Ich denke, das Handeln der Eltern war auch geprägt von dem Rollenverständnis: Die Frau, das dienende Wesen.
Liebe wird früher bei der Eheschließung nur eine Nebenrolle gespielt haben.
Eine Frau, die keinen Ehemann abgekriegt hat, wurde verspottet und war gar nicht hoch angesehen - also: ein Mann muss her, koste es, was es wolle! Und als Gegenleistung fürs lebenslange "Versorgt-Werden" hatte man dann die ehelichen Pflichten zu erfüllen, was wohl für die nicht aufgeklärten jungen Leute der 40-er und 50-er Jahre nicht sehr lustvoll gewesen sein dürfte.....
Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wenn meine Eltern über die erwachsenen Kinder von Bekannten sprachen;
Über die Männer: ... ist Architekt, Lehrer, Anwalt, Beamter usw.
Über die Frauen ... hat einen Architekten, Lehrer, Anwalt.....
Auch von jüngeren Frauen habe ich schon gehört: Ich möchte zu meinem Partner aufblicken können.....
und ich glaube nicht, dass das in den Genen verankert ist - Es dauert aber bestimmt noch eine Weile, bis wirkliche Augenhöhe ein lohnendes Ziel ist.
Z. Zt. gibt es eben auch noch viele praktische Hindernisse: keine ausreichende Kinderbetreuung, so dass frau oft jahrelang beruflich pausieren muss.
Merope, die sich auch manchmal beim "alten Denken" ertappt.