Beiträge zum Thema: Ego – Selbstbewusstsein – Eitelkeit.

 
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signorina
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Sind das unterschiedliche Eigenschaften? Oder ist immer das Gleiche damit gemeint?

Welche Begriffe sind negativ besetzt?

Wenn jemand sich in seiner Eitelkeit verletzt fühlt, handelt er dann irrational?

Signorina
 
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Hallo Apfedeandl,

von einer Patientin habe ich vor Jahren mein Geburtshoroskop erstellt und geschenkt bekommen, es ist quasi ein ganzes Buch; in dem ich wirklich als "Heilige " daraus hervorgehe und auch zum Heilen regelrecht prädeszeniert bin!-

Es besagt, dass ich die perfekte Ehefrau, die perfekte Geliebte, die perfekte Karrierefrau, die perfekte Mutter und die perfekte Hausfrau bin!!!

Bei so viel Perfektionismus wird mir eher unheimlich, wenn Schwächen überhaupt, dann...
waren es nur äußerst liebenswerte...

Da gehe ich lieber mit Emi konform: " Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten!"

Meine Schwächen kenne ich sehr genau und ich mag mich- trotzdem-.:-((

Cardia, ohne Heiligenschein,
Krebs, Aszendent Löwe, SONNE im 12. Haus, ein wenig Jungfrau und noch ein wenig Wassermann...
 
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sich selbst kritisch unter die Lupe nehmen und ggf. dabei auch die Unterstützung kompetenter und integrer Freunde zu Hilfe nehmen; eigene Stärken aber auch Schwächen erkennen. Die Stärken fördern, die Grenzen akzeptieren und an den Schwächen, je nach dem, wie sie sich auswirken, arbeiten.

Ist das nicht ein Prozeß, der bis an das Lebensende fortgesetzt werden kann?

emirena
 
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was kann man für das Selbstbewusstsein tun????
 
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@ Merlin:
na sowas!
(ich hab doch gar nicht widersprochen, nur "ergänzt"!? Schön brav, wie ich manchmal auch bin, im Sinne von Yin & Yang)
lg emirena
 
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Merlin47
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Liebe Emirena,

als ich den besagten Satz eingefügt hatte, war mir eigentlich klar, daß hier mit absoluter Sicherheit ein Statement von Dir folgen müsse :-))

Merlin
 
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Merlin47
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Liebe Signorina,

nein, Eitelkeit ist nicht mit der Persönlichkeit gleichzusetzen, das hatte ich auch gar nicht behauptet.

Nun ja, ich sehen da eigentlich ein paar andere Punkte, welche eine Persönlichkeit bestimmen:

- Körpersprache
- Temperament
- Lebensphilosophie
- Charakter
- Kreativität
- Intelligenz

Merlin
 
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"damit erklärt sich auch, warum das Thema um die starken Frauen für sie so wichtig erscheint." Ende Zitat Merlin

Männern erscheint es ja auch wichtig zu sein, nur aus einem anderen Blickwinkel heraus.

Ist nicht in den Augen manches Mannes heute noch eine der "wertvollsten" Tugenden einer Frau, dass sich nicht widerspricht? Dafür nimmt Mann teilweise einige andere Untugenden oder Fehler billigend in Kauf.

Alle drei Eigenschaften spielen jedenfalls im traditionellen Kampf der Geschlechter nach wie vor eine große Rolle.

An der Eitelkeit eines Mannes kratzt dann z.B. das ausgeprägte Selbstbewußtsein einer Frau.
Umgekehrt kommt auch vor, aber wieder auf eine andere Weise. Das Selbstbewußtsein mancher Frau scheint an gewissen Attributen "ihres" männlichen Pendents zu wachsen.

Ob es sich in beiden Fällen um ein gesundes Selbstbewußtsein handelt, wage ich zu bezweifeln.

Ich finde jedenfalls, daß die drei Begriffe häufig miteinander verwoben sind, egal inwieweit sie die einzelne Persönlihkeit prägen.

emirena
 
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signorina
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Hallo Merlin,

Deine letzten Ausführungen verstehe ich nicht.

Eitelkeit ist doch nicht gleich Persönlichkeit, oder??

Zur Bewertung der Persönlichkeit werden gerne die

"BIG FIVE" herangezogen:

I Extraversion

II Verträglichkeit

III Gewissenhaftigkeit

IV Emotionale Stabilität

V Offenheit


Was nun?


Signorina
 
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Merlin47
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Wer großen Wert auf seine Persönlichkeit legt, ist doch noch lange nicht hochmütig oder arrogant. Ich denke, daß hier unterschiedliche Begriffe falsch verstanden oder durcheinander gebracht werden. Eitelkeit kann sich auch mit anderen Attributen verbinden, es kommt also immer auf das Gesamtbild einer Persönlichkeit an.

Die Religion oder Spiritualität kommt bei diesen Dingen deshalb immer mit ins Spiel, weil mit ihr über einen langen Zeitraum das Dasein der Menschen und dessen Welt auf anschauliche Weise erklärt wurde.

Eine Strategie, die sich verinnerlicht hat. Darin liegt dann auch der Grund, warum durch Allegorien und Parabeln abstrakte Werte und Vorstellungen leichter verdaulich werden.

Tja und warum Machosprüche auf Frauen ihre bestimmte Wirkung haben, liegt eigentlich auf der Hand. Stärke in jeder Form ist ein wesentliches Kriterium für Frauen in der Wahl ihrer Partner und damit erklärt sich auch, warum das Thema um die starken Frauen für sie so wichtig erscheint.


Merlin
 
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signorina
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Hallo Cardia,

als Ergänzung zu Deinen guten Ausführungen nachfolgend ein Auszuges einer Veröffentlichung von Reinhard Mohn (Bertelsmann) zu dem Problem von "eitlen Managern":

"Der eitle Manager ist leicht verletzlich. Schon eine nach seiner Meinung unzureichende Beachtung irritiert ihn maßlos.

Seine Angst vor einem Mißerfolg ist übersteigert.

Tritt dieser einmal ein, wird er alles tun, um sein Gesicht nicht zu verlieren, bis hin zur unkorrekten Darstellung der Geschehnisse.

Selbst berechtigte Kritik kann er nicht akzeptieren und empfindet sie als persönlichen Angriff.

Allen Gerüchten geht er nach und hält für ganz wichtig, "was die Leute sagen".

Entspricht ihr Urteil nicht seinen Vorstellungen, so deprimiert ihn das über alle Maßen."



Ich glaube, diese Beschreibung trifft nicht nur auf "Manager" zu.



Signorina
 
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Also, ich glaube, die Eitelkeit spielt auch bei der Partnerwahl eine große Rolle:

Trifft ein ganz " normal " eitler Mensch oder ein Mensch mit zuwenig Vertrauen zu sich selbst, auf einen "Star, " dann kann es sein, dass er ausreichend bewundert wird.-

Wenn jetzt aber zwei Stars ( krankhaft Eitle ) aufeinander treffen, dann kann ich mir wahrlich vorstellen, dass jeder den anderen in die Rolle des Applaudieren drängen will...
Ob das man gut geht.....?????

Bei Cäsar war diese Tatsache ganz offenkundig; es ist, wie es ist:
Wer andere Menschen beherrschen und unterjochen will, ist wahrlich nicht weit davon entzfernt, sich selbst als eine Art Gott zu sehen.....

Die Einbidungskrafrt ist ein zwiespältiges Geschenk,
entweder verschönert und bereichert sie die Realität, oder...

sie wird zum Fluchtmittel aus der Wirklichkeit.

Der übertrieben eitle Mensch, so denke ich, ist soooo ichbezogen,dass er gar nicht in der Lage ist, Menschen,
Dinge und Werte in ihrer Eigenheit zu sehen und...
er akzeptiert seine Mitmenschen bestenfalls NUR als Publkum!
 
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ganz allgemein und nicht auf einen der letzten Beiträge bezogen:

nicht nur Männer, sondern sogar einige Frauen finden es "lustig", wenn Männer Machosprüche Frauen gegenüber vom STapel lassen

andere Frauen, ich denke die Mehrheit, mögen es nicht, wenn Männer sich gebärden nach dem Motto
"ich zeig euch jetzt mal, wo der Hammer hängt", ich mache kein Geheimnis daraus, daß ich in diesem Punkt auch empfindlich bin und mich gegen diese Art von plumper Anmache wehre.

Aber dann, oh Wunder, gibt es gleich heftigste Mitleidsbekundungen für die armen Kerlen, die das aushalten müssen. Meine Güte. Da fragt man sich wirklich, worauf solches "Selbstbewußtsein" begründet ist.

Ich freue mich immer wieder, wenn ich feststellen darf, dass es AUCH normal selbstbewußte Männer gibt, die sich nicht pausenlos beweisen müssen.
Solche Männer gibt es tatsächlich auch.

emirena
 
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signorina
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Hallo Merlin,

nachdem Du auch hier die Religionen ins Spiel gebracht hast, so ist das im Zusammenhang mit diesem Thema gar nicht so abwegig.

In Bezug auf das "Selbstbewusstsein" wird häufig erwähnt, dass man ohne dieses nicht genug Selbstvertrauen hat, um sich an schwierige Aufgaben zu wagen.

Das Selbstvertrauen wird dann auch mit dem "religiösen Glauben" verglichen, der ihm eine große Hilfestellung bietet.

Ist das vielleicht sogar der wahre Grund, dass sich "Religionen" entwickeln und festigen konnten?

Signorina
 
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signorina
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Hallo Merlin,

wenn sich jemand "hochmütig, arrogant u.ä." verhält, ist es dann nicht "menschlich", wenn eine gewisse "Schadenfreude" erkennbar wird?

Oder wird gar ein "Rechtsgefühl" dafür empfunden, dass manches doch, von wem auch immer, (ich denke da an Religionen) ausgleichend behandelt wird?

Signorina
 
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Hallo Merlin
danke erst einmal für diese interessante Antwort.
Ich komme nochmal drauf zurück - bin bloß grad ein wenig in Zeitdruck.
Bis später
Merope
 
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Merlin47
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Liebe Signorina,

in der Eitelkeit steckt das menschliche Grundbedürfnis, sich und seine Welt zu verbessern und zu vervollkommnen. Klar, daß sich dadurch auch das Selbstwertgefühl verändert – fatal dabei ist dann eigentlich nur, wenn sich dieses Gefühl zu sehr von der Realität entfernt. Das Bild, welches man nach außen präsentiert, muß auch glaubhaft erscheinen.

Nun ja und hinter dem Spruch "Hochmut kommt vor den Fall", steckt eigentlich meist mehr die Mißgunst und Schadenfreude des Betrachters.


Merlin
 
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Merlin47
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Liebe Merope,

irgendwo hatte ich ja schon einmal darüber geschrieben, daß der Buddhismus einer der großen Religionen ist, welcher ich mich noch eher anschließen könnte, als den Buchreligionen. Es gibt da aber ein paar wesentliche Punkte, die mich davon abhalten.

Es gibt nach meiner Meinung zwei Standpunkte, um die Welt zu verstehen. Das ist zunächst die spirituelle Sicht der Dinge, mit der wir begonnen haben unsere Welt zu erklären.

Wie man sehen kann, sind wir mit dieser Strategie zu einer sehr effizienten und erfolgreichen Spezies geworden. Darin liegt dann auch der Grund, warum Spiritualität zu unseren Grundbedürfnissen gehört.

Anderseits ist da aber auch das rationale Verstehen, mit dem wir das Geglaubte zur Gewissheit werden lassen können. Wie in allen Dingen lohnt es sich also auch hier ein ausgewogenes Verhältnis dieser beiden Standpunkte herzustellen, um beiden Bedürfnissen gerecht werden zu können.

Mir erscheint, daß gerade diese Ausgewogenheit beim Buddhismus nicht so recht gelungen ist, indem die Betrachtung der Dinge zu sehr aus dem Blickwinkel des Ichs gerückt wurde. Fatal finde ich dabei, daß wir uns durch die dabei entstehende Distanz eigentlich auch zu sehr von unserer Seelenwelt entfernen.

Die Gedanken von Jung finde ich auch besser, als die Ansichten Freuds. Aber da hat sich in den letzten Jahren auch sehr viel bewegt. Gerade durch die Entschlüsselung der Gene und die Möglichkeit über die Magnetresonanztomografie Denkprozesse beobachten zu können, haben sehr zu einem besseren Verständnis unserer Persönlichkeit geführt.

Eines ist bei alledem klar geworden, daß wir nicht so sehr als unbeschriebenes Blatt auf die Welt kommen, wie man bisher angenommen hatte. Insofern rücken dadurch auch manche spirituelle Vorstellungen in ein etwas anderes Licht.

Merlin
 
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signorina
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Die Eitelkeit soll eine „normale“ menschliche Eigenschaft sein. Je nach Ausprägung kann sie die Persönlichkeit eines Menschen stark beeinflussen.

Positiv und/oder negativ.

Im positiven Sinn kann sie den Ehrgeiz anstacheln. Die negativen Auswirkungen bewirken, dass sich jemand überhöht darstellt und sich völlig überschätzt .

Die Folge ist häufig ein Versagen mit einhergehender Verachtung durch die Gesellschaft.

Daraus resultiert auch das Sprichwort: „Hochmut kommt vor dem Fall.“

Allerdings heißt es auch, dass eine „realistische Selbsteinschätzung“ eigentlich nicht möglich ist.

Offensichtlich steht sich der Mensch oft selbst im Wege.

Da jeder aber ein Teil der Gesellschaft ist, sollte die Eitelkeit mehr oder weniger gesellschaftsverträglich ausgeformt sein.

Signorina
 
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Hallo Merlin,

Zitat:"Was manchem nicht so schmecken mag, ist die Tatsache, daß gerade dieser rational bestimmte Bereich des Ichs aus den Tiefen des Es gefüttert wird :-))"

MIR schmeckt das seeeehr gut. Biste, wie C.G. Jung heimlicher Buddhist???? :-)

Guts Nächtle
Merope, die Jetzt "Ich", "Überich" und "ES" schlafen legt....

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