Beiträge zum Thema: die Macht der mächtigen Rating-Gesellschaften

 
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Ist die Angst berechtigt?
droht der VErlust von Triple A für Deutschland?
Darf Standard & Poors das überhaupt, einen Staat herabstufen?
Und was geschieht dann?
 
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Das stimmt natürlich, Signorina.

Trotzdem müssen ja gleiche Maßstäbe gelten.
Ich will gar nicht behaupten, daß dies nciht der Fall ist,
aber wer die Macht hat, kann leicht in Versuchung geraten und damit eine unheilvolle Lawine auslösen.
(Über-)Macht ist immer auch gefährlich. Ausgewogenheit ist besser.

emirena
 
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signorina
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Ich denke mal, man sollte nicht vergessen:

Es sind nicht die Rating-Agenturen, die die Schuldenkrise der Staaten herbeigeführt haben.

Signorina
 
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Man sagt ja auch, vier Augen sehen mehr als zwei.
Und so sehen vielleicht auch sechs Rating-Agenturen (gleichmäßig über den Globus verteilt) mehr als drei!

Wir müssen ohnehin aufpassen, dass die Chinesen nicht schneller sind. Dann stecken wir Europäer ganz schon in der Klemme.

Ich sitze nicht gerne zwischen zwei STühlen...
weder geografisch noch wirtschaftlich.
Mein eigener Klapphocker gibt mir mehr Sicherheit.

emirena
 
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"Gibt es eigene Euro-Ratingagenturen, hört der Streit darüber, wer "ehrllicher ist", mit Sicherheit nicht auf."

Das mag stimmen, aber ein ehrlicher Blick nach Westen, also von Europa aus, relativiert das Ganze doch trotzdem.
 
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signorina
signorina
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Nach Meinung vieler Politiker soll eine "europäische Ratingagentur" nach dem Vorbild der "Stiftung Warentest" aufgebaut werden.

Nun wurde heute von der "Stiftung Marktwirtschaft" ein "inoffizielles" europäisches Ranking veröffentlicht, was sie bei dem deutschen Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen in Auftrag gegeben hatte.

Dieser hat nicht nur die offen ausgewiesene Staatsverschuldung sondern auch die verdeckten Schulden einbezogen, wie etwa die Ansprüche an das Renten- oder Gesundheitssystem.

Das erstaunliche Ergebnis lautet: Italien hui, Luxemburg pfui.

Bei dieser ehrlichen Schuldenbilanz steht Italien besser da als alle anderen Euro-Länder. Das als Musterknabe geltende Luxemburg hat dagegen einen enormen Konsolidierungsbedarf und landet auf einem der hinteren Plätze. Deutschland schafft es bei dem Ranking immerhin auf den zweiten Platz.

Hierzulande liegt die Staatsverschuldung bei rund zwei Billionen Euro, die in den Sozialversicherungen sowie bei den Pensionen versteckte Verschuldung beträgt etwa drei Billionen Euro. Raffelhüschen rügte, dass auch in Deutschland der Staat seit Jahrzehnten immer mehr ausgebe, als er einnehme. Dies gelte vor allem in Abschwungphasen.

Doch auch in Boomzeiten komme die Politik nicht mit dem Steuergeld aus. Mit einem Schuldenstand von über 80 Prozent liege auch Deutschland weit über dem Maastricht-Kriterium von 60 Prozent, monierte Raffelhüschen.

Nimmt man dies mal zum Vergleich der US-Ratingagenturen, liegen die gar nicht so verkehrt.

Gibt es eigene Euro-Ratingagenturen, hört der Streit darüber, wer "ehrllicher ist", mit Sicherheit nicht auf.

Signorina
 
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Merlin47
Merlin47
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Bei der Hypnose wird die Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Punkt fixiert, damit das Medium seinem Gleichgewichtsgefühl beraubt werden kann.

So ist es auch mit den Märkten und den Rating-Gesellschaften. Alle starren angespannt in eine Glaskugel, in der scheinbar zukünftige Ereignisse als Orakel vorgegaukelt werden. Ein kleiner Schubs und schon fallen alle reihenweise um.

Ich bemerkte ja schön öfters, daß der Mensch in seiner Masse ziemlich beschränkt ist.

Merlin
 
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signorina,
mir stellt sich die Frage, ob eine realistische Bewertung des ganzen globalen Geschehens überhaupt möglich ist, so lange es kein Gegengewicht zu den amerikanischen Agenturen gibt.

Ganz eindeutig sehe ich da einen Handlungsbedarf, stimme aber insoweit zu, daß Europa da noch in den Kinder- bzw. Babyschuhen steckt.
Immerhin haben die United States uns etliche Jährchen einheitlicher Geldpolitik voraus, auch wenn es immer wieder zu Turbulenzen kommen wird.

Nur Abwarten ist selten eine gute Perspektive.
Wie das gehen soll, weiß ich nicht. ABer ich werde dafür ja auch nicht bezahlt.

emirena
 
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Orlanda
Orlanda
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@Anonymous: "... Die Europäer könnten ja eine eigene Ratingagentur ins Leben rufen, und den USA-basierten Agenturen mal Paroli bieten..."

Genau das wurde in einer TV-Sendung über das Problem mit den Rating Agenturen auch gesagt...

Europa steckt m.Meinung nach nicht nur "noch" in den Kinderschuhen, sondern es ist auch ein Konglomerat von z.Teil Bananen-Republiken, in denen die Korruption u.ä. an der Tagesordnung sind... Die aus solchen Misswirtschaften resultierenden Pleiten verwundern überhaupt nicht.

Orlanda
 
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signorina
signorina
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Sachlich betrachtet ist eine "realistische Bewertung" grundsätzlich in Ordnung. Gleichgültig, ob es sich um Unternehmen und/oder Staaten handelt.

Auch wenn die USA selbst herabgestuft wurde, haben sie kein Interesse daran, dass die Euro-Zone zerbricht. Dafür ist die Verpflechtung viel zu groß.

Und im Sinne der Anleger ist es richtig, auf das Risiko hinzuweisen. Man denke nur mal an die Schwierigkeiten mit ganz normalen Zinsen in Island.

Alle, die jetzt denken, S+P wolle den Eurostaaten schaden, können sich ja die Staatsanleihen z.B. von Italien, Spanien und selbst von Deutschland zulegen.

Wenn vielleicht ein wenig Politik dahintersteckt, die Euro-Politiker endlich aus ihren reinen Diskussionsrunden zum Handeln zu bewegen, finde ich das angemessen.

Eigentlich wird noch viel zu wenig darauf hingewiesen, dass eine weltweite Währungsreform in den nächsten Jahren akuter ist, als manche denken.

Wenn das durch rechtzeitige "Herabstufungen", durch wen auch immer, vermieden werden könnte (glaube ich persönlich aber nicht), wäre das gar nicht hoch genug einzuschätzen.

Signorina
 
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Orlanda
Orlanda
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Mikkael, was bleibt? Was bleibt zu tun?
Wenn ich an meinen kleinen Enkel und seine Generation denke, die in Zukunft mit dem leben müssen, was heute verbrochen wird, wird aus der Verzweiflung Wut.

Was kann der Einzelne tun? Bei sich alles was getan werden kann und im Großen sich einmischen, vorallem nicht das Maul halten und den Kopf einziehen. Wahrscheinlich ist die Dunkelziffer jener, die sich die Haare raufen ziemlich groß. Aber Dunkelziffern haben Null Power...

Wer im Odelfass tümpelt schwimmt so gut und so lange es geht...

Orlanda
 
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Ich sehe meine Meinung in euren Worten bestätigt.
Das Rating von Staaten ist ein Politikum und war ursprünglich in dieser Form auch nicht angedacht.
Natürlich erstaunt es nicht, dass alle drei Agenturen in Amerika angesiedelt sind.

Hätte man da nicht schon viel früher eine Gefahr erkennen können?
Man hat wohl den Blick in eine andere Richtung fokussiert. Über das WARUM denke ich muss man sich weniger den Kopf zerbrechen als über die TEndenzen in die Zukunft.

"Wehret den Anfängen" (stammt der Spruch nicht sogar aus der Bibel?) - sollte nicht als populistische Panikmache abgetan werden, sondern unsere Aufmerksamkeit schärfen. Das gilt m.E. für viele mögliche und reale Problemfelder.

emirena
 
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Ich sehe meine Meinung in euren Worten bestätigt.
Das Rating von Staaten ist ein Politikum und war ursprünglich in dieser Form auch nicht angedacht.
Natürlich erstaunt es nicht, dass alle drei Agenturen in Amerika angesiedelt sind.

Hätte man da nicht schon viel früher eine Gefahr erkennen können?
Man hat wohl den Blick in eine andere Richtung fokussiert. Über das WARUM denke ich muss man sich weniger den Kopf zerbrechen als über die TEndenzen in die Zukunft.

"Wehret den Anfängen" (stammt der Spruch nicht sogar aus der Bibel?) - sollte nicht als populistische Panikmache abgetan werden, sondern unsere Aufmerksamkeit schärfen. Das gilt m.E. für viele mögliche und reale Problemfelder.

emirena
 
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Wer sind denn die mächtigen Ratingagenturen?

Natürlich ein Kader von verantwortungslosen und korrupten Superreichen....


Sie vergaben 2008 Bestnoten für faule Wertpapiere ( US-Immobilien ) und allein durch dieses Handeln dürften sie gar nicht mehr existieren.....

Das Ganze ist eindeutig politisch motiviert!

Es ist ein "Währungskrieg" und es findet ein Wettlauf um den Weltwährungsstatus statt...


Spieglein, Spieglein, an der Wand, sag mir:
" Wer ist der größte Verbrecher im ganzen Land?"

Cardia
 
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Orlanda
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Die US-Amerikaner, die sich gerne als "Weltpolizisten" aufspielen, sorgten und sorgen noch heute überall meistens nur für Chaos und Untergang - ob das nun die Machtspiele in Afrika, im Nahen Osten oder in Asien sind... Dass die Wirtschaftsmacht Europa nicht unverschont bleibt, ist doch verständlich. Die Mittel sind andere, manchmal subtiler, als z.B. jene für Afrika, um Europa zu schädigen. Hinterfotzig sind sie aber alle.

Merkwürdigerweise hat man ja lange den kommunistischen Osten als allgemeine Gefahr für die Welt betrachtet (was ja auch nicht von der Hand zu weisen war), die USA aber trotz aller Verbrechen, die sie begangen hat, meistens positiv bewertet.

USA - der Traum vieler Europäer - bei näherem Hinschauen aber eher ein Alptraum!

Es liegt aber auch am allgemeinen Wahnsinn der Poltik und Weltwirtschaft, dass es solche Geschwüre wie die Rating Agenturen gibt. Und es liegt am allgemeinen Wahnsinn, dass das, was diese von sich geben, als Wahrheit aufgenommen wird.

Der Mensch mag ja in seinem Kern auch gut sein; seiner wahren Natur entspricht aber vorallem die zerstörerische Potenz - sie zeigt sich in ihrer vollen Ausprägung in den Aktionen, die er startet, um zu diffamieren und zu schädigen.

Habe heute einen Bericht über die Umweltkonferenz gesehen (paßt zwar nicht zum Thema Rating Agentur aber zum Thema Zerstörung). Es ist erbärmlich. Während man tagt, beschließt Brasilien, noch mehr Urwald abzuholzen, das Abholzen zu erleichtern und Amnestien zu erlassen für unerlaubtes Abholzen in der Vergangenheit.
Das ist es: Ein kleines Häuflein Menschen bemüht sich, während im Hintergrund die großen Ränken geschmiedet werden. Allen voran die großen Industriekonzerne. Es wird gelogen, gestohlen, betrogen, diffamiert und übel gespielt.

Mir ist, als befände sich die Menschheit in einem großen Trog voll Odel, aus dem es trotz heftigem Strampeln und vereinzelter gemeinsamer Hilfsaktionen kein Entrinnen gibt. Fast verstehe ich Menschen wie seinerzeit jene der RAF, die über die Verzweiflung verrückt geworden sind und zu Mördern an jenen wurden, die an der Spitze der Macht saßen. Vermutlich hört der Kampf niemals auf, weil eben das Böse auch ein Teil der menschlichen Natur ist.

Orlanda

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