Beiträge zum Thema: was ist WIRKLICH wichtig?

 
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"seine" Erwartungen, "ihre" Wünsche (realistisch oder unrealistisch), unser aller (Vor-)Urteile; dass die Kasse stimmt oder die angebliche Moral und der schöne Schein gewahrt werden?

Freud und Leid liegen bekanntlich ganz nahe beieinaner.

Es zog meinen Kollegen und mir fast den Boden unter den Füßen weg:
Die Nachricht, dass ein allseits sehr beliebter Kollege, ca. Mitte 40, bei einem Motorrad-Unfall tödlich verunglückte, 2 Tage nachdem das 5-jährige Firmenzugehörigkeits-Jubiliäum gefeiert wurde.

Er hinterläßt eine Ehefrau und 2 schulpflichtige Kinder. Wie es mit ihr und den Kindern geht bzw. wie es mit ihnen weitergeht, kann man kaum ermessen, bestenfalls ahnen.
Innerhalb weniger Augenblicke ist die Welt eine andere, aber die Welt nimmt das natürlich kaum wahr; sie dreht sich unbeirrt weiter....
 
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Orlanda
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und damit s rund is noch oans:

Harald Grill

LIEBESGEDICHT

a halberts joahr
hab i braucht
bis i da
gschriebn hab
was i da
sagn hab wolln

und etz hetz i
mittn in da nacht
durch d stood und suach
an briafkastn

mit nachleerung



----


ja wie gut, dass mir das Internet habn, aber schneller san die Schreiber und Schreiberinnen deshalb auch net immer... nur mit der 'nachtleerung' funktionierts immer beim Internet.

Orlanda
 
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Orlanda
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Noch oans vom Harald Grill:

DAS EWIGE LICHT LEUCHTE IHNEN

d antennenschüssel
fürn kopfsalood

d elektrische großmuata
fürs draantscherte Kind

alle poar minutn nachrichten
de ewige unruah für alle

und de granitern grabstoana
san gsprenklt

wia s büldl vom fernseher
wenn s d koa programm mehr her bringst

----
 
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Orlanda
Orlanda
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Das fand ich heute in einem Bücherl mit Gedichten von Harald Grill, einem GENIALEN niederbayrischen Heimatdichter unserer Tage:

HINTERM BILDSCHIRM

hundert augn und
hunder köpf und
hundert lebn
zoagn s ma jedn tag

hundert augn und
hundert köpf und
hundert lebn
bräuchert i
dass i de ganzn programme
mitkriag wo gmacht wern
extra für mi

hab aber grad zwoa augn und
oa (ein) lebn
des schalt i aus
allerweil wenni den kastn
einschalt


-.---



Ja, was ist wirklich wichtig in unserem Leben?

Orlanda
 
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vom grünen Zweig herunter in die Rauhnacht an Feuerherz:

ja, machmal tut man Dinge unbewußt. Interpretiert etwas in Worte hinein, die anders gemeint sind.
Andererseits; was ist so schlimm daran, etwas zu interpretieren, wenn man die Möglichkeit, sich zu irren, offen läßt?

Deswegen muß man sich ja auch nicht gleich angegriffen fühlen. ABer auch das ist ja meistens eine automatische Abwehrreaktion. Ein solcher Abwehrmechanismus kann entstehen durch Unsicherheit, weil man einander nicht gut genug kennt, oder durch negative Erfahrungen. Damit wären wir wieder bei dem Punkt, daß man manchmal die Altlasten hinter sich lassen und einen neuen Weg ohne Vorurteile beschreiten sollte. Jeder Mensch ist einzigartig. Aber man kann nicht alle Menschen beliebig miteinander kombinieren. (Huch, jetzt habe ich zwei Themata miteinander vermischt)

Eigentlich wollte ich mich noch nicht bis zum nächsten Jahr verabschieden; weil es aber nie zu früh ist, wünsche auch ich allen, die bis auf weiteres "mal weg" sein sollten, einen unfallfreien, prickelnden (ganz nach Laune) und harmonischen Wechsel vom alten ins neue Jahr!

emirena
 
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Feuerherz, ich interpretiere doch nicht; ich überlege nur. Du hast mir für diese Überlegungen in diesem Falle ledigleich eine "Vorlage" geliefert. Bei mir erkennt man das meistens an der Fragestellung.

Du willst ja auch nciht interpretieren, wenn ich Dich richtig verstehe.

emirena, interpretationslos
 
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Hallo Medaillon,

finde ich schön, daß Du dieses Thema wieder in die von mir ursprünglich angedachte Richtung zurückgeführt hast, indem Du auf die Frage eingegangen bist.

Der Unfall meines Kollegen war ja "nur" ein Aufhänger. Es wäre sicher sinnvoll, sich diese Frage auch ohne einen solchen traurigen Anlaß selbst hin und wieder zu stellen.

emirena
 
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könnte dieses von Feuerherz erwähnte "Unverständnis anderer" (egal ob es sich nun um Männer oder Frauen handelt) vielleicht - rein theoretisch - auch bedeuten, daß der sich unverstanden Fühlende diese anderen auch anders sehen möchtest, als diese sich selbst fühlen?

Könnte es evtl. auch sein, daß "Anders-Sein" auch mit "Unverständnis" verwechselt wird? Sollte man das nicht einfach tolerieren, wenn jemand anders tickt?

Was für mich selbst der richtige Weg ist, muß nicht zwangsläufig für den anderen auch der richtige Weg sein. Auf jeden Fall darf jeder selbst "sein Ziel" bestimmen. Der Begriff "Unverständnis" ist m.E. in diesem Zusammenhang etwas verfehlt. Verständnis kann nur beidseitig funktionieren, sonst führt es zu den Konflikten, die wohl die meisten unter uns schon mal erleb t haben.

emirena
 
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naja, ganz so einfach ist das mit dem Willen und dem Weg auch wieder nicht. Aber immerhin gibt es meistens eine Chance, wenn auch nciht immer sofort.

Das mit dem Funktionieren* gehörte im übrigen in meinem persönlichen Fall der Vergangenheit an und ich denke, daß ich die richtigen Konsequenzen daraus gezogen habe.
Besser spät als nie.

*Trotzdem erschien mir das damalige Funktionieren auf Zeit im Hinblick auf die Lebensgrundlagen und Zukunft meiner Kinder unumgänglich.

Was die Fremdsteuerung betrifft:
wer will das schon. Aber oft hat man nur die Wahl zwischen "einen Job machen" (oder eine Lebensaufgabe erfüllen) oder in wirtschaftlich prekären Verhältnissen einschließlich sich darauf oft ergebender Nebenwirkungen zu leben und zu verharren.

Manche Menschen haben auch einfach nur das Glück, im richtigen sozialen Umfeld aufzuwachsen. Dann ist vieles ein wenig leichter mit dem selbstbestimmten Leben.

Was den zwischenmenschlichen Aspekt in einer Partnerschaft betrifft, hat Feuerherz natürlich Recht.
Aber nicht alles im Leben dreht sich immer nur um Partnerschaft.

Ebenso Recht hast Du mit der "fremdgesteuerten Effizienz" eines gecouchten Managers.

emirena
 
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oh, keinesweg sollte mein Eingangssatz Hilflosigkeit zum Ausdruck bringen. Auf diese Idee wäre ich nicht gekommen.

Ich habe mich - von Ausnahmesituationen mal abgesehen - nie wirklich hilflos gefühlt. Nur muß ich heute, ob ich es will oder nicht, zur Kenntnis nehmen, daß meine "Kapazitäten" nicht mehr so unendlich sind, wie ich es früher empfunden habe.

Und - ich habe heute auch verstärkt eine Sehnsucht danach, mich auch mal treiben zu lassen. Funktioniert habe ich lange genug. Ggenau das wollte ich zum Ausdruck bringen, daß ich es für wirklcih wichtig halte, nicht nur im Sinne der "fremdgesteuerten Anforderungen" zu funktionieren, sondern nach Möglichkeit seinem eigenen Herzen zu folgen.

Für eine befristete Zeit steht "sich treiben lassen" m.E. auch nicht im Widerspruch zu einem Programm oder Ziel für die Gestaltung des eigenen Lebens sondern dient der "Rekonvaleszenz".

Ja sicher, sowohl ein Ziel vor Augen als auch die Möglichkeit, mal "nichts müssen zu müssen", kann zusätzliche Energie generieren. Aber das Ganze kann auch nicht in eine mathematische Formel gepackt und mit garantiertem Erfolg angewandt werden.

emirena
 
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Jeder hat das Recht, es zu versuchen, natürlich.
Von Pflicht würde ich jetzt nicht unbedingt sprechen, es sei denn, man erwartet von anderen Hilfe, bevor man sich selbst hilft.

Daß es nciht immer gelingt, sein eigenes Leben so zu gestalten, wie man es sich wünscht, liegt, wie Du auch sagst, nicht NUR am "inneren Schweinehund, auch nicht immer daran, daß man gegen die Vorstellungen seiner Mitmenschen anzukämpfen hat, sondern oft auch daran, daß Menschen mehr denn je in einem Hamster-Tretrad/Existenzkampf gefangen sind und oft nicht mehr die Energie aufbringen können, neben diesen Existenz sichernden Notwendigkeiten ihre Träume zu realisieren.

Im Prinzip bin ich ganz Deiner Meinung, Medaillon:
Never give up!
Wenn da nicht das dicke ABER wäre; ich bin der Meinung, daß die Energie eines Menschen nicht endlos erneuerbar ist. auch mit Übung und Disziplin nicht. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

emirena
 
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danke für Deinen Beitrag, Medaillon,
ich könnte mir vorstellen, dass nahezu jeder Mensch ein natürliches Bedürfnis nach einer gewissen Geborgenheit hat, auch wenn er sich nach außen hin noch so unabhängig gibt.

Ich vermute, daß jeder Mensch "angenommen werden" möchte. Um seiner selbst willen.

In dem von mir geschilderten FAll hat die Frau des verunglückten Kollegen natürlich eine Lösung für sich selbst gefunden; die spontane Unterstützung (auch finanziell) durch Firma und Kollegen hat ihr für die erste Zeit ein bisschen den Rücken freigehalten, um die Dinge des täglichen Lebens neu zu ordnen.

Klar müssen Hinterbliebene die eigentliche Trauerarbeit letztlich alleine bewältigen.
Zuhören oder einfach nur DA sein ist nach meiner Erfahrung für die meisten schon ein wenig Trost.

emirena
 
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wo wurde denn hier etwas von "pauschalen Beteuerungen und auch pauschalem Mitgefühl" zu lesen??
 
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Orlanda
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Ja, Anonymous, das Innehalten ist so etwas wie sich am Boden zu fixieren, sich zu erden, denn nur wer sicheren Stand hat, kann die Hand ausstrecken, um anderen Menschen Halt zu geben...
GEfährlich ist's, sich ziellos in alle möglichen Richtungen ziehen zu lassen, weil man dann selbst leicht den Halt verliert.

Drum tu ich mir auch schwer mit pauschalen Beteuerungen und auch pauschalem Mitgefühl. Echtes Mitgefühl braucht eine Menge Energie und die kann ich nicht ziellos in die Menge streuen..

Ich spreche aber nur von mir - von wem soll man denn sonst sprechen als von sich selbst? Von wem weiß man wirklich etwas - manchmal nicht einmal von sich selbst und schon gar nichts über andere Menschen. Andere oder Anderes zu beschreiben oder zu interpretieren bleibt immer nur eine Beschreibung oder Interpretation...

Orlanda
 
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Merlin47
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@LightandKi, 09.10.2011, 13:27:

Ein wirklich guter Gedanke – der sich auch der eigentlichen Frage über die Wichtigkeit nähert.

Ich denke auch, daß nur eine klare Sicht auf die Rolle der eigenen Persönlichkeit zu einem besseren Verständnis zu sich selbst und damit auch zu einem besseren Verständnis seiner Mitmenschen führen kann.

Merlin
 
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LightandKi
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@emirena..."alles" ist verständlich. -

Und was die Seele betrifft: mir ist keine Ausnahme "bekannt":-)

es ist eben wie es ist. So ist es-)
 
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danke für Deinen Beitrag, LightandKi!
Du hast Recht damit, auch "Schutzschirme" sind in der Regel nicht uneigennützig.

Und da jeder einzelne von Milliarden "Fliegenschissen" eine Seele hat (Ausnahmen sind bekannt), ist es auch verständlich, dass jeder zunächst sich selbst er Nächste ist. Das schließt aber Mitgefühl nicht aus.

Ohne ein Mindestmaß an Egoismus sind die meisten Menschen der Willkür ausgeliefert. Wirkliche Altuisten kenne ich nicht, wohl aber einige die sich dafür halten.

emirena
 
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Kirie, ich glaube nicht, dass wir, Orlanda und ich, uns etwas vorwerfen. Jedenfalls für mich selbst kann ich das sagen. Es geht nicht um Vorwürfe sondern darum, Mißverständnisse nach Möglichkeit aufzuklären.

Leider klappt das aber nicht immer, das weißt Du ja.
Beschwichtigungsversuche (Kinder, seid schön brav und streitet nicht) helfen da auch nicht weiter, im Gegenteil.

Trotzdem bemühe ich mich meinerseits, mich mit Empfehlungen zurückzuhalten wie z.B.:
"das musst du/müsst ihr lernen" oder "darüber sollte man nicht theoretisieren" (O-Ton Orlanda) zurückzuhalten. Man muss nciht jedes Wort auf die Goldwaage legen, darf sich aber nicht wundern, wenn darauf gekontert wird in einer Art und Weise, die man nicht nicht so mag. Allumfassende Harmonie ist ein Ammenmärchen bzw. eine Mogelpackung.

"erzogen" haben wir unsere Kinder, mehr oder weniger erfolgreich (Anwesende natürlich immer überaus erfolgreich), deswegen möchte ich hier auf aktive und passive Erziehungsmaßnahmen und -versuche gerne verzichten. Sollte es mir im Einzelfall nicht gelingen, nehme ich KONKRETE Hinweise (ohne Zeigefinger) gerne entgegen.

"Lernen" funktioniert nur dann, wenn man es wirklich will und weniger, wenn man dazu mit Argumenten aufgefordert wird, die man nicht nachvollziehen kann.
Ich bin nunmal ein "Verstehen-Woller" und mag nicht umgestülpt werden. Und deswegen thematisiere ich weiterhin das, was mich bewegt.

Ich erwarte keine Lösungen (und keine Anweisungen), sondern sammle Meinungen. Ein Brainstorming. Danach überdenke ich meine Einstellung, aktualisiere oder revidiere sie. Je nachdem. Kein Vorwurf. ABer eben auch niht unbedingt Einigkeit. Damit muss man leben können. In jedem Lebensbereich.

emirena
 
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LightandKi
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Das gilt jetzt nur für mich, andere dürfen anders denken! - Ich denke, das „was wirklich wichtig ist“, lässt sich nicht in Worte fassen, weder in gesprochener Sprache noch in Schrift. – Es lässt sich allenfalls erfühlen, spüren. Dazu muss man stehen bleiben, inne halten, ruhig werden und seine Aufmerksamkeit vom Außen abziehen. – Das jedenfalls denke ich, seit meinem Herzinfarkt 2008, obwohl es mir heute wieder hervorragend geht.

Wird man mit dem Tod als nahes Ereignis konfrontiert – durch sich selbst oder wie im Beispiel durch einen Arbeitskollegen - , ist die gespürte, eigene Endlichkeit so ungeheuerlich, dass es inneren Schmerz auslöst, dem man sofort entfliehen will. Die Folge davon ist, dass der „Verstand“ , der ja alles „begreifen“,, alles „verstehen“ will, sich lautstark über den inneren Schmerz stellt, sich in Worten meldet oder einen Aktionismus hervorruft. Ziel dabei ist Ablenkung, Schmerzflucht. Weil es so weh tut, die eignen Anhaftungen in diesem eigenen Leben zu spüren.

Gemessen an der Weltgeschichte – nicht der Menschheitsgeschichte – ist ein einzelnes Menschenleben weniger als ein Fliegenschiss. Und doch hängen wir an so einem Fliegenschiss und meinen auch noch, andere Fliegenschisse in Richtig oder Falsch, in Gut oder Böse einteilen zu müssen, nur damit unser eigener, winziger Fliegenschiss „aufgewertet“ wird. – Wie blöd!-)

In ein paar hundert Jahren sind wir alle verfault. Kein Arzt der Welt wird uns davor bewahren können. Niemand wird dann mehr wissen, dass es uns gab, dass wir in einem Forum diskutierten, welche Leben wir führten, was unsere Ziele waren. Aber unser Verstand, der nur die Endlichkeit kennt, etwas anderes gar nicht versteht, fragt trotzdem danach: was ist wirklich wichtig…. Lächerlich, eigentlich, aber eine angenehme Dauerbeschäftigung für diesen Verstand.

Für mich bedeutet diese Erkenntnis allerdings nicht, dass ich jetzt das Leben in vollen Zügen genieße und nur noch Party mache oder auf mein eigenes Wohlergehen achte. Nein, es bedeutet für mich, von Zeit zu Zeit stehen zu bleiben, inne zu halten, mich zu spüren und mir bewusst zu machen, dass es auf dieser Welt Milliarden von „Fliegenschissen“ gibt, von denen jedes einzelne – auch ich – glaubt, der Wichtigste zu sein…-) Es bedeutet auch zu erkennen, dass ich jedes Mal, wenn ich einen anderen be- oder verurteile, wenn ich ihn mir gegenüber als minderwertig, weniger Intelligent oder sonst etwas betrachte, dass ich meinen winzigen Fliegenschiss regelmäßig über den anderen erhebe. Lächerlich, sage ich mir dann… :-)

Man kann sich natürlich überlegen, ob „Schutzschirme bauen“ nicht auch ein Schutz für die Erbauer selbst ist, die durch Aktion dem Schmerz ausweichen. Das ist per se ja nicht falsch, weil es kein Richtig oder Falsch gibt.

Natürlich trifft uns ein Todesereignis in der Nähe stärker als eines in weiter Ferne. Aber es ist dasselbe: stets die Konfrontation mit dem eigenen Schmerz, den wir dann „weghaben“ wollen.
 
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...Deshalb ist mir ein " gefühlvoller " und zufriedener Strassenkehrer allemal wichtiger, als ein neurotischer, seelenloser" Bürovorsteher " und...

die Geschmäcker sind verschieden.-

Wie sagte schon Voltaire:

" Es darf alles geschrieben werden, nur nichts langweiliges!"
( Auch ich lese die Kommentare von bestimmten Leuten schon lange nicht mehr: Sie sind öde, langweilig, schizophren...wie z. B. Dr. H Lawrence....!)

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