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Orlanda
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Vermutlich kann nur ein geringer Anteil der Bevölkerung über die Kindheit lachen! Und warum sollte man über Vater oder Mutter lachen? Will ich, dass meine Kinder über mich lachen?
Das ganze erscheint mir als groß angelegte Verdrängung! Erinnert mich ein wenig an meine Schwester, die mit mir eine Höllenkindheit mitgemacht hat, aber immer noch der Meinung ist, dass ich selbst dran schuld gehabt hätte, dass mich meine Mutter so verprügelte, dass ich voll blauer Flecke war! Ich nehme an, sie wurde, als sie die Attacken meiner Mutter an mir miterlebte, schon in sehr jungen Jahren traumatisiert und lebt in dieser Verdrängung. Ich möchte das auch nicht "wecken", denn man weiß nicht, welche Folgen das bei meiner Schwester hätte.
Nun hast Du, liebe Kirie, an eine Tür geklopft, sie ein wenig geöffnet, und bist erstaunt, dass die Leute dahinter nicht nur Lustigkeiten parat haben... Nein, lustig waren weder Vater noch Mutter, eher ein sehr trauriges Paar...
Es hat lange gedauert, bis ich das Gesicht, das mich an meine Mutter erinnert und das mich frühmorgens aus dem Spiegel anschaut, akzeptiert habe. Um mich mit diesem Gesicht auszusöhnen, habe ich viel Zeit verbracht. Seinen Eltern verzeihen hat nichts mit Großzügigkeit gegenüber den Eltern zu tun, sondern nur damit, dass man ihren Anteil in uns akzeptieren und als NICHT abscheulich betrachten muss! Wenn ich Mutter verabscheue oder auch Vater, verabscheue ich auch sie in mir. Ich mußte mich mit diesem Anteil in mir versöhnen...
Lustigkeiten gab es in meiner Kindheit folgende: Beim Pfannkuchenbacken fiel ein heißer Pfannkuchen meiner Mutter ins Gesicht. Das hat meinen Vater ungemein belustigt und er machte darüber Witze. Kurze Zeit später fiel er über die Treppe. Das hat wiederum meine Mutter gefreut und sie konnte sich damit nicht einkriegen, uns Kindern immer wieder zu beteuern, dass das die STrafe gewesen sei, für sein Lachen beim Pfannkuchenbacken...
HA HA HA!!
Orlanda