Beiträge zum Thema: Friedwald

 
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Hallo, liebe Forengemeinde,

gestern habe ich mit meiner Freundin den hier neu eingerichteten Friedwald besucht und war sehr beieindruckt von der Anlage, der Größe, der Atmosphäre.

Wir haben uns auch mit anderen Besuchern unterhalten, die obwohl sie m. E erst Mitte 40 waren, sich schon einen Baum ausgesucht haben. Auch meine Freundin, die 8 Jahre jünger ist als ich, meinte, man sollte sich mal damit beschäftigen.

Ich habe es bisher noch nicht getan - aber ich stelle fest, dass mir die Pflege diverser Gräber, die ich einmal gern übernommen habe, zunehmend lästig wird....

Sich mit der eignen Ruhestätte zu beschäftigen, bedeutet ja auch, sich mit seiner Vergänglichkeit zu beschäftigen.

Mich würde nun interessieren, wie ihr damit umgeht.

Schönen Tag und danke für euer Interesse
Merope
 
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mei oh mei, Orlanda,
dann hast Du bestimmt schon Millionen von Würmern gefangen!

Da kann ich als Langschläferin nicht mithalten.

emirena, wurmlos
(vielleicht später, im Friedwald, fulltime)
 
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Orlanda
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Ich habe mir früher, als mein Denken noch esoterisch geprägt war, immer vorgestellt, dass ich vor meiner Zeugung in einem Baum war. Ich kenne die Stelle im Wald, wo mein Vater und meine Mutter zu dieser Zeit unverheiratet hausten. Dort ist es "passiert". Ich kam an den Ort aber erst als ich ca. 30 Jahre alt war, meine Meinung über mein Vorhandensein vor meiner 'Erschaffung' hatte ich aber schon lange vorher.

Heute bin ich mir nicht mehr sicher und denke auch, dass das wahrscheinlich ein Zeichen meiner Verbundenheit mit Wald und Baum ist, das mich "in" den Baum brachte. Wahrscheinlich auch eine geistige Zufluchtsstelle aus einer Kindheit, die keine rechte Geborgenheit kannte.

Aber mich wieder dahin zurückdenken und nach diesem Leben wieder IN einem Baum sein, wenn auch nur aufgelöst in die Elemente, ist nach wie vor irgendwie tröstlich.

Ich betrachte mein Leben als etwas Wertvolles und trotzdem meine ich, dass das was ich bin auch das vorher und das nach dem Leben einschließt. Dieses Leben ist eine Station - so wie es im Leben auch verschiedene Stationen gibt, heute hier, morgen dort. Irgendwann kommt dann der nächste große Ortswechsel, ein absoluter Umzug ohne meine materiellen Habseligkeiten und ohne meine Unzulänglichkeiten.
Vermutlich ist das auch nur eine Idee eines Gehirns, das sich in Wirklichkeit vor dem Nichts fürchtet - obwohl mir diese Angst nicht bewußt ist. Aber das macht ja nichts, weil ein beruhigter Zustand ist ein guter Zustand. Es geht ja nichts verloren...

Religiöse Menschen werden natürlich eine solche Idee weiter ausbauen und von Seele und so sprechen. Ich versuche mein Gefühl nicht irgendwo festzubinden, sondern ich nehme es wahr und wenn es gut ist, lasse ich es einfach geschehen...

Mal sehen, was geschieht, wenn der "obere Computer" ausfällt. Vermutlich ist es dann nichts Anderes als mit dem PC an dem ich gerade sitze. Aus.

Orlanda
(der frühe Vogel fängt den Wurm)
 
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Hallo Tolstoi,

von irgend was müssen die Gemeinden ja leben....

Sicher, wenn ein Verstorbener zu Lebzeiten schon gewünscht hat, dass seine Asche verstreut werden soll, so soll es die Möglichkeit geben - aber oft habe ich den Verdacht, dass die Verwandtschaft nur auf "billig-billig" schaut.

Gute Nacht
Merope
 
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Was mich an dem "Friedwald" empfindlich stört ist die
Tatsache, das dieses eine weitere behördlich genehmigte
Einnahmequelle ist. Meinen letzten "Aufenthaltsort"
möchte ich bitte schön selbst bestimmen und so etwas
ist tatsächlich möglich. Dieses ist allerdings nur über
den Umweg Holland gegeben.
Die Frau eines Bekannten, die sehr schwer erkrankt war,
hat die Stelle, an der ihre Asche verstreut werden sollte,
selbst ausgesucht und die Freunde benannt, die bei der
Ausstreuung anwesend sein sollten.
Für den Ehemann, die Kinder und die Freunde war dieser
Akt sehr tröstlich, da sich der Ort ganz in der Nähe des
Wohnsitzes befindet.
Auch wenn wir noch keinen November haben fand ich
diesen Themenvorschlag sehr gut und das sage ich ohne
Traurigkeit.
Tolstoi
 
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Orlanda
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Spannend ist das, liebe Merope.
Mein Wunsch ist schon immer, irgendwann ein Teil der Erde zu werden - und zwar nicht in einer Fichtenkiste, sondern mich einfach auflösend und verschmelzend mit dem, woher wir alle kommen.

Es kann einem ja eigentlich egal sein, was mit der zurückgelassenen Materie geschieht, aber es ist halt ein tröstlicher Gedanke, so als ob man zurück in den Mutterschoß sänke...

Der Baum ist mir Symbol für das Leben, die Lebenskraft und das Allen-Stürmen-trotzen. Bäume geben Schutz und ich habe nicht nur zu Lebzeiten meinen Kopf und meinen Körper an Bäume geschmiegt, wenn ich traurig war, wenn ich mich verlassen fühlte oder auch, wenn ich mich beim Baum bedanken wollte für das, was er mir immer gibt... So darf er auch mit seinen Wurzeln mich später umarmen... und ich werde ein Teil von ihm...

Orlanda
 
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Hallo Merope,

mir gefällt die Friedwaldidee auch sehr gut - für mich und für meine Kinder.

Zwar habe ich voher noch einiges vor, da man aber bekanntlich nie wissen kann, werde ich demnächst mal diesbezüglich vorsorgen. Leider gehöre ich auch zu den Leuten, die manche Dinge gerne vor sich herschieben, weil es immer Sachen gibt, die wichtiger und auch schöner sind.

Wir (meine Familie und ich) gehen mit solchen Themen sehr nüchtern um. Nützt ja nix, sowas zu verdrängen.

emirena

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