@Borkenkäfer, ich habe einen großen Respekt vor Eurer Generation. Ich könnte Euch stundelang zuhören. Meine Mutter, Jahrgang 1935, lag mit elf in Magdeburg-Schoenebeck, im Keller nebenan explodierte eine Fliegerbombe. Ihre Mutter, nach dem Krieg, zusammengebrochen und geweint: 4 kleine Kinder und eine Schüssel Wassersuppe am Tag, sie wußte nicht mehr weiter. Da war noch die Geschichte von einen rekordverdächtigten Winter, Ausgangssperre (man wird dann abgeknallt), Mutter und Tochter stibitz Kohle, fast erwischt, ein russischer Soldat schützte sie mit einem breiten Mantel vor der Entdeckung, das gab es auch - ich konnte einmal das Tageslicht entdecken.
Ihr Mann (42), deutscher Offizier (deswegen durfte mein Onkel nicht studieren), in dieser Zeit von den Russen verschleppt (an die Tür geklopft, komm mal mit) und in einem Turm eingesperrt, wo er an Tuberkulose starb. Und dann landete ich in Südafrika bei der anderen Feldpostnummer, war vor zwanzig Jahren wieder kurz hier, wieder zurück, jetzt wieder hier gelandet - der Kreis schliesst sich, ist man jetzt endlich wieder heimgekommen? Komische Welt (oder interessant, je nach Ansicht), von der Erotik bis zu tiefsinnigen Gesprächen... Ach ja, die Corona, ein politischer Virus - nichts dagegen im Vergleich was ich mal in Südafrika erlebt habe (jahrelanger Krieg, Boykotts und Unruhen), ich staune und genieße die Ruhe. Wenn es soweit ist, ist es halt soweit, mein Platz in Valhalla steht bereit.