Beiträge zum Thema: Leistung muß sich wieder lohnen ...

 
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ruben7587
ruben7587
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oh lefour ,

ich glaube , hier müssen wir sehr genau unterscheiden.

was wirklich traurig ist , das ist die tatsache , dass wir nicht nur häuptlinge haben sondern auch eine ganze anzahl indianer .
in meinem landstrich trifft das besonders zu .
unbestritten gibt es hier unter den jugendlichen eine wirklich große zahl derer , die in ihrem bisherigen leben erkannt haben , dass entweder ihr iq nicht ausreicht oder ihnen ihre persönliche faulheit vor die füsse fällt .
sie haben ihr eigenes unvermögen erkannt und ganz einfach aufgegeben .
die jungen kerle erklären dir , sie seien von beruf
" werker " ? ( früher wohl als handlanger bezeichnet ) oder sie gleiten in die kriminalität ab .

bei den mädchen geht es nur noch darum , möglichst schnell schwanger zu werden , weil eine schwangerschaft die entschuldigung für alles ist :
- ich konnte ja meine schule nicht zu ende machen ..
- ich konnte keine lehre machen
- wer will denn eine frau mit kind
- ich mußte mich ja um mein kind/ kinder kümmern .

alles ausreden , um das eigene unvermögen zu kaschieren , kurzum , das neue PRÄKARIAT .

jeder halbwegs vernünftige kerl riecht den braten und hält sich fern . bleiben nur noch die "werker " , die als vater in frage kommen . und von denen ist in den seltensten fällen eine versorgung zu erwarten .

... und dann gibt es eben noch die von mir zitierte damenriege , in der es zum guten ton gehört , einen job zu haben .

auf dieser plattform fehlt mir das hintergrundwissen , ich vermute jedoch , dass die meisten damen , die hier schreiben , einen ordentlichen beruf haben ( oder , falls bereits berentet , hatten ).

wer macht jetzt dem betroffenen kreis klar , wie sie sich verhalten sollten ? wer erklärt ihnen , dass die aussage : " 400,- sind besser als nichts " auf dauert arbeitspolitisch absolut tötlich ist ?


ein grund , warum die klufft zwischen geringverdienern und hohen einkommen immer größer wird .

ruben
 
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ruben7587
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tach lefour ,

du schneidest hier ein sehr sensibles thema an .

ich persönlich glaube , dass die derzeitigen unterschiede zwischen den neuen großverdienenrn und den immer ärmer werdenden malochern zu einem großen teil aus dem eigenen verhalten resultieren .

unstrittig ist , dass das kapital ständig damit beschäftigt ist , auf möglichst billige art und weise , den eigenen wohlstand zu mehren .

entscheident ist doch m. e. nur , wie weit wir das zulassen .
wir können so viele gewerkschaften bilden , wie wir wollen , wenn jeder nur seine eigene situation sieht und bestrebt ist , mit dem rücken an die wand zu kommen , dann eröffnet sich durch diese spaltung dem kapital tür und tor .

dazu ein beispiel , ich betone , EIN BEISPIEL:

da wird doch die möglichkeit eines 400,- euro jobs eingeführt .
na wie toll ist das denn ?
ca. 28 % ( kranken- und rentenversicherung ) zahlt der arbeitgeber , ich brauche keine beiträge zu zahlen .

sieht im ersten moment recht gut aus aber jeder weiß , dass ich weder mich noch meine familie mit 400 euro durchbringen kann .
krankenversichert bin ich und die rente , tja , die rente ist noch weit .
also wird doch die ehfrau befinden , dass sie ein paar stunden zeit hat und sich hier schnell was dazu verdienen kann .

.... und damit nimmt das verhängnis seinen lauf :
diejenigen , die es nicht nötig haben davon zu leben , gehen hier einer beschäftigung nach , um ihr ego aufzupeppen .
bei denen , die von ihrer arbeit leben müssen , sieht das ganz anders aus .
der unternehmer streicht die vollzeitjobs und wandelt sie in kurzzeitjobs um , weil sie angenommen werden .
damit gibt es weniger vollzeitjobs und der , der von seinem lohn seinen lebensunterhalt bestreiten muss , findet keine arbeit mehr , DIE SICH FÜR IHN LOHNT .

würde niemand solche jobs annehmen , dann sehe die situation gänzlich anders aus .

ruben , der gewerkschafter , der immer noch an die solidargemeinschaft glaubt .
 
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Weil es uns irgendwie alle betrifft und teilweise eben auch berührt; und zwar auch dann, wenn wir schon "am Ende der Arbeitswelt" angelangt sein sollten?
Langsamer angehen, sicher eine gute Idee, aber es gelingt eben nicht immer und unter allen Umständen.

Die angesprochenen Chancen können wir trotzdem, zunächst parallel zur "Pflicht", später, wenn wir es wollen, nur noch "interessemäßig" nutzen.
Das muss ja nicht heißen, dass man sich um das Gesamt-Geschehen nciht mehr kümmert.

Lebensqualität heißt m.E. nicht, das gelebte Leben und die damit verbundenen Stressfaktoren aus dem Bewußtsein zu löschen, sondern trotz der realen gesellschaftlichen oder Umweltbedingungen zu neuen Möglichkeiten, Horizonten zu finden oder sich auf traditionelle oder auch neue Werte zu besinnen.
Im Einklang mit Umwelt, in Frieden mit allen Menschen und mit sich selbst; so sehe ich meine Lebensqualität.

Manchmal scheint es ganz einfach zu sein; ein anderes Mal wird man unsanft aus seinen Träumen gerissen....

Auch das ist Leben. Qualität erkennt man dort, wo man auch einen Blick auf "schlechte Qualität" hat.

emirena
 
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Der Begriff "Leistung" und "Leistungsträger" wird (meistens angeblich politisch korrekt) falsch interpretiert und pervertiert.

Und überhaupt; Leistung als Selbstzweck zu propagieren, ist wohl eine extrem deutsche "Tugend".

Wenn es darum geht, für die elementaren menschlichen Bedürfnisse (Essen, Dach über dem Kopf, Lieben) sind die meisten Menschen bereit, ANGEMESSENE "Leistung" zu erbringen.

Und zu Recht gibt es heute immer mehr Rebellion gegen allerlei Ungerechtigkeiten oder auch Ausbeutung.

emirena
 
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Bröckchen
Bröckchen
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@lefour,
da müsste man dann sehen, was/wen Du für die Reproduktionsleistung bezahlen willst ... so, wie Du es beschrieben hast ... da denkt mann doch: prima, Mutti wird für die Hausarbeit bezahlt - dann kann sie das auch zu 100 % machen, muss ich ja nix zu beitragen ... wird ja nicht viele Männer geben, die diesen Teil freiwillig auf sich nähmen ...

@kirie
... alles eine Frage der Organisation ... leicht war's nicht, vor allem finanziell, weil der nichtgezahlte Unterhalt überall mitgerechnet wurde (kannste ja einklagen!), so dass ich für nix Zuschüsse gekriegt habe, sogar vom Kinderfreibetrag nur die Hälfte!. Aber die Freude mit den Kindern hat mehr gewogen, wir erinnern uns alle gern an diese Zeit ...
Die Kinder haben jedenfalls daraus lernen können, dass jeder in der Lage ist, selbstbestimmt und eigenständig sein Leben zu gestalten.

---------

Aber zurück zur Leistung, passt auch trotzdem ganz gut dazu. Schließlich ist es eine beachtliche Leistung, Kinder zu erziehen. Leider bin ich gedanklich trotzdem sofort dabei, zu überlegen, wer von den beiden Beteiligten denn dafür honoriert werden soll? Und auch, wenn nur biologisch beteiligt, oder nur, wenn auch Erziehungsleistung erbracht wurde???

Bröckchen
 
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signorina
signorina
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„Politik ist nur der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.“

(Dieter Hildebrandt)

In seinem neuen Kaberett-Soloprogramm:

„Ich kann doch auch nichts dafür“

will er zeigen, wo es stagniert und wie endlich Bewegung in die Sache kommt.

Nur einer von vielen, die sagen: „Ich kann doch auch nichts dafür?“

LG

Signorina
 
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Bröckchen
Bröckchen
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@lefour
Zitat: " ... daß 50 % des BIP auf der Reproduktionsarbeit der Frauen beruhe, die Frauen aber nicht andeutungsweise am Lohnaufkommen beteiligt seien ... darum sollte der Lohn für Haushalt und Kindererziehung ..."

Ich finde nicht, dass die Bezahlung der Hausfrauentätigkeit das richtige wäre. Das würde m.E. "die 3 K", von denen wir doch weg wollen, neu zementieren, die Männer dürfen sich dann wieder ungestraft auf dem Sofa räkeln und sich bedienen lassen ...

Nein, viel sinnvoller wäre es, mehr in KiTas zu investieren und da auch mehr Flexibilität hineinzubringen, so dass auch Berufsgruppen mit ungünstigen Arbeitszeiten ihre Kinder betreuen lassen können. Die Kleinstfamilie, die sich gesellschaftlich etabliert hat seit der Industrialisierung ist eh nicht gerade das Beste, was wir uns und unserem Nachwuchs antun können.

Trotz Reproduktionsarbeit (3 Kinder) bin ich Vollzeit berufstätig gewesen - und ich glaube nicht, dass es meinen Kindern geschadet hat, tagsüber betreut worden zu sein.

Bröckchen
 
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Orlanda
Orlanda
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Ich denke da ist eine Riege, die sich alles zuschiebt, was den Wohlstand noch mehrt - so wie dies halt früher Adel und Klerus gemacht haben... So gesehen haben uns die Revolutionen früherer Zeiten nicht viel Neues gebracht. Sie haben nur die Blutsauger ausgetauscht. Am Ende ist es völlig egal ob der Blutsauger ein von und zu ist oder ein Abkömmling des Proletariats.

Und dann gibt es noch die Gruppe jener Menschen, die tatsächlich fleißig sind. In einer Art und Weise allerdings, die nicht inbedingt produktiv ist. Der Fleiß besteht darin, dass man mit gekrümmtem Rücken der Führungsriege die Füsse und andere unedle Körperteile küßt... Diese jenen sind dann auserkoren, dem Fußvolk vorzuführen, wie der arbeitssame Bürger zu sein hat. Man wird zu den bereits erwähnten Weihnachtsfeiern der Geschäftsleitung eingeladen, man bekommt ein geleastes Auto und andere kleine Aufmerksamkeiten. Dafür hat man dann aber seine Seele verkauft...

Das Fußvolk murrt, ein Teil lehnt alles was nach Zwang und Arbeit aussieht ab; der andere Teil des Fußvolkes sieht sich in der Pflicht und arbeitet für ein paar dürre Brotkrumen...

Haben wir nicht Zustände wie sie vor der Französischen Revolution herrschten? Ein bißchen mit verteilten Rollen, weil doch alle bzw. die meisten bürgerlicher Abstammung sind. Aber das Prinzip ist dasselbe. Und es wird schlimmer, weil, wie man schon lange weiß, "der Bauer, der auf's Ross kommt auch nicht zum dereiten ist"....

Ich meine, es gibt kaum einen Weg aus diesem ewigen Schlamassel. Denn sind die einen Blutsauger weg, wachsen irgendwo wieder andere nach. Selbst blutige Revolutionen haben keinen wirklichen Erfolg gebracht.

Orlanda
 
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oh ja, Lefour, welches Unrecht - nciht nur in Jobcentern - sich täglich abspielt, das weiß ich sehr gut.

Drum wollte ich eigentlich auch "nur" zum Ausdruck bringen, dass ich den "FAll" nicht wirklich richtig beurteilen kann. DAs soll heißen, ich könnte auch irren, weiß es aber nciht. Möglicherweise habe ich, auf den Einzelfall bezogen, etwas nciht bedacht. Deine Hinweise sind also durchaus berechtigt.

emirena
 
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Kirie, ja,
wir beide und sicher auch die meisten anderen werfen keine Lebensmittel weg, aber wir sind trotzdem daran "beteiligt", dass viele Lebensmittel weggeworfen werden, bevor sich überhaupt beim Verbraucher ankommen.

Wir zahlen die Überproduktion (meist aus Ländern, die Menschen ausbeuten) mit. Darauf haben wir zunächst ganz wenig Einfluß. Es ist ein Politikum und/oder Profitgier.

emirena
 
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Ich finde, Lefour hat diesbezüglih vollkommen Recht.
Alle sollten (ich sage müssten) weniger arbeiten, denn es braucht weniger produktive Manpower, um die Weltbevölkerung zu ernähren. Das darf man allerdings ebenso wenig laut sagen. Es würde immer Menschen geben, die gerne viel arbeiten und es würde auch Faulpelze geben. so what!

Sozialgedöns? Ja sicher kann das auch nerven. Ich verstehte es, wenn man seinen Teil dazu tut, dass die Not ein wenig im eigenen Umfeld gelindert wird, dass man sich nicht in jeder freien Stunde zusätzlich "engagieren" will, sondern auch ein bisshen LEBEN möchte. Trotzdem, das möchten die Unterdrückten eben - zu Recht - auch.

Und ich lasse mich auch nicht von Meinungsmachern gegen Arme und Ausgebeutete aufstacheln.

Um dieser Strömung entgegen zu wirken, erlaube ich mir, auch wenn's nicht gefällt, zu reden, zu schreiben, auch zu nerven. Sorry.
Ich höre oft, das würde ncihts nützen. Sehe ich anders.
Die Stimme des Volkes muss nur laut genug werden und sich entsprechend zu einem Orkan (im übertragenen Sinn) formieren, dann wird sich irgendwann etwas ändern.

Lefour im Fall der erschossenen Frau bin ich mir allerdings nicht sicher, ob die Polizistin nicht aus Notwehr gehandelt hat, um ihren Kollegen zu retten.
Auch weiß ich nicht, ob die erschossene Frau möglicherweise nicht im Vollbesitz ihrer gestigen Kräfte war. Vieles ist denkbar. Schwer zu sagen.....

emirena
 
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Orlanda
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Ach, Lefour, das ist alles ein alter Hut, der mir schon seit Anfang der 70iger stinkt!

Ich wiederhole mich, wenn ich sage, der Mensch ist so geartet, dass er gerne andere ausbeutet. Man kann nur wirklich etwas dagegen tun, wenn man den Mund aufmacht und - was ich am wichtigsten finde - in seinem Umfeld versucht, die Not zu lindern.

Die Mentalität vieler Menschen ist wie die jener Affen, denen man eine LKW-Ladung Bananen hingekippt hat. Sie wurden fürchterlich raffgierig und stritten sich um die Bananen, obwohl mehr als genug da waren. Als davor nur vereinzelte Bananen verteilt wurden, nahm sich jeder Affe eine Banane und verzog sich friedlich auf seinen Baum...

Orlanda
(ich weiß, dass ist wieder nur blabla, aber auch ich weiß nicht, wie man das allgemeine Elend lindern soll. Eigentlich geht mir das ganze Sozial-Getöns fürchterlich auf den Geist. Man getraut sich ja schon gar nicht mehr zu sagen, dass es einem gut geht - schon kommt wieder der Wink mit dem Zaunpfahl, dass es so viele Menschen gibt, denen es nicht gut geht...
Ich gehe aber zur Arbeit und leiste damit einen nicht unerheblichen Teil zu den Zahlungen, die an mittellose Menschen gezahlt werden. Das muss für's erste reichen...)
 
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Orlanda
Orlanda
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Solange das Volk "Deppen" wählt, die sich nur profilieren wollen, wird sich nichts ändern!
Gleichzeitig ist halt kaum jemand bereit, Verantwortung für alle zu übernehmen und in die Politik aktiv einzusteigen. Wer das tut, hat meistens irgendein Manko. Ein normaler Mensch wird nicht Politiker...!

Orlanda
 
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Bröckchen
Bröckchen
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... und so manch einer muss trotz 40-Stunden-Woche "aufstocken". Ist das seiner Leistung adäquat? Mindestlöhne könnten zumindest dabei die Subventionierung der Unternehmer beseitigen. Danke liebe CDU, dass ihr dabei an Tarifautonomie denkt ... der Staat wird das fehlende schon zuschießen, wenn der Unternehmer mit Sklavenlöhnen die Preisspirale nach unten treibt (seine Gewinne darf ihm natürlich niemand schmälern)

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