Ehemaliges Mitglied schrieb:
Natürlich ist die große Liebe eine schöne Vision, aber könnte nicht auch eine etwas kleinere Liebe, eine menschliche Zuneigung, eine Seelenverwandtschaft oder gar eine ehrliche Zweckverbindung eine praktikable Lösung sein?
Es gibt inzwischen viele Ansätze, z.B. Wohngemeinschaften. Was es selten gibt, ist die Bereitschaft zu einer solchen Verbindung mit einem Mann und einer Frau, Warum eigentlich? Nach dem Scheitern zahlreicher Versuche, eine späte Liebesbeziehung aufzubauen, sollte man doch annehmen, dass ein solches Modell nicht unbedingt eine schlechte Alternative darstellen muss. Im Idealfall könnte sogar noch eine tiefe Zuneigung daraus werden, um nicht schon wieder das viel gelobte Wort LIEBE zu bemühen.
Die meisten unter uns haben ein- oder mehrfach erleben müssen, wie flüchtig dieses IDEAL sein kann. Und trotzdem klammert man sich wieder und wieder an den gleichen Strohhalm. Sicher ist es schön, wenn man nicht zu träumen verlernt. Aber wenn das Träumen zum Lebensinhalt geworden ist.....na ich weiß nicht.
emirena
Kann ich so unterschreiben, danke.
Genau diese Frage beschäftigt mich auch derzeit - warum eigentlich nicht?
Wilde Verliebtheit bleibt selten. Sie weicht meist entweder tiefer Liebe oder einem kühleren Nebeneinander.
Wenn man aber von Anfang nur darauf achtet, dass man zueinander passt. Dass man sich ergänzt und vervollständigt. Dass die Interessen, Gedanken, Ideen, Ängste, Gewohnheiten und Pläne passen - warum denn nicht?
Wie du schon sagtest, es schließt ja nicht aus, dass sich auf einmal doch Liebe einstellt, einfach, weil man den anderen nicht mehr missen möchte, bzw. ihn eben doch schmerzlich vermisst, ist er mal länger nicht da.
Beim Älterwerden verfestigen sich auch Ansichten, Gewohnheiten, Charakterzüge usw.
Wieviel Zeit für Gemeinsamkeit bleibt, wenn man wartet und wartet und wartet -bis die Schmetterlingsliebe wirklich mal vorbeischaut? Und die Jahre vorher saß man einsam abends allein zuhause, hatte niemanden, der zuhört und einfach da ist.
Ich finde die Idee der Zweckbeziehung gar nicht so abwegig.