Beitrag aus Archiv
signorina
Anzahl Beiträge: 898
Der Eid kann in der BRD auch ohne religiöse Beteuerung geleistet werden.
Was veranlaßt Verantwortung übernehmende Menschen unserer aufgeklärten Zeit dazu, an derartigen Formeln festzuhalten?
Nachfolgend Antworten von Politikern zur Eidesformel:
"... Die Formel "... so wahr mir Gott helfe" macht uns Menschen bewußt, daß all unser Handeln und Bestreben fehlbar und begrenzt ist. In diesem Bewußtsein muß es unser Ziel sein, nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln. ..."
„....Christlicher Glaube ist untrennbar mit dem Auftrag verbunden, die Welt zu gestalten und am Werk des Schöpfers mitzuarbeiten. Wenn es auch keine "christliche Politik" und keinen "christlichen Staat" im engeren Sinne gibt, so ist für ... politisches Handeln doch untrennbar mit christlicher Verantwortung verbunden.“
„....Schließlich macht die Hoffnung auf den Beistand Gottes auch deutlich, daß ein Politiker, wie jeder Mensch, irren und auch schuldig werden kann. Diese Einsicht bewahrt vor der Gefahr, Politik zu ideologisieren. ..."
"... Ihre Frage, die Sie als Staatsbürger und Wähler stellen, ist sehr gut. Der mündige Bürger hat nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht sich zu informieren, z.B. welches Menschenbild Politiker vertreten. Ohne Menschenbild gerät jede Politik in Beliebigkeit. Politiker und Politik müssen angeben können, wer Absender und Empfänger, Subjekt und Objekt des Handelns ist. Die christliche Anthropologie integriert dieses Subjekt/Objekt-Verhältnis im Begriff Personalität, die das Fundament der Würde jedes Menschen ist.“
„Ich persönlich habe mich als Christ für die Benutzung der Bekräftigungsformel entschieden. Damit brachte ich den Glauben an meine unbedingte Verwiesenheit auf göttlichen Beistand in allen Worten und Taten, ja in meiner ganzen Existenz zum Ausdruck. ..."
Nun kann ja auch jeder bei einer Gerichts-verhandlung mit dieser Formel schwören.
Ist das Festhalten daran immer noch oder erst recht in der jetzigen Zeit angebracht?
Signorina