Hallo Jim Quakenbush,
auch beim wiederholten Lesen dieses Satzes
"Aber warum macht man ausgerechnet den Islam immer am Christentum fest und begeht dabei den fatalen Fehler "Äpfel mit Birnen" zu vergleichen"
ist mir nicht klar, was damit gesagt werden soll.
Mit meinem Eingangstext habe ich versucht, darauf hinzuweisen, dass JEDE RELIGION ihre eigenen etisch-moralischen Prinzipien vertritt, also AUCH der Islam. Es sind sicher nicht die exakt gleichen Prinzipien, aber mit welchem Recht behaupten Anhänger der verschiedenen Religionen, die allein selig machende zu vertreten?
Selbstverständlich bin ich für Toleranz, aber nur soweit sie die allgemeinen Menschenrechte, die unabhängig von der Religionszugehörigkeit Gültigkeit haben, nicht außer Kraft zu setzen droht.
Ethik und Moral sind meines Erachtens keineswegs Begriffe, die sich nur aus dem Christen- und Judentum heraus definieren. Man kann auch weder den Römern noch den Griechen noch anderen Völkern unterstellen, sie hätten vor dem Bekenntnis zum Christentum, zum Judentum oder zum Islam keine Moralbegriffe gekannt.
Als bekennender Ägypten-Fan sind mir auch die Moralbegriffe sehr alter Kulturen nicht unbekannt. Die Zeit, von der ich hier spreche, war weit entfernt von christlichem oder jüdischen Glauben, pflegte aber dennoch Werte, die zum Teil heute noch beispielhaft sein könnten (von den uns heute eher merkwürdig erscheinenden Vorstellungen mal abgesehen). In der Ma'at wurden ganz eindeutig ethische und moralische Werte-Vorstellungen manifestiert.