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Orlanda
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Ich meine, in gewisser Weise lebt man ja tatsächlich weiter, weil unsere Elemente nach dem Tod wieder in den Kreislauf der Materie zurückkehren...
Im TV lief einmal eine Dokumentation über Kriegsgräber in Russland. Da zeigte man ein altes Schlachtfeld und Stellen an einem Waldrand. Dort war aus den sterblichen Überresten eines gefallenen Soldaten ein neuer Baum entstanden. In den Wurzelstock des Baumes eingewachsen war der Schädel. Was könnte mehr die Verbundenheit des Menschen mit der Natur symbolisieren als das!
Mir gefällt auch die Vorstellung alter Völker, bei denen man die Verstorbenen in der Wildnis aufbahrte, damit wilde Tiere sie fressen können, weil man glaubte, damit ginge der Verstorbene in ein neues Leben ein. Das hat auch zur Folge, dass man die Natur und ihre Geschöpfe sehr respektiert, denn sie sind nicht einfach Tiere, sondern auch Träger derjenigen Menschen, die einst gelebt haben.
Die Sicht der Christen erscheint mir doch recht konstruiert und ist wohl nur dazu da, um einen Zweck damit zu erreichen: Mensch, Du bist geboren zum Leiden und wenn Du dieses Leiden duldest und es zuläßt, dass Du geschunden wirst, kommst Du (dafür) in den Himmel - sündig bist Du von Geburt an - Du kannst nur still und demütig sein!
... von denjenigen entworfen und verbreitet, die für das Leid verantwortlich waren... Was wäre der Welt ohne Christen alles erspart geblieben!
Freilich, heute kann man sich von dem Glauben das herausnehmen, was einem gut und richtig erscheint. Aber die ursprüngliche Aussage war wohl nicht so gemeint, dass es dem Menschen hier auf Erden gut gehen soll - es sei denn, er wurde Kleriker... für alle Anderen gab es Gutes erst im Jenseits...
Und dafür steht das Kreuz als Symbol...
Orlanda