Fortsetzung:
Ich "höre" die Einwände: woher soll denn das Geld kommen? Ich "höre" den Vorwurf: die sind selbst schuld, haben nicht vorgesorgt usw.
Das mag auf einige wenige durchaus zutreffen; die Mehrheit ist vermutlich ohne eigenes Verschulden in diese missliche Lage geraten in der Annahme, dass ehrbare Bürgern einen gewissen Anspruch auf ein menschenwürdiges Dasein durch Arbeit erwerben können. Der Ansatz ist im Prinzip ja nicht falsch. Es funktioniert aber nicht mehr in der Jetzt-Zeit der Globalisierung, im Computerzeitalter, in einer Zeit, wo jungen Menschen kaum mehr eine Perspektive für eine Familienplanung bleibt.
Ein gewaltiges Umdenken ist erforderlich.
Stattdessen werden Konflikte geschürt: Jung gegen Alt, Intelligenz gegen Handarbeit, Reich gegen Arm (letzteres sage ich ganz bewußt in dieser Anordnung!)
Also, woher soll das Geld kommen? Da wir keinen Robin Hood oder einen charismatischen Guru, der für die Rechte des Volkes eintritt, haben, gibt es nur eine gerechtere Verteilung - oder es muss so viel "neues Geld gedruckt werden", dass es nicht nur die Banken und die Konzerne, sondern vor allem anderen die Menschen rettet.
Die dritte Möglichkeit: die Gesellschaft sitzt das Problem aus - wer sich kaum ernähren kann und Gesundheit mangels Geld nicht bezahlen kann, wird möglichst früh sozialverträglich das Zeitliche segnen. Zurück bleiben die Bessergestellten. Weltweit. Eine Art von Sozio-zid. (Lassen wir nur die Rentner leben, die richtig konsumieren können!?)
Eine ketzerische Idee (aber nicht meine. Diejenigen, die so taktieren, gestehen das selbstverständlich nicht offen ein), und ich weiß, dass die "Abstrafungen" nciht auf sich warten lassen werden. Wir können mit der Herausforderung auf unterschiedliche Art und Weise umgehen:
entweder wir verkaufen unsere Seele (jeder ist sich selbst der Nächste) oder wir stellen uns der Herausforderung und finden wieder zu alten Werten zurück. Zu Humanität, zu Gerechtigkeit, zu "Eigentum verpflichtet".
Religionen haben das nicht vollbringen können, ebenso wenig wie Forschung oder Wissenschaft. Wirtschaft hat sich verselbstständigt, ist nicht mehr für den Menschen da, sondern der Mensch dient der Wirtschaft. So lange diese fatale Entwicklung so fortgesetzt wird, wird die Menschlichkeit auf der Strecke bleiben.
Wollen wir das???
emirena