meines damaligen Lebens...

Wenn ich heute bestimmte Gegenden aufsuche, in denen ich früher mit ihm war, und wenn es gar Vollmond ist oder ein verhangener Tag, dann ist's mir als würde ich sein Geläut hören. Dann weiß ich, er ist wieder hinter seinen geliebten Hasen her...

Orlanda
 
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signorina
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@ kieri,

ich kenne zahlreiche Altenheime, da ist die Hundehaltung erlaubt.

LG

Signorina
 
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ach lefour, sei nicht gleich so schnell mit Deinen "wissenschaftlichen" Ausführungen . . . .
Laß mich Dir von Herrn Schmidt (der "alte" Hund) erzählen, WARUM er eingeschläfert wurde:
Herr Schmidt war eine Mischung zwischen Shitzu und Terrier - ein total schöner,liebenswerter Hund mit allen möglichen Macken :-)
er war etwa 15 Jahre alt,- blind - taub - nur noch ein paar Zähne - hatte einen Hüftschaden,so daß ihm die Hinterbeine oft wegknickten - in den letzten Monaten schlief er soooo tief, daß er zum Gassie gehen geweckt werden mußte - dann kam ein Schlaganfall dazu . . . .
der Hund hat geschrieen wie ein Mensch - -trotz Medikamenten ging es ihm nicht besser - immer wieder dieses Schreien und Jammern . . . . ganz furchtbar . . .
Meine Tochter hat ein kleines Vermögen zum Tierarzt getragen . . .
sie ist bei ihm geblieben, bis zum Schluß und durfte ihn, mit Erlaubnis ihrer Vermieterin, im Garten begraben.

So - und wenn es meinem Vater oder meiner Mutter SO ging wie dem Hund, wäre ich froh, wenn es eine Möglichkeit gäbe, sie von ihrem "Leben" zu befreien.

Jetzt bist Du dran . . .
 
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Da kommt mir doch der Gedanke:
was ist das für ein Mensch, der sich einen Hund hält????
und was ist das für ein Mensch, der von einer Katze gehalten wird?????

Woran liegt es, ob ein Mensch lieber/besser einen Hund oder eine Katze in sein Leben läßt???

Ich hatte eine Zeitlang eine kleine Mischlingshündin.
Da in der Wohnalnlage aber keine Tiere gehalten werden durften, mußte ich sie abgeben.
Tränenreicher Abschied :-(

Danach wohnten nur noch Katzen bei mir. Oder ich bei ihnen *schmunzel*

MeineTochter hat seit Jahren einen Hund. Den einen mußte sie nach 14 Jahren einschläfern lassen, weil er sehr krank und alt war.
Es war für den REst der Familie ganz furchtbar. . . .
Jetzt hat sie wieder einen Hund. Ich mag ihn, er mich auch - - -aber: eben keine Katze :-)

Jockeline, geduldet bei der Kampfkatze(die sich soeben auf der Couch breit macht)
 
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signorina
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Der Mensch im Hund, könnte man nach den neuesten Untersuchungen auch sagen. Er ähnelt dem Menschen wie kein anderes Tier – in Hormonen, Psyche und sogar Krankheiten.

Hunde verstehen es, wenn man in eine Richtung zeigt oder nickt, wo Futter versteckt ist. Wölfe und Schimpansen nicht.

Die Hunde haben im Verlauf des Zusammenlebens mit dem Menschen viele sozial-kognitive Fähigkeiten übernommen.

Der Hormonhaushalt ist verantwortlich für die charakteristischen Eigenschaften der Hunde: menschenähnliches Sozialverhalten mit lebenslangen Bindungen, ausgeprägte Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit, verminderte Aggression in der Gruppe.

Beim Bindungsverhalten spielen besonders die Hormone Oxytocin und Vasopressin eine wichtige Rolle. Beim Hund sollen sie gegenüber anderen Tieren zahlreicher vorhanden sein.

Ihre Besitzer haben im Schnitt eine geringere Stressanfälligkeit, einen niedrigeren Blutdruck und geringere Cholesterin-Werte.

In vielerlei Hinsicht ist die Bindung von Hunden und Menschen mit der von Eltern und Kindern vergleichbar.

LG
Signorina
 
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Orlanda
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Ja, Lefour, sicher, aber Hunde sind halt klarer, da gibt es kein Falsch und keine Hinterhältigkeiten - außer halt ein bißchen, wie bei meinem Hund, der genau den Moment nutzte, als ich in die Küche ging, um sich dann schnell die Leberpastete vom Tisch anzueignen...

Wenn man einen Hund zum Freund hat, dann ist es eine Freundschaft ohne Wenn und Aber bis zum letzten Atemzug...

Orlanda
 
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Orlanda
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Der Hund ist innerlich ein Wolf - er hat sich nur klug und weise das Verhalten des Homo Sapiens zunutze gemacht. Wie der Wolf in seinem Rudel, so kann/darf auch der Hund kein freies Sexualleben führen: Erst kommen die Alphatiere und dann erst alle anderen - die Alphas lassen keine Paarungen und keinen Nachwuchs der "niedrigeren Hierarchien" zu - wie das ja auch in der Menschengesellschaft früher oft war: nur wer ein Haus, eine Hütte sein Eigen nennen konnte, durfte sich verheiraten.

Ein Hund WILL arbeiten, er will mit dem Rudelführer tätig sein, "Beute machen", was heute leider manchmal eben nur als Spiel ausgelebt werden kann. Ob man den Hund nun auf eine Wundfährte setzt oder ihn zum Hüten von Vieh verwendet, ist dem Hund ziemlich egal. Hauptsache er kann tätig sein und mit seinem Rudelführer (männl. oder weibl.) zusammen sein. Und das Wichtigste: Der Hund darf sich ausreichend bewegen! Hundehaltung ohne ausreichende Bewegung ist Tierquälerei.

Der Hund ist ein Fleischfresser, obwohl es ja angeblich auch vegetarisch lebende Hunde geben soll - in der Not frißt er wahrscheinlich alles, nur um den Hunger zu stillen... (wie auch der Mensch).

Dieses ganze Hick-Hack um die Hunde ist ein nervtötendes Thema. Hunde haben ein Lebensrecht wie auch die Menschen. Es gibt ja auch zu viele Menschen, nicht nur Hunde, nicht wahr? Und ich kenne keine ausgelöschten Kulturen und keine ausgerotteten Tierarten, die wegen der Hundehaltung erfolgt sind, sondern alles Übel geschieht nur wegen der Menschen.

Ich liebe Hunde - alle, bei den Menschen ist das leider nicht immer möglich!

Orlanda
 
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ruben7587
ruben7587
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ich denke , dem max geht es besser , als manchem menschen , der nicht artgerecht gehalten wird .

bedenke :

- erst kommt das fressen , dann die moral
und
- hunde haben herrchen , katzen haben personal

- wie der herr , so das gescher ( kirie , deshalb ist der
max auch nicht so triebgesteuert - obwohl ... )

wow

ruben
 
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was den Max betrifft, bin ich ja nun beruhigt.

Aber meine Frage, ob es "artgerecht" ist, wenn Menschen ihre Hunde so halten, dass diese vielleicht nur ein- oder zweimal im Hundeleben - oder vielleicht auch gar nicht - das tun dürfen, was doch alle Lebewesen tun, wenn sie in Freiheit leben; diese Frage ist damit nicht beantwortet.

Auch wenn das schon seit Jahrhunderten so ist, dass Hunde und Menschen in einer Art Kollektiv zusammenleben, muß doch eine solche Frage mal erlaubt sein!?

Dass Menschen Tiere "essen", ist sogar schon seit Tausenden von Jahren der Fall, trotzdem kann man es in Frage stellen, ob es "artgerecht für den Menschen ist".

Ach ja, noch so eine "Sinn- bzw. Ethikfrage" drängt sich mir damit auf:
Ist es "artgerecht", dass wir Tiere "arbeiten" lassen?
Ist der Max denn auch ein Wirtschaftsfaktor?

Ich glaube ja gerne, dass es Tieren oft gut geht, wenn sie mit dem "richtigen Menschen" zusammenleben dürfen, aber mit der Frage nach "artgerechter Haltung" habe ich so meine Probleme.

emirena
 
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Frage an Dich, Lefour:
hat Max eigentlich auch Sex - und darf der das?
Was ist hundegerecht?
Und warum halten so viele Menschen Einzelhunde?
Brauchen Hunde keine Mit-Tiere, genügt ihnen die "Gesellschaft" ihres Halters?

Ich kann mir übrigens auch gar nciht vorstellen, dass jemand behaupten würde, Hunde bzw. Tiere überhaupt würden nicht fühlen.

Das Tiere nicht immer aus reiner (selbstloser) Tierliebe "gehalten" werden, ist ja kein Geheimnis.
Warum also tun Menschen das, obwohl sie wissen, dass........?

emirena

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