Beiträge zum Thema: Medizin und Technologie ...

 
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hallo Gundulabella,

ich bin mir - obwohl nicht vom Fach - ziemlich sicher, dass falsche Ernährung viele Krankheiten begünstigt.
Das Dumme ist nur, dass es zu wenige Kapazitäten auf diesem Gebiet gibt.

Häufig findet man eine Art Halbwissen vor, das auch mit Vorsicht zu genießen ist.

Die meisten Schulmediziner weisen einen Zusammenhang weit von sich, weil sie keine genaue Kenntnis davon haben.

Es gibt aber auch unter Schulmedizinern und Fachärzten einzelne, die beginnen, ihr angelerntes Wissen diesbezüglich zu überdenken. Ich kenne einige. Aber da musste ich auch als Patientin das Gespräch erst mal in die beabsichtigte Richtung lenken. Sonst hätte ich auch nur ein Rezept in die Hand bekommen.

emirena
 
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Merlin47
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Liebe Gundula,

genau um dieses Thema ging es auch in diesem Film. Die reale Hebamme hatte damals ein Buch für Hebammen geschrieben, deren Grundsätze noch heute ihre Gültigkeit haben.

Trotz ihrer Verdienste wurde sie eingesperrt und verlor ihre Zulassung als Hebamme, nur weil sie es gewagt hatte gegen einen groben Fehler eines Arztes vorzugehen.

Letzter Anlaß zu ihrer Verhaftung war, daß sie während einer schwierigen Geburt, eine Anweisung des anwesenden Dorfpfarrers nicht befolgt hatte.

Damals war es bei schwierigen Geburten üblich, das ungeborene Kind bereits im Mutterleib mit einem Klistier und Weihwasser zu taufen. Fatal war dabei, daß dadurch viele Frauen durch das keimbelastete Wasser infiziert wurden und deswegen auch sterben mußten.

Obwohl zu jener Zeit gerade erst das Wissen um die Existenz solcher Bakterien aufgekommen war, hatte sie einen Zusammenhang mit dem Sterben der Frauen und dieser Art der Taufe vermutet.

Man sollte dabei bedenken, daß die konkreten Ursachen des Kindbettfiebers erst rund dreißig Jahre später durch die die Erkenntnis von Semmelweis beseitigt werden konnten.


Merlin
 
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Merlin47
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Liebe Cardia,

grundsätzlich ist eine Patientenverfügung sicherlich sinnvoll, es bleibt nur die Frage, ob sich die Ärzte daran halten. Wenn man schon sieht, auf welche Fallstricke man bei einer solchen Verfügung achten muß, spricht doch Bände.

Mein Vater hatte eine Betreuungsverfügung erstellt und als er wegen seiner starken Demenz einen Betreuer brauchte, hatte der zuständige Amtsrichter ohne zu fragen über alle Köpfe hinweg einen fremden Betreuer eingesetzt.

In den betreffenden Gesetzen steht viel geschrieben, aber leider bleibt da zwischen den Zeilen auch ein großer Spielraum für unterschiedliche Interpretationen.

Es bleibt nur zu hoffen, daß man in einer solchen Situation einem Arzt anvertraut ist, der diesen Spielraum im Sinne seiner Patienten gestaltet. Lebenserhaltung um jeden Preis ist leider eine weitverbreitete Praxis.

Merlin
 
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Es ist zu empfehlen rechtzeitig eine Patientenverfügung zu erstellen,- bevor der Mensch dazu dann nicht mehr in der Lage ist; denn...

"heute würde Lazarus nicht mehr auferstehen,
dazu hat die Medizin
zu viele Fortschritte gemacht."

Cardia
 
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Merlin47
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Liebe Emirena,

es ist die Arroganz mit dem absoluten Anspruch auf Unfehlbarkeit und Wahrheit.

Merlin
 
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ja, genau, Samuelos.
Und wenn es so nicht klappt, tritt automatisch §2 in Kraft: besser arm dran, als Bein ab.
 
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Ach Emirena, Du hast mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen: "besser reich und gesund als arm und krank" das meintest Du doch - oder?
 
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wenn schon Herr Dr. Merlin erschrocken ist, dann wüsste ich doch gerne etwas mehr.

Inwiefern sollen sich gewisse Einstellungen (und welche) der Ärzte bis heute gehalten haben?
 
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Merlin47
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Hallo zusammen,

Anfang Mai kahm im ZDF zu diesem Thema ein wirklich sehr guter Film: "Die Hebamme – Auf Leben und Tod."

Diese Geschichte spielt sich um 1813 in Tirol ab und schildert die damaligen Verhältnisse der Frauen und das Verständnis der aufkommenden Schulmedizin.

An manchen Stellen dieses Filmes wird erschreckend deutlich, wie sich gewisse Einstellungen der Ärzte bis heute gehalten haben. Der Film erzählt die wahre Lebensgeschichte einer Hebamme aus jenen Tagen.

Eine kleine Zusammenfassung der Handlung:
http://www.fernsehfilm.zdf.de/ZDFde/inhalt/24/0,1872,8232312,00.html

Merlin
 
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Bröckchen
Bröckchen
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Ein großes Problem in der Medizin ist, so behaupten viele Mediziner, der Hippokrates-Eid, der ihnen aufträgt, Leben zu retten unter allen Umständen. Sie benutzen ihn als Ausrede dafür, jedwede technische Möglichkeit anzuwenden, selbst wenn sie das Leben des Kranken nur um wenige Tage zu verlängern vermag.

Fragt man den Kranken dabei, ob er weiter "behandelt" werden will? Nein, denn er ist bereits nicht mehr in der Lage zu antworten.

Ich bin der Überzeugung, dass immer mehr Menschen diese übertriebene Apparatemedizin, dieses "am Leben erhalten unter allen Umständen" ablehnen.

Aber auch schon bei weit kleineren Beschwerden wird heute immer gleich nach einer Operation oder einem Ersatzteil gerufen ...

Kleines Beispiel, ich hatte einen "Tennis-Ellenbogen" (wohl zu viel Maus geschoben *gg*), da empfahl der Arzt sogleich eine Operation. "Das ist dann in wenigen Tagen alles wieder in Ordnung". Erst auf deutliche Nachfrage, ob es denn nicht auch Möglichkeiten gibt, ohne an sich herumschnippeln lassen zu müssen, war er bereit, einen Gips für 6 Wochen anzulegen ... das hat den Arm auch wieder in Ordnung gebracht.

Solche Beispiele gibt es viele, es wird viel zu schnell mit Operationen und chemischen Keulen versucht, den Organismus "in Ordnung" zu bringen. Viel sinnvoller ist da wohl alternative Medizin, die den Menschen als Ganzes betrachtet und versucht, das verlorene Gleichgewicht wieder herzustellen, statt an den Symptomen herumzumurksen.

Ob man da allerdings von niedergelassenen Ärzten viele Impulse erwarten kann, bezweifle ich, denn sie arbeiten gezwungenermaßen unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Und eine Operation bringt mehr Geld als ein gutes Beratungsgespräch - für das der Arzt inzwischen ja auch nur noch eine vierteljährliche kleine Pauschale erhält, egal wie oft er den Patienten dafür berät.

Bröckchen
 
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Die Medizin IST seit langem ein Wirtschaftsfaktor; die meisten Ärzte sind die Erfüllungsgehilfen und die "gewöhnlichen Kassenpatienten" sind tatsählich nichts als Multiplikatoren bzw. weden so behandelt.

DAs ist meine Überzeugung und in diesem Falle stimme ich Dir, Lefour, ausdrücklich zu.

Dass dabei bestimmte Mitglieder bestimmter "Kasten" auf der Strecke bleiben bzw. durch das Raster der "medizinischen Notwendigkeit" fallen, ist für mich offensichtlich.

Die "medizinischen Notwendigkeiten" geraten zur Farce, weil es Gesundheit nur als Ganzheit von Körper, Seele und Geist geben kann. Aber das ist ja bekanntlich "nicht für alle bezahlbar"! Ja, wo soll das Geld denn herkommen, frage ich mal ganz provokant.

Da haben wir doch schon gleich wieder die logische Begründung dafür, dass nicht alle Menschen GLEICH VIEL WERT sein dürfen. Weil die "Gleicheren" es den "Ungleicheren" nicht gönnen.

Die Technologie und der Fortschritt sind nicht für alle gleichermaßen nutzbar. Stecken wir also weiterhin viel Geld in die Entwicklung, damit die Einen sich das ewige Leben (wenngleich trotz ihrer Kohle nicht glücklich) kaufen können, während die anderen am besten mit Eintritt ins Rentenalter nach einem arbeitsreichen (und zufriedenen) Leben ins Gras beißen (sollen).

emirena

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