Liebe Ina,
was du beschreibst ist im Grunde eher unter jungen Leuten zur Gewohnheit geworden, meine Kinder haben Freunde die sie im Grunde nie sehen. Man bleibt ueber das Handy in Kontakt und das reicht wohl irgendwie. :)
Deine Freundin ist also im Grunde mehr ein Wesen der Gegenwart. ;)
Ich habe kuerzlich etwas vielleicht aehnliches erlebt: Meine aelteste Freundin lebt in Bayern und ist sehr beschaeftigt. Ich habe ueber Whatsapp und email versucht, die Naehe und Freundschaft zu erhalten, immer wieder gefragt wie es ihr geht, was sicht tut, Fragen zur Familie gestellt und von mir berichtet. Diese Nachrichten sind im Grunde immer ins Leere gelaufen, sporadisch kamen dann emails wie wichtig ich ihr sei und wie sich mich vermisst und dass ich ihre liebste, beste Freundin sei ("mein Hasi, mein Schneckerl"...).
Darauf basierend habe ich meine Naehe, Freundschaft und den persoenlichen Bezug aufrecht erhalten, hatte aber immer mal wieder kleine "Anfaelle" in denen ich ihr ganz klar sagte: Ich sehe du bist online, auf Whatsapp, auf Facebook aber du beantwortest nie meine Nachrichten, warum?
Wenn ich deine "beste, liebste Freundin" bin, warum warte ich dann 3, 5 oder 8 Wochen auf eine Antwort? Darauf kam immer dass sie zu viel Stress haette und es aergerte sie, dass ich jetzt etwas von ihr verlange (immer zwischen den Zeilen vermittelnd, dass sie ja nunmal auch noch andere Probleme haette).
Fuer mich war das was ich erwarte von einer Freundschaft ganz normal, meine "Freundin" hat scheinbar ein anderes Verstaendnis. Die Verbindung hat sie jetzt abgebrochen, ich bin traurig darueber.
Was ich daraus aber gelernt habe ist, dass Freunschaft auch auf Distanz Substanz haben soll und nicht auf einer geaeusserten Freundschafts-Absicht basieren darf oder im virtuellen Raum sozialer Medien stattfinden sollte. Es wichtig, zwischendurch den unbequemen Weg zu gehen, Raum und Zeit zu investieren um sich zu sehen und den anderen fuehlen zu lassen, das sie/er die paar Stunden Anfahrt, den Baby/Tiersitter auch wert sind. ;)