Beiträge zum Thema: Die Lust am Selbstbetrug

 
Beitrag aus Archiv
signorina
signorina
Anzahl Beiträge: 898
ir brauchen Träume, um im Leben voranzukommen.
Doch manchmal wird der Traum zur Lebenslüge – und das Selbstbild zum Trugbild.

Edith ist die glücklichste Frau der Welt. Sie macht Karriere als Romanautorin und lebt in ihrem Traumhaus. Ihr Mann trägt sie auf Händen. Und der Sohn brilliert an der Elite-Universität Princeton. Kein Wunder, dass schöne Mädchen und Arbeitgeber sich um ihn reißen. All das schreibt Edith in ihr Tagebuch – und nichts davon stimmt.

In Wirklichkeit hat ihr Mann seine jüngere Geliebte geheiratet, der arbeitslose Sohn ertränkt seinen Frust im Alkohol. Und statt als Edelfeder gefeiert zu werden, schreibt Edith nur für den Papierkorb.

In dem Roman „Ediths Tagebuch“ hat die englische Schriftstellerin Patricia Highsmith das spannende Psychogramm einer Frau gezeichnet, die ihre Realität nur noch erträgt, indem sie sich in eine Fantasiewelt flüchtet – in eine Lebenslüge.

Solange wir die Realität nicht vollkommen ausblenden, helfen uns kleine Schummeleien, den Alltag leichter zu nehmen. Doch zwischen einer Illusion, die uns Auftrieb gibt, und einer Lebenslüge, die uns schadet, liegt manchmal nur ein schmaler Grat.

Auszüge aus dem Text von: Birgit Schönberger
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 7477
Das sehe ich genauso, Anonymous,
Wie Du schon geschrieben hast, gibt es aber wohl für die meisten Menschen Situationen, wo ein bisschen Verdrängung und Selbstbetrug helfen, die Situation zu überstehen. Schutzmechanismus ist genau der richtige Begriff dafür.

Die Gefahr, abzurutschen halte ich allerdings im Allgemeinen für sehr groß. Noch gefährlicher kann es werden, wenn man "auf ärztliches Anraten" mit abhängig machenden Medikamenten zugedröhnt wird.

Das Thema Selbstbetrug passt m.E. auch ausgezeichnet zu politischen Streit-Themen.

emirena
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 1983
Wo ich doch die pure Lebenslust bin:-))))
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 1983
ja, Hauptsache du machst alles richtig, Mondavia - wir andern sind ja alle bissel hinterm Mond, nicht wahr.....

Merope, guckt grad mal hinterm Mond vor....:-)))
 
Beitrag aus Archiv
signorina
signorina
Anzahl Beiträge: 898
@ Stobbs,

schön, dass Du mich nimmst, wie ich bin.

Mir fällt es aber schwer, jemanden zu nehmen wie er ist, wenn überhaupt nicht erkennbar ist, wie er tatsächlich IST.

Besonders dann, wenn er sich heute so und morgen wieder gegenteilig äußert usw.

In meinen Augen verstellt er sich. Ob bewusst oder unbewusst?

Benotung: "Quatsch" ist eine direkte Benotung/Beurteilung.

"Emirena, hast das ja mal wieder bestens formuliert"
ist eine indirekte Zensur.

LG

Signorina
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 7477
na klar kann ich damit umgehen.
 
Beitrag aus Archiv
signorina
signorina
Anzahl Beiträge: 898
Hallo emirena,

die Bezeichnung „a la emirena“ fiel mir ein, weil manche Dir den Vorwurf machen, „kalt“ und „kopfbetont“ zu sein.

Sicherlich ist dies bei diesen oft auch nur Hilflosigkeit bzw. es fehlen die passenden Argumente.

Bei Dir muss niemand befürchten, unfair behandelt oder „hereingelegt“ zu werden.

Auch hängst Du Dein „Fähnlein nicht in den Wind“ bzw. hängst Dich an den Rockzipfel von irgendwelchen „zeitweisen“ Wortführern.

Da die Bezeichnung „Hart aber Fair“ ja schon geschützt ist, erfand ich eben den erwähnten Begriff.

Ich denke, Du kannst damit gut umgehen.

LG

Signorina
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 7477
oh, danke, Signorina,

bevor ich Deinen letzten Satz gelesen hatte, kam mir schon der Gedanke, dass so ziemlich jeder beim Thema Selbstbetrug von Dir gemeint sei. Habe auch prompt unverzüglich damit begonnen, "in mich zu gehen".

Allerdings finde ich auch, dass "kleinere Fälle von temporärem Selbstbetrug" manchmal ganz heilsam sein können, wenn man danach wieder auf den Boden der Realitäten zurückfindet. In Krisensituationen wirkt das wie eine Schlaftablette oder wie BEruhigungstee. Besser als Alk, Psyhopharmaka oder sonstige Geschütze/Süchte sind solche kleinen Fluchten aus der Realität allemal.

Schlimm ist es, wenn es chronisch geworden ist und manchmal wohl auch unheilbar.

Ich hoffe mal, dass Deine Worte für Dich kein unschönes Nachspiel haben. Aber sicher könntest Du damit leben. Wahrheit und Offenheit sind eben kein Schmusekurs. Um trotzdem klare Worte zu finden, dazu gehört Mut und Integrität.

emirena
 
Beitrag aus Archiv
signorina
signorina
Anzahl Beiträge: 898
Angeregt zu diesem Thema wurde ich von der Bücher-Bemerkung Sammy Woods, der treffend bemerkte, dass einige solange die „passenden“ Bücher lesen, bis sie selbst daran glauben.

Ähnlich geht es mir mit der Beurteilung der Beiträge hier. Wer zu allen Themen immer die gleichen / ähnlichen Bemerkungen aus seinem früheren Leben abgibt, ist doch mit sich selbst nicht im Reinen. Und er/sie braucht die Bestätigung von „Leidensgenossen“.

Wenn der-/diejenigen dann noch dagegen sind, alte Themen wieder zu beleben, befürchtet diese wahrscheinlich, dass jeder beurteilen kann, ob er/sie sich weiter entwickelt hat oder nicht.

Liebeserlebnisse sind ja eigentlich toll, wer aber dies in aller Öffentlichkeit ständig von sich wiederholt, muss sich nicht wundern, wenn die meisten diese „Liebesschwüre“ in einem anderen Licht betrachten.

Auch bei Personen, die eigentlich gegen alles sind, die Politik, Gesellschaft, Kirche, Kranke und die Leistungsträger verdammen, sich gleichzeitig aber als „Mitunternehmer“ (still) outen, machen mich misstrauisch. Zumal dann, wenn sich für ein französisches Seniorenheim aus diesem Kreis hier einige Leute rekrutieren lassen.

Da heben sich doch Diskussionen „a la emirena“ oder die Beiträge von Merlin, SammyWoods, Jockeline und auch Cardia wohltuend ab. Da erkenne ich keinen Selbstbetrug.

LG

Signorina

© 2023 lebensfreude50 . All Rights Reserved.

Scrollen