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signorina
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Nachfolgend ein recht aussagefähiges, neutrales Interwiew zur Partnersuche aus "Medizin populär".
"Partnersuche: Was Psychiater raten
Von Mag. Sabine Stehrer
Herr Prof. Fischhof, was ist Ihrer Meinung nach die beste Vorgangsweise bei der Partnersuche?
Univ. Prof. Dr. Peter Fischhof
Am wichtigsten ist, zunächst einmal in sich hineinzuhorchen und für sich selbst zu klären, wofür man einen Partner oder eine Partnerin sucht. Die Fragen sind: Brauche ich jemanden für das gemeinsame Erleben einer Freizeitaktivität wie das Kartenspielen oder Reisen? Brauche ich jemanden, um meine sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen? Oder wünsche ich mir eine Partnerschaft, aus der eine Liebesbeziehung werden soll?
Wenn ich weiß, was ich will, kann ich mich entweder finden lassen, zum Beispiel in einer Bar, in einem Kaffeehaus, bei einem Konzert oder einer anderen Veranstaltung...
Das kann aber lange dauern...
...oder ich kann gezielt suchen. Zum Beispiel über das Internet, oder via Inserat in einer Zeitung, oder man lässt sich von einer Agentur vermitteln.
Welchen Weg halten Sie für den besten?
Ich stehe allem Genannten wertfrei gegenüber.
Gibt es für die erste Begegnung besondere Verhaltenstipps?
Da gibt es nur einen Tipp – und der heißt: authentisch sein, also so sein, wie man ist, sich nicht verstellen.
Woran erkennt man, dass die Beziehung in die gewünschte Richtung geht?
Das sagt einem die innere Stimme, man braucht nur auf sie zu hören (lacht). Aber wenn man wirklich wissen will, wie der Apfel schmeckt, muss man schon hineinbeißen. Man muss sich Zeit nehmen, ein Stück des Wegs durchs Leben gemeinsam gehen, man muss schauen, was passiert, und sich immer und immer wieder mitteilen, sich über die eigenen Bedürfnisse austauschen.
Möglicherweise stellt sich dann auch das ein, was für mein Dafürhalten die unabdingbare Basis für eine gute, dauerhafte und liebevolle Beziehung ist: Vertrautheit.
Haben es Frauen bei der Partnersuche schwerer als Männer?
Ich denke, ja. In jungen Jahren wollen Frauen Sicherheit und ein Nest, um eine Familie zu gründen, während die in etwa gleichaltrigen Männer nur einen Anspruch haben: möglichst oft ihre Lust zu befriedigen. Aber auch in fortgeschrittenerem Alter haben es meiner Meinung nach die Frauen schwerer. Von 50 Jahren aufwärts haben sie eine viel geringere Auswahl an möglichen Partnern als ein gleichaltriger Mann. Erstens, weil die gleichaltrigen Männer lieber eine jüngere Partnerin wählen, während zweitens in unserer Gesellschaft immer noch nicht akzeptiert ist, dass eine Frau mit einem jüngeren Mann zusammen sein kann.
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Ich denke, dies Interwiew sagt mehr aus als alle (auftragsabhängigen) Umfragen, zumal jede Umfrage ein anderes Ergebnis ausweist.
Signorina
PS: Dies Interwiew fand bereits 2007 statt.