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Orlanda
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Hab mir ein Buch gekauft: "Vom einfachen Leben" - aus der bäuerlichen Welt von damals.
Sicher kein leichtes Leben, aber es gab neben der vielen Arbeit auch eine geregelte, fast heilige, Freizeit.
Grad im Sommer war Arbeit genug da, dass man eigentlich ununterbrochen arbeiten konnte.
Deshalb waren Freiräume dringend notwendig, weil der ganze Tag mit Arbeit angefüllt war und die Arbeit buchstäblich nie endete.
"Gerade wer theoretisch 'durchmachen' könnte, weil immer etwas zu tun ist, braucht Strukturen, die Ruhe schaffen und den Ablauf unterbrechen" schreibt die Autorin Inge Friedl.
Da muss ich mich an der Nase nehmen, denn das Durcharbeiten kenne ich auch in letzter Zeit. Bis ich zu mir komme, aus der Arbeit auftauche, ist die Mittagspause vorbei... Das tut nicht gut. Ein Kaffee, ein Brot mittags, ein wenig in LF schauen und das war's... Dafür gibt's verspannte Schultern und schlechte Laune...
Man arbeitete früher gemächlich, aber ununterbrochen. Die Dauer spielte eine untergeordnete Rolle. Heute muss alles schnell gehen. Das Leben der Menschen sollte weniger von Hektik als eher vom Rhytmus und von der Regelmäßigkeit geprägt sein. Stressig wird es, wenn man nicht im Rhytmus bleiben kann; wenn ständig der Chef daherkommt und ständig irgend etwas Neues zu machen ist. Viel zu oft unsinnige Dinge wie z.B. Statistiken für dies oder für das - damit der Vorstand bei den Aktionären punkten kann...
Nun ist aber Samstag und der Gedanke an die Arbeit soll weit, weit weg sein...
Orlanda